Die Kölner Japanologie stellt sich vor: Teil II

Foto: Sonja Hülsebus

Name
Monika Unkel

Was wollte ich eigentlich mal werden?
Eigentlich wollte ich mal Übersetzerin werden, aber schnell wurde mir klar, dass Übersetzen eine Tätigkeit ist, bei der man nur mittelbar mit Menschen zu tun hat. Und nachdem ich nach meinem Diplom in den Fächern Japanisch, Türkisch, VWL und Übersetzungswissenschaft bei der Universität Bonn Gelegenheit hatte, in einem Projekt zur Entwicklung von Japanisch-Lehrmaterialien für Schülerinnen und Schüler mitzuarbeiten, stand für mich fest, dass ich auch weiterhin im Bereich Japanisch als Fremdsprache tätig sein wollte.

Was mache ich jetzt?
Jetzt bin ich an der Universität Köln für die LehrerInnenbildung im Fach Japanisch verantwortlich. In meinem Unterricht behandele ich vor allem fachdidaktische Themen, also z. B. wie man Hörverstehen oder Sprechen im Japanischunterricht an Schulen so mit den Schülerinnen und Schülern bearbeiten kann, damit es Spaß macht und man auch möglichst weit damit kommt. Fachdidaktische Themen stehen auch bei meinen Forschungen im Mittelpunkt. In jüngster Zeit beschäftige ich mich auch mit dem Themenbereich Inklusion, denn ich bin der Ansicht, dass gesellschaftliche Teilhabe für alle möglich sein sollte, und Bildung ist dafür eine wesentliche Voraussetzung.

Wie bin ich zu diesem Beruf gekommen?
Nach meinem Studium in Bonn habe ich erst einmal in einem Projekt zur Entwicklung von Lehrmaterialien für Japanisch an Schulen gearbeitet. Dort wurde mir allerdings schnell klar, dass ich die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Fremdsprachendidaktik Japanisch noch vertiefen musste. So habe ich im Anschluss zwei Jahre an der Waseda-Universität in Tôkyô studiert und an meiner Promotion zur Wortschatzarbeit Japanisch gearbeitet. Promotiviert wurde ich 1998 an der Universität Duisburg. Danach war ich viele Jahre an verschiedenen Universitäten im Bereich Japanisch als Fremdsprache tätig, bis ich 2004 die Leitung des LSI-Japonicum in Bochum übernommen habe. Seit 2012 bin ich an der Universität zu Köln für das Unterrichtsfach Japanisch zuständig.

Was schätze ich an meinem Beruf?
Mein Beruf bietet mir eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten: So kann ich mich wissenschaftlich intensiv mit Themen beschäftigen, die mich interessieren, und die Ergebnisse dann auch in den Unterricht einbeziehen. Ich begegne in und außerhalb meiner Seminare jeden Tag vielen verschiedenen Menschen, was die Aufgaben vielfältig macht und das „Tagesgeschäft“ nie langweilig werden lässt. In der Japanologie in Köln haben wir ein gutes Team, das eng zusammenarbeitet, um die Bedingungen für die Studierenden so günstig wie möglich zu gestalten. Täglich sind viele meiner Fähigkeiten gefragt, aber es ist gerade diese Herausforderung, die ich schätze.

 

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