Die Kölner Japanologie stellt sich vor: Teil VIII

Name
Naoko Rech

Was wollte ich eigentlich mal werden?
Mein Vater war mit Leib und Seele Grundschullehrer. Er bekam zu Hause oft Besuche seiner ehemaligen Schüler*innen, manchmal mit ihren Kindern. Beim gemeinsamen Abendessen unterhielt er sich mit seinen Gästen darüber, was in der Schule alles geschehen war. Dabei wurde viel gelacht. Ich war oft bei den gemeinsamen Abendessen dabei und habe mitbekommen, welch wertvolle Zeit mein Vater mit seinen Schüler*innen teilte. Daher war Grundschullehrerin von klein auf mein Traumberuf. Diesen Beruf habe ich in der Tat ausgeübt, bis ich nach Deutschland übergesiedelt bin, und ich war mit dieser Auswahl sehr zufrieden. Inzwischen sind meine ersten Schüler*innen erwachsen geworden. Wenn ich aus der Ferne von ihnen etwas höre, freue ich mich darüber sehr, genauso wie mein Vater damals…

Was mache ich jetzt?
Jetzt arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Fremdsprachendidaktik Japanisch und schreibe außerdem an meiner Dissertation. In meinem Unterricht befasse ich mich mit Japanischunterricht an Schulen und in der Doktorarbeit mit Japanischunterricht an Hochschulen.

Wie bin ich zu diesem Beruf gekommen?
Drei Jahre, nachdem ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich angefangen, an einer Volkshochschule Japanischunterricht für Erwachsene zu erteilen. Während des Unterrichts stellten mir die Teilnehmer*innen viele interessante Fragen wie z.B. „Warum gibt es denn so viele Partikeln im Japanischen?“ oder „Warum wird für ein Gespenst anstatt „arimasu“ „imasu“ verwendet, obwohl es nicht mehr lebt?“ Während des Unterrichts spürte ich stets den Wunsch, meine Kenntnisse in und vor allem über Japanisch zu vertiefen. Deswegen habe ich an der Ruhr-Universität Bochum meinen Master der Japanologie/Japanische Linguistik absolviert. Nach dem Masterstudium fühlte ich mich zwar in der Grammatik fitter, musste aber bei der Lehre an der LMU-München feststellen, dass es im Japanischunterricht nicht nur um linguistische Kenntnisse geht.  Darum habe ich meine Promotion hier in Köln angefangen und dadurch jetzt auch hier eine Stelle bekommen. Ich würde jedoch sagen, diejenigen, die mich dazu bewogen haben, in diesem Bereich tätig zu sein, waren meine netten und wissbegierigen Kursteilnehmer*innen an der VHS.

Was schätze ich an meinem Beruf?
Didaktik ist ein Thema, das mich immer fasziniert, egal um welche Art von Schule oder Institut es gehen mag. Mit einer angemessenen Didaktik kann man viele Menschen erreichen und ihnen das Lernen erleichtern. Ich bin froh, dass ich mich in meinem Beruf damit beschäftigen kann, mit anderen Menschen zu arbeiten und sie bei ihrem Lernen zu unterstützen.

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