Auch in diesem Jahr haben Studierende im Bachelor-Studiengang Japanisch wieder gemeinsam mit Dozentinnen des Japanischen Kulturinstituts Köln einen Workshop der KölnerKinderUni gestaltet.
Die Studierenden hatten im Seminar Fachdidaktik C das Konzept für den ersten Teil der insgesamt zweistündigen Veranstaltung ausgearbeitet. Konkret hatten sie acht verschiedene Stationen aufgebaut, an denen die Kinder in insgesamt etwas mehr als einer Stunde Aufgaben lösen und so Japan und Japanisch ein bisschen kennenlernen konnten. In der zweiten Hälfte standen dann Origami und japanische Spiele auf dem Programm.
Begrüßt wurden die Teilnehmer*innen von Yusuke Jitsukawa, dem Geschäftsführer des Japanischen Kulturinstituts, dessen Räumlichkeiten wieder als authentischer Rahmen für diese Veranstaltung der KinderUni genutzt werden konnten. Im Anschluss daran stellten sich die Studierenden auf Japanisch vor und erklärten den Kindern kurz das Programm. Danach konnten die Teilnehmer*innen in Zweiergruppen ihren Interessen entsprechend die einzelnen Aufgaben bearbeiten.
An einer Station lernten sie beispielsweise, ihren Namen in der Silbenschrift Katakana zu schreiben, und durften ihn anschließend auf einer japanischsprachigen Urkunde eintragen, die ihnen zusätzlich zum Eintrag im Studienbuch die Teilnahme an der KinderUni auf Japanisch bescheinigte. An einer anderen Station lernten sie das Fest Shichigosan (wörtl.: Sieben-fünf-drei) kennen, ein Fest, bei dem Kinder im Alter von drei, fünf und sieben Jahren festlich-traditionell gekleidet mit ihren Eltern einen Shintô-Schrein aufsuchen und feiern. An einer weiteren Station galt es, den richtigen Gebrauch von Essstäbchen zu üben und damit eine vorgegebene Zahl von Süßigkeiten zu „transportieren“. Die richtige Handhabung der Stäbchen wurde aber auch noch an einer weiteren Station mit Hilfe kleiner Texte und einer Aufgabe verdeutlicht.
Darüber hinaus gab es drei weitere Stationen, die sich im weitesten Sinne mit der japanischen Schrift beschäftigten. Bei einer Aufgabe ging es darum, auf Postern von Anime-Filmen die unterschiedlichen Schriften zu erkennen und Besonderheiten ihrer Verwendung herauszufinden. An anderer Stelle sollten vorgegebene Schriftzeichen des Hiragana-Silbenalphabets Zeichnungen und Schlüsselwörtern zugeordnet werden. Auch an der dritten Schriftstation war Kombinationsgabe gefragt: Hier sollten die Kinder einige der aus dem Chinesischen übernommenen Schriftzeichen (Kanji) Fotografien zuzuordnen, was sich als äußerst herausfordernde Aufgabe erwies.
Außerdem gab es noch eine Quizstation, an der die Kinder ihr Wissen über den Alltag in Japan unter Beweis stellen konnten. Die Stationen waren überwiegend so gestaltet, dass die Aufgaben ohne weitere Anleitung und im eigenen Tempo bearbeitet werden konnten. Die Studierenden standen jedoch bereit, um bei etwaigen Rückfragen Hilfestellungen zu bieten.
Im zweiten Teil der Veranstaltung gab es zwei Workshops: einen zu japanischen Spielen und einen zum Origami-Falten.
Mit Katharina Dudzus und Hisami Shimba vom Japanischen Kulturinstitut lernten die Kinder janken, die japanische Variante von Schnick-Schnack-Schnuck, ebenso kennen wie kendama, ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem es darum geht, eine an einer Schnur befestigte Kugel auf einen der „Teller“ zu bugsieren, und kamifûsen, bei dem jeweils zwei Kinder einander Papier-„Ballons“ zuspielen sollten, ohne sie fallenzulassen oder sie zu zerquetschen.
Anna Julia Bock faltete im Origami-Workshop mit den Kindern einen Papierbecher, aus dem sie hinterher Wasser trinken konnten.
Insgesamt vermittelten die Kinder den Eindruck, alles habe ihnen sehr viel Spaß gemacht, und auch die Studierenden äußerten, dass ihnen der Nachmittag sehr gut gefallen habe und sie sich gefreut hätten, dass die Stationen so gut angekommen seien.
Die KölnerKinderUni bietet – ebenso wie das Sprachabenteuer am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln-Weiden – für die Studierenden des Lehramtsstudiengangs Japanisch immer eine gute Gelegenheit, das in den fachdidaktischen Übungen und Seminaren theoretisch erarbeitete Wissen zielgruppengerecht in der Praxis umzusetzen. Aus fachdidaktischer Perspektive ist die frühe Verschränkung von Theorie und Praxis ein wichtiges Element, die Motivation der Lehramtsstudierenden zu erhöhen und ihnen neben den Praxisphasen in Bachelor und Master weitere Möglichkeiten zu geben, sich in ihrer Rolle als künftige*r Lehrer*in zu erproben.