Digitale Systemkameras und Spiegelreflexkameras als Webcam für Videokonferenzen und zur Lehrvideoproduktion nutzen

 

Als Reaktion auf die weltweiten Ereignisse und die damit steigende Nachfrage an technischen Voraussetzungen für Videokonferenzen haben mittlerweile auch fast alle namhaften Hersteller von digitalen Fotokameras/Systemkameras ihre Produkte für diesen Bereich interessant gemacht. So bieten die Hersteller nun die Möglichkeit ihre Kameras meist völlig unkompliziert und ohne zusätzliche Kosten zur reinen Videobildübertragung an einen Computer oder Mac anzuschließen. Grundlage hierfür ist eine kleine Software, die es gestattet digitale spiegellose Systemkameras und Spiegelreflexkameras per USB-Anschluss mit dem Computer zu verbinden und sie als Webcam zu verwenden, anstatt wie bislang meist nur die Datenübertragung und Kamerasteuerung zu ermöglichen. Der Anschluss über USB-Schnittstelle bietet mithilfe der Software dann teilweise mehr Flexibilität als eine auf diese Weise angeschlossene Webcam, vorher nötige zusätzliche externe oder interne Karten zur Wandlung des Videosignals über eine gängige Video-Schnittstelle wie zum Beispiel HDMI entfallen.

Wer also bereits eine digitale Kamera besitzt ist gut beraten zu prüfen, ob diese kompatibel ist und sich damit den Kauf einer zusätzlichen Webcam sparen kann. Weitere Vorteile im Gegensatz zu reinen Webcams oder in Notebooks eingebauten Kameras sind die überlegene Bildqualität, die bereits angesprochene höhere Flexibilität hinsichtlich der Aufstellung und Ausrichtung der Kamera sowie auch die bessere Bildsteuerung und Bildqualität bei schwierigen Lichtbedingungen. Zu beachten gilt jedoch, dass solche digitalen Kameras für längere Zeiträume nur verwendet werden können, wenn eine entsprechende Stromversorgung gewährleistet ist. Eine Nutzung über mehrere Stunden könnte problematisch werden, wenn die Kamera nur mit Akkus verwendet werden kann (dauerhafte Stromversorgungen lasen sich meist als Zubehör nachkaufen). Eine echte Webcam hat hier den Vorteil, dass sie über die USB-Schnittstelle mit Strom versorgt wird.

Meine persönliche Erfahrung begrenzt sich hier zwar bis jetzt auf die Hersteller Panasonic und Canon, doch traten hier keinerlei Probleme bei der Nutzung als Webcam auf und die Einrichtung war extrem einfach: einfach die entsprechende Software von der Hersteller-Webseite herunterladen und installieren. Sobald die Kamera dann per USB angeschlossen ist, lässt sie sich in den verschiedenen Softwareanwendungen für Videokonferenzen und in Broadcasting Tools als ‚Webcam‘ auswählen, ein Feature das bislang nur mit zusätzlicher Hardware möglich war.

Zum Zeitpunkt dieses Beitrags befanden sich einige Applikation noch im Beta-Stadium, doch scheinen alle aktiv weiterentwickelt zu werden und kontinuierlich weitere Kameras hinzugefügt zu werden, die die Webcam-Funktion mit Hilfe der Software unterstützen können. Ein Blick auf die bislang unterstützten Kameras der verschiedenen Hersteller legt nahe, dass die Geschwindigkeit der USB-Schnittstelle der Kameras ein entscheidender Faktor sein könnte: So sind es meist die aktuelleren und/oder höherpreisige Modelle, für die die Software angeboten wird, während ältere Modelle bei manchen Herstellern hier eher selten zu finden sind.

Hier ein kleiner Überblick über die zum Zeitpunkt dieses Beitrags unterstützten Kameras der verschiedenen Hersteller (Systemanforderungen lassen sich auf den verlinkten Seiten der jeweiligen Tools einsehen):

Canon

https://www.usa.canon.com/internet/portal/us/home/support/self-help-center/eos-webcam-utility/

Kameras: EOS-1D C, EOS-1D X, EOS-1D X Mark II, EOS-1D X Mark III, EOS 5D Mark III, EOS 5D Mark IV, EOS 5DS, EOS 5DS R, EOS 6D, EOS 6D Mark II, EOS 60D, EOS 7D, EOS 7D Mark II, EOS 70D, EOS 77D, EOS 80D, EOS 90D, EOS M200, EOS M50, EOS M50 Mark II, EOS M6 Mark II, EOS R, EOS R5, EOS R6, EOS Ra, EOS 100D (Rebel SL1), EOS 300D (Rebel SL2), EOS 250D (Rebel SL3), EOS 1100D (Rebel T3), EOS 600D (Rebel T3i), EOS 1200D (Rebel T5), EOS 700D (Rebel T5i), EOS 1300D (Rebel T6), EOS 750D (Rebel T6i), EOS 760D (Rebel T6s), EOS 2000D (Rebel T7), EOS 800D (Rebel T7i), EOS 850D (Rebel T8i), EOS 4000D (Rebel T100), EOS RP, PowerShot G5X Mark II, PowerShot G7X Mark III, PowerShot SX70 HS

FUJIFILM

https://fujifilm-x.com/de-de/support/download/software/x-webcam/

Kameras: GFX100, GFX 50S, GFX 50R, X-H1, X-Pro2, X-Pro3, X-T2, X-T3, X-T4

Nikon

https://downloadcenter.nikonimglib.com/de/download/sw/187.html

Kameras: Z 7II, Z 7, Z 6II, Z 6, Z 5, Z 50, D6, D5, D850, D810, D780, D750, D500, D7500, D7200, D5600, D5500, D5300 und D3500

Olympus

https://learnandsupport.getolympus.com/olympus-om-d-webcam-beta

Kameras: E-M1X, E-M1, E-M1 Mark II, E-M1 Mark III, E-M5 Mark II

Panasonic

https://www.panasonic.com/global/consumer/lumix/lumix_webcam_software.html

Kameras: DC-S1H, DC-S1R, DC-S1, DC-S5, DC-GH5S, DC-GH5, DC-G9, DC-G100/G110

SONY

http://support.d-imaging.sony.co.jp/app/webcam/de/

Kameras: Alpha 7 II, Alpha 7S, Alpha 7S II, Alpha 7R II, a5100, a6300, Alpha 68, Alpha 77 II,  Cyber-shot RX1R II,  Cyber-shot RX10 II,  Cyber-shot RX10 III, Cyber-shot RX-100 IV, Cyber-shot RX-100 V

Besondere Zeiten erfordern besondere Videokonferenzen: Wie führt man eine Online-Feierstunde durch?

Benjamin D. Ferencz ist der letzte noch lebende Ankläger der Nürnberger Prozesse. Für seine Verdienste wurde er vor kurzem mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Wie die Online-Feierstunde aus technischer Sicht verlief, beschreiben wir hier als Erfahrungsbericht – auch als Beispiel für zukünftige, ähnliche Nutzungsszenarien.

Screenshot der Feierstundenaufzeichnung

Was hat das mit IT – beziehungsweise mit dem RRZK – zu tun? Wir wurden gebeten, diese mit rund 400 Teilnehmenden etwas größere Veranstaltung mit technischer Unterstützung zu begleiten und Fragen rund um die Durchführung im Vorfeld der Feierstunde zu klären.

Vorbereitungen

Geplant war die Veranstaltung als Videokonferenz beziehungsweise als Webinar über das Zoom-Portal der Uni Köln. Ein Zoom-Webinar hat den Vorteil, dass die Sprecher*innen auf dem virtuellen Podium als „Panelists“ für alle sichtbar sind. Die (passiv) Teilnehmenden der Feierstunde bleiben unsichtbar, können sich aber jederzeit mit Wortbeiträgen – wie beispielsweise Gratulationen – äußern.

Administration durch mehrere Hosts

In den Einstellungen wurden drei Hosts benannt. Dies hat den Vorteil, dass die Videokonferenz bei möglichen Verbindungsproblemen eines der drei Hosts zum einen aufrecht erhalten werden kann. Zum anderen hätten jederzeit bestimmte administrative Aufgaben (wie das Hineinlassen weiterer Teilnehmender aus dem Warteraum) von den jeweils anderen durch- oder weitergeführt werden können.

Aufzeichnung

Die Feierstunde sollte mit Bild und Ton aufgezeichnet werden. Um diese Aufzeichnung unabhängig von der Verbindungsqualität des jeweiligen Hosts zu erstellen, nutzten wir die Cloud-Aufnahmefunktion von Zoom, die mehrere Videos und Audiospuren als mp4- und mp3-Dateien nach dem Ende des Webinars bereitstellte. Warum mehrere Spuren und Dateien? Auf diese Weise gab es eine „Videogesamtspur“, die alle Panelisten in der Galerieansicht von Zoom zeigte. Zusätzlich wurden die Einzelansichten der Redner*innen separat aufgezeichnet. Am Ende ermöglichte uns das einen dynamischen Zusammenschnitt der Aufnahmen mit einem Wechsel zwischen Einzel- und Gesamtansicht. Wie man dies einstellen kann, beschreibt Zoom in seinem Help-Center.

Absprache zum Wechseln zwischen den Reden

Hätte man die Feierstunde in Präsenz abgehalten (vermutlich im größeren Rahmen der Aula der Universität) wären die Redner nacheinander aufs Podium vor das Mikrofon getreten. Im Virtuellen ist dies durch Zoom ebenfalls möglich, wenn man die Einzelansicht wählt. Zoom erkennt automatisch (leider mit ein paar Sekunden Verzögerung), wer gerade spricht und schaltet dann in der Einzelansicht auf die sprechende Person um. Deshalb sollten die jeweiligen Redenden zunächst einige Sekunden warten, um einen guten Übergang zu gewährleisten.

„Generalprobe“

Durch einen Probedurchlauf wurden die Panelisten vorab instruiert. Dies bezog sich auf den Ablauf der Feierstunde sowie auf die Reihenfolge der Ansprachen. So klärte man die technischen Details zur Einwahl in die Konferenzoberfläche, die Informationen zur Aufzeichnung und weitere Fragen sinnvollerweise im Vorhinein – gute Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf.

Die Feierstunde

Wie zeigt man ein virtuelles Bühnenbild?

Alternatives Bühnenbild, Text als Überleitung zu Rektor A. Freimuth
Als Alternative zum Bühnenbild hier die Überleitungsgrafik zur Rede von Rektor A. Freimuth

Neben den Redner*innen zeigte man eine per Bildschirm geteilte Präsentation; sie diente sozusagen als Bühnenbild-Ersatz. Eine Folie visualisierte zu Beginn den Titel beziehungsweise den Anlass der Feierstunde sowie die (die Feierstunde ausrichtende) Rechtswissenschaftliche Fakultät mitsamt Fakultätslogo/-siegel. Zwischen den einzelnen Redebeiträgen leitete eine Folie mit Namen und Titel zu den angekündigten Personen über. So konnte die Moderation – in diesem Fall moderierte Prof. Dr. Claus Kreß – von visuellen Überleitungen unterstützt werden (die Reden selbst fanden ohne geteiltes Hintergrundbild statt). Danach blendete man zum Abschluss der Feierstunde einige Fotos aus dem Leben des Gewürdigten ein.

Voraufgezeichnetes Video vorführen

Höhepunkt der Feierstunde war ein Video des Geehrten, das wenige Tage vor der Veranstaltung aufgezeichnet wurde. Dieses blendeten wir mit Bild und Ton über die Bildschirm-Teilen-Funktion ein. Dabei muss man unbedingt darauf achten, die Audioausgabe des eigenen Rechners mit zu übertragen und am besten die Ausgabe für Videoclip zu optimieren.

Hosts / Technik ausgeblendet

Panelisten der Feierstunde
Nur die Redner*innen sollten während der Feierstunde sichtbar sein.

Sichtbar waren während der gesamten Feierstunde nur die Panelisten selbst. Die technisch Verantwortlichen, also die Hosts, hatten Mikrofon und Kamera deaktiviert. Über die Funktion „Teilnehmer ohne Videoübertragung ausblenden“ war sichergestellt, dass es nicht die üblichen „schwarzen Kacheln“ im Webinar zu sehen gab. Nur die Namen der Hosts waren in der Liste der Panelisten sichtbar. Diese angezeigten Namen konnten jedoch so angepasst werden, dass nur noch der jeweilige Einrichtungsname zu sehen war (zum Beispiel „RRZK“). Dies lässt sich entweder direkt im laufenden Meeting ändern oder gleich dauerhaft im eigenen Zoom-Profil einstellen.

Die Videoaufzeichnung

Um die Eindrücke der Feierstunde auch nachträglich verfügbar zu machen, haben wir ein Video aus der Aufzeichnung zusammengeschnitten.

Wie oben benannt, aktivierten wir im Vorhinein die Cloud-Aufzeichnungsfunktion von Zoom. Diese lässt die Hosts (beziehungsweise zunächst nur die Person, die das Webinar erstellt hat!) die Inhalte als mp4-Video- und mp3-Tondateien herunterladen. Zwar erhält man auch eine von Zoom bereitgestellte Webseite mit der bereits eingebetteten Aufzeichnung, die so problemlos auch der Öffentlichkeit hätte zugänglich gemacht machen können. Diese Seite wird jedoch nach 30 Tagen gelöscht. Somit wäre das Video dort nicht dauerhaft erhalten geblieben.

Darüberhinaus wollten wir das von Zoom bereitgestellte Video am Schluss nicht „einfach so“ veröffentlichen und haben dazu mit der Videoschnittsoftware Adobe Premiere Pro noch ein wenig nachbearbeitet. Warum? Zum einen wollten wir das Video etwas „schöner“ machen und hier und da die „leere“ Zeit zwischen den Sprecherwechseln etwas verkürzen. Durch Überblendungen wirkten die Übergänge nicht so hart und direkt. Sinnvollerweise haben wir die beiden Videospuren mit Einzel- und Galerieansicht zu allererst übereinandergelegt und durch entsprechende Schnitte eine passgenaue Überblendung erreichen können. Deshalb wirkt dies so, als wären wie bei einer Präsenzveranstaltung verschiedene Kameras eingesetzt worden.

Hätte es bei einem der Panelisten zwischendurch Audiostörungen (oder Nebengeräusche durch fälschlicherweise aktivierte Mikrofone) gegeben, könnte man durch eine separate mp3-Spur, die nur die jeweils Sprechenden aufgezeichnet hat, als Überbrückung mit hineinsynchronisieren. In diesem Fall war das aber nicht nötig (als Backup ist es aber sinnvoll).

Die während der Veranstaltung eingeblendeten Folien haben wir nachträglich als Grafikdateien eingebunden, so dass jeweils die unkomprimierten Grafiken zu sehen waren – anstatt die bei der Übertragung kleingerechneten, mit Artefakten versehenen Varianten.

So kam ein schöner, leicht dynamischer Bild-Mix zwischen Einzel- und Galerieansicht sowie den präsentierten Fotos zustande. Wer sich das Ergebnis anschauen möchte: Das fertige Video ist hier veröffentlicht. Bereitgestellt wird dies über die Opencast-Plattform der Uni Köln. Über das entsprechende Video-Modul im Typo3-Content-Management-System bindet man den Videoplayer direkt in die Webseite ein.

Fazit

Aus technischer Sicht darf man dieses Webinar als gelungen betrachten, denn: Alles funktionierte reibungslos, die Redebeiträge verliefen technisch einwandfrei, und darüberhinaus gab es keinerlei Störungen während der Übertragung. Nota bene: Nach nun fast einem Jahr Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Forschung und die Arbeitswelt zeigte sich erfreulicherweise, dass die Beteiligten mit der Durchführung von Videokonferenzen gut zurechtkamen und mit den Funktionen (in diesem Fall von Zoom) bestens vertraut waren. Dies wurde aber zusätzlich dadurch sichergestellt, dass das Vorbereitungsteam des Lehrstuhls für Völkerrecht  im Vorhinein gut geplant hatte, und dass alle Panelisten bei einer Testvideokonferenz ausführlich vom Vorbereitungsteam instruiert worden sind.

Inhaltlich lässt sich das Resümee ziehen, dass die Verantwortlichen sehr viel dafür getan haben, die Feierlichkeit einer solchen Zeremonie möglichst angemessen ins Digitale zu übertragen – auch dies ist dem Organisationsteam und den Durchführenden gut gelungen! Davon zeugen die vielen positiven, per Chat am Schluss der Veranstaltung eingegangenen Rückmeldungen der Teilnehmenden. Und für die verantwortliche RRZK-Mitarbeiterin war es abseits aller technischer Unterstützung ein eindrückliches und besonderes Erlebnis, dabei gewesen sein zu dürfen.

 

Kampf dem Herzinfarkt – zu lauten Sound unter Linux beheben

Der kleine Quickie am Montagmorgen: Seit Jahren ärgert mich das Problem, dass unter Linux speziell USB-Soundkarten viel zu laut angesteuert werden. Entweder steigt die Lautstärke irgendwo zwischen Stufe 20 und 30 sprunghaft von „einsamer Bergsee bei Windstille“ auf „startender Düsenjet“ oder ist (mit dem altbekannten „ignore_dB=1“-Trick) schon bei Stufe 2 eigentlich viel zu laut.

Nun bin ich zufällig im Blog von Chris Jean über eine Alternativlösung gestolpert, die sehr einfach umzusetzen ist und einfach funktioniert. Es gilt in der Datei

/usr/share/pulseaudio/alsa-mixer/paths/analog-output.conf.common

im Block

[Element PCM]

die Zeile

volume = merge

zu ersetzen durch

volume = ignore
volume-limit = 0.0075

Und schön lässt sich das Ganze wieder wunderbar regeln. Zuvor kann man im Alsamixer noch die Soundkarten feinjustieren, damit die Master-Ausgabe optimal die eigenen Bedürfnisse abdeckt.

Streaming auf AppleTV über Subnetzgrenzen hinweg

airplay_appletvMit dem Update auf Softwareversion 6.1 bekam das AppleTV in Verbindung mit iOS 7.1 und höher ein neues Feature: AirPlay Discovery via Bluetooth. Dies ermöglicht nun viel einfacher die Verbindung zwischen AppleTV und AirPlay-Klienten, wenn sich diese nicht im selben IP-Subnetz befinden. Einrichtungen mit vielen IT-Anwendern sind gezwungen, einzelnen Abteilungen oder Arbeitsgruppen eigene getrennte IP-Subnetze zuzuordnen. Oft wird dem WLAN-Netz auch ein eigener IP-Bereich zugewiesen. Befindet sich das AppleTV dann netztechnisch im IP-Bereich einer Arbeitsgruppe, müssen die Klienten einige Barrieren überwinden.

Haben beide Geräte Bluetooth aktiviert und die aktuelle Softwareversion installiert, wird auf dem iPad/iPod/iPhone das AppleTV angezeigt. Unter Umständen ist jedoch keine Kommunikation zwischen den Klienten möglich. AirPlay erfordert, dass vom AppleTV eine neue TCP/UDP-Session zum Endgerät aufgebaut werden kann, obwohl die ursprüngliche Session vom Endgerät initiiert wurde.

Damit schließt AirPlay Umgebungen aus, die NAT mittels Port-Addresstranslation durchführen. Diese Hürde kann man jedoch durch Aufbau einer VPN-Verbindung überwinden. Verteilt das VPN-Gateway jedem Endgerät eine eigene IP, kann so doch AirPlay eingesetzt werden.

Nun müssen gegebenenfalls noch Freigaben eingerichtet werden, wenn die Subnetze durch eigene Firewalls abgesichert sind. Leider verwendet AirPlay dynamische Ports, so dass ganze Bereiche freigegeben werden müssen. Dabei verläuft die Kommunikation von hohen Ports (49152 – 65535) zu hohen Ports.

Folgende Freigaben sollten eingerichtet werden:Firewallregeln

Je nach Firewall-Typ müssen auch die Rückantworten zu den fünf Freigaben eingetragen werden, also Quellnetz/-port und Zielnetz/-port vertauscht.

Mit diesen Freigaben sollte AirPlay funktionieren. Wir konnten mit den gewählten Einstellungen Videos, Musik und den Bildschirminhalt erfolgreich auf das AppleTV streamen.

SoFS-Nutzung von Android Tablets

Bislang gab es nur Hinweise, wie SoFS von Windows und MacOS aus nutzbar ist. Aber auch von Android aus kann man dank Webdav gut auf SoFS zugreifen. Man installiert sich dazu aus dem Google Playstore zunächst den „Total Commander“ und darin dann das Webdav plugin. Dieses dann mit https(!) checken, sofsdav.uni-koeln.de/private/<username> als pfad, username und password konfigurieren und fertig! Dem Hin- und Her-Kopieren von Dateien zwischen Android-Device und SoFS steht nur noch die verfügbare Bandbreite im Wege…

Die Qual der (Format-)Wahl: Online File Conversion Tools

So ein Pech! Da besucht einen ein Freund, Familienmitglied o.ä. und hat die Fotos seiner letzten Urlaubsreise in einer schönen Präsentation auf dem USB-Stick dabei, und als man die Datei auf seinem eigenen PC öffnen will, stellt man fest, dass es sich – „Ach ja! Ich hab das mit irgendsoeinem Programm auf ‘nem Mac erstellt!“ – um eine Datei im Keynote-Format handelt. Windows- und Linux-Betriebssysteme haben also keine Chance die Datei zu öffnen.
Wahlweise verlege man dieses Vorkommnis in den Veranstaltungsraum einer Tagung: Da hat man seinen Vortrag mit dem Programm „Pages“ auf einem Mac erstellt, aber es ist nun kein Mac in der Nähe, mit dem man die Datei öffnen und ausdrucken könnte… nota bene: Beide Formate – das Pages- und das Keynote-Format – können weder mit Powerpoint noch mit Word oder anderen gängigen Office-Programmen (OpenOffice, LibreOffice usw.) geöffnet oder konvertiert werden.

Die IT-affinen Leser wundern sich nun vielleicht oder halten diese Beispiele für arg konstruiert, aber: Solche Fälle treten (im Supportgeschäft) tatsächlich hin und wieder auf. Der Benutzer hat eine Datei, die er nirgendwo öffnen oder konvertieren kann – er kann sich selbst nicht helfen, weil er nicht weiß, wo und wie. Und so etwas trifft nicht nur Ausnahmsweise-Mac-User, sondern auch die, die vergessen/versäumt haben, die Datei zum Exportieren in ein anderes, gängigeres Austauschformat (PDF etc.) umzuwandeln.

In solchen Fällen, wo der eigene Computer oder der einer helfenden Person in der nächsten Umgebung nicht in der Lage ist, die entsprechende Datei zu konvertieren, können so genannte „Online File Conversion Tools“ helfen (an einer angenehm klingenden, sinnvollen Übersetzung dieser Bezeichnung ins Deutsche möge sich der Leser gern die Zähne ausbeißen). Man muss nicht mehr tun als eine Webseite aufrufen, die die Konversion einer ganzen Reihe verschiedener Formate ermöglicht. Im Folgenden werden einige solcher Onlinedienste vorgestellt:

Zamzar

Wer zum ersten Mal zamzar.com aufruft, wird zunächst von der Fülle der unterstützten Dateiformate erschlagen. Mehr Dateiformate bietet derzeit augenscheinlich kein weiterer entsprechender Dienst. Von Dokumentformaten und Grafiken über Musik und Videos bis hin zu ebook-Formaten, komprimierten Dateien (wie zip und bz2), ja sogar Auto-CAD-Dateien lässt sich dort eine Riesenpalette von Dateiformaten umwandeln.

Online-Dienst zamzar.comWer spontan eine Datei konvertieren will, wird auf der übersichtlichen Seite durch die vier nötigen Schritte geführt: Man lädt seine Datei hoch (es werden alle kompatiblen Dateien bis zu einer Größe von 100 Megabyte angenommen), wählt im zweiten Schritt das entsprechende Zielformat aus, gibt in Schritt drei die E-Mail-Adresse an, zu der die dann konvertierte Datei gesendet wird. Im letzten Schritt muss der Benutzer den Terms of Service zustimmen…
… die es aber in sich haben: Wer denkt, dass seine Dateien in irgendeiner Form verschlüsselt übertragen werden, irrt. Zumindest lässt sich ohne die kostenpflichtige Einrichtung eines Zamzar-Accounts (der einem außerdem bis zu einem Gigabyte Onlinespeicherplatz für seine konvertierten Dateien zur Verfügung stellt) gar nichts verschlüsseln. Nur der „Business-Dataplan“ (einer von drei verschiedenen Accounttypen) mit 49 Dollar/Monat bietet SSL-verschlüsselte Übertragung (128 bit). Die Datei selbst kann aber nicht verschlüsselt werden. Laut den Terms of Service kontrolliert das Unternehmen die konvertierten Dateien nicht auf deren Inhalt. Aber ob und – wenn ja – wie neugierig die Firma Zamzar, die ihre Server in den USA stehen hat, nun wirklich ist, kann man nur mutmaßen.

Youconvertit

Das sich noch im Beta-Stadium befindende Youconvertit unterstützt ebenfalls eine Reihe von Formaten, und auch dort wird dem User die konvertierte Datei per E-Mail zugesandt. Außerdem stellt der Dienst einen gesonderten Bereich zur Konvertierung von Youtube- und anderen Online-Videodiensten bereit. Hierzu muss nur der Link zum gewünschten Video angegeben werden. Nach einem Klick auf „Download it“ wird einige Sekunden später das umgewandelte Video zum Download bereitgestellt. Der User hat Auswahlmöglichkeit zwischen 3GP-Filmen in niedriger Qualität (geeignet für Handys und Smartphones), Flash-Videos in geringer und mittlerer Qualität sowie MP4-Dateien. Auch der WEBM-Standard wird unterstützt.

youconvertit - online file conversionHinweis: In Deutschland aus Lizenz- und Rechtsgründen nicht erreichbare Videos können über die youconvertit-Seite nicht geladen werden.
Im Vergleich mit anderen Video-Convert-Websites ist das Angebot von youconvertit nicht unbedingt herausragend. Im Bereich Video-Download bieten viele andere Dienste – darunter z.B. video2mp3.net oder filsh.net – sehr viel mehr. Das gilt auch für die Menge der anderen unterstützten Dokument-, Grafik- oder Musikformate: youconvertit schneidet eher durchschnittlich ab. Auch gibt es dort keinerlei Verschlüsselungsmöglichkeit – auch nicht nach Bezahlung. Immerhin unterstützen die kostenpflichtigen Premium-Accounts Dateigrößen von bis zu einem Gigabyte.

Online Convert

Dieser Dienst stellt die konvertierten Dateien für 24 Stunden zum Download zur Verfügung. Nach dieser Frist – oder nachdem die Datei zehnmal heruntergeladen wurde – wird die Datei automatisch gelöscht und steht nicht mehr zum Download bereit.

online-convertBei online-convert.com gibt es erfreulich viele Parameter, die sich einstellen lassen. Beispielsweise im Bereich Musik-Dateien: So ist bei der Umwandlung in eine MP3-Datei die Bitrate von 8 bis 320 kbps konfigurierbar – wünschenswert wäre, wenn dort auch VBR zur Auswahl stünde.
Interessant: Nach der Konversion wird auf der entsprechenden Webseite ein QR-Code bereitgestellt, der einen Link zur Downloadseite enthält: eine einfache Möglichkeit zur Weitergabe der Datei – natürlich wird man dort (wie auch bei anderen Online Conversion Diensten) darauf hingewiesen, dass man mit dem Teilen der Datei keine Urheber- oder sonstigen Rechte verletzen darf.
Verschlüsselungsmöglichkeit mit 256 bit für Up- und Download erhält man auch dort gegen Geld. Schön ist, dass dort kein besonders teurer Kontrakt abgeschlossen werden muss, sondern der Nutzer mittels eines fünf Dollar teuren „24-Stunden-Passes“ kurzfristige Möglichkeit zur Verschlüsselung hat. Weiterhin ist nach dem Kauf des 24-Stunden-Passes die Grenze der Dateigröße von 100 Megabyte auf 800 MB angehoben.
Interessant ist bei diesem Dienst die Möglichkeit zur Integration der online-convert.com-Dienste in die eigene Webseite. Sogar eine „File converter API“ inklusive Dokumentation steht dort bereit.

Free File Converter

free file converterDer Anbieter des Free File Converter kennt sich der Selbstbeschreibung nach besonders gut mit Nachrichten-Webseiten aus: Er ermöglicht das Konvertieren und den Download von Videos beispielsweise von spiegel.de oder auch von guardian.co.uk. Auch stehen dem Nutzer eine umfangreiche Liste weiterer Formate zur Verfügung. Leider kann man – natürlich bis auf das Ausgabeformat selbst – keinen Einfluss auf Ausgabequalität, Bitrate oder ähnliche Einstellungen nehmen. Auch in sonstiger Hinsicht hat dieser Dienst nicht allzuviel zu bieten – außer, dass er sich die Konversion von Videos dieser Nachrichtenseiten auf die Fahnen schreibt.

Fazit

Wer dringend eine Datei benötigt, sie aber nicht mit den auf seinem Computer installierten Programmen öffnen kann, kann die Online-Konversions-Dienste gezielt nutzen, um die Dateien in ein gewünschtes Format umzuwandeln. Aus Sicht des Datenschutzes gilt aber für sämtliche Dienste das gleiche Problem: Genau wie bei Online-Storage-Diensten wie Dropbox u.ä. weiß der Nutzer nicht, was genau mit seinen Daten geschieht. Die Dateien landen auf – meist in den USA ansässigen – Servern, und was genau nun von Seiten des Anbieters mitgelesen werden kann/wird, kann man nur mutmaßen. Außer Zamzar äußert sich keiner der beschriebenen Dienste über die Sicherheit seiner Daten, und auch Zamzar bleibt bei seinen Angaben in den Terms of Service recht vage. Bis auf den Übertragungsweg ist von Verschlüsselung keine Rede.
Mit anderen Worten: Man muss sich im Klaren sein, dass man seine zu konvertierenden Dateien mit einer Firma teilt. Was mit den Daten passiert, weiß man nicht. Bevor man also seine Steuererklärung oder die letzte Telefonrechnung (samt Einzelverbindungsnachweis) dort in ein anderes Format umwandeln lässt, sollte man sich fragen, ob man nicht doch auf die herkömmliche Art und Weise vorgehen will: „OpenOffice“ ist ein gutes Werkzeugt für die Konversion von Textdateien/Dokumenten – inklusive PDF-Export, das kostenlose „Free Studio“ dient zum umwandeln vieler Arten von Musik- und Videodateien. Und die Freeware „Gimp“ öffnet und speichert eine ganze Reihe von Grafikdateien.
Ein Problem hat man nur, wenn man seine Dokumente z.B. mittels der Mac-Programme „Pages“ und „Keynote“ erstellt hat: Die damit erstellten Dokumente lassen sich ausschließlich aus diesen Programmen heraus exportieren – z.B. als Word-, Powerpoint- oder PDF-Datei.

Ist aber ein solches Programm nicht vorhanden oder hat man keine datenschutztechnischen Bedenken, können Online-Konversions-Dienste eine schnelle und spontane Hilfe sein. Das oben zuerst genannte Zamzar erscheint wegen seiner vielen unterstützten Dateiformate als die beste Wahl.

Im Knast und doch frei – iPod Touch unter Linux befüllen

Auch wenn MacOS X bekanntlich auf Unix basiert, ignoriert Apple die Linuxbenutzer leider beständig und veröffentlicht kein Programm á la iTunes, mit dem unsereins seinen iPod Touch oder sein iPhone unter Linux mit Musik befüllen kann. Zwar existieren  Lösungen wie „iFuse„, die das Gerät als USB-Laufwerk einbinden, aber das allein reicht nicht, da die iTunes-Datenbank des Gerätes von einem einfachen Kopiervorgang nichts mitbekommt und die neuen Musikdateien nicht anzeigt.

Ich suchte daraufhin nach einer Lösung, die insbesondere ohne das berühmte „Jailbreaking“ auskam und so den Nutzungsregelungen und Garantiebedingungen von Apple nicht widersprach. Gefunden habe ich zunächst einen Artikel auf „FERNmanns Blog„, der über das o.g. iFuse hinaus auf eine spezielle Version von libgpod verweist, die man nach der verlinkten Anleitung selbst kompilieren muss. Das klappte bei mir (Ubuntu 9.10 Karmic Koala) auch, allerdings musste ich zwei Anpassungen vorher (!) machen, die im Blogeintrag nicht bzw. erst im Kommentar erwähnt sind:

  • zusätzliches Installieren der Pakete libsqlite0-dev, libsqlite3-dev, gtk-doc-tools, intltool, libltdl-dev, libtool, libgcrypt11-dev, libgnutls-dev, libgpg-error-dev, libtasn1-3-dev
  • manuelles Kompilieren und Nachinstallieren der Software libimobiledevice von dieser Quelle

Bevor der geneigte Leser sich aber gleich ans Kompilieren macht: Inzwischen gibt es noch eine viel viel einfachere Lösung, ebenfalls dokumiert auf „FERNmanns Blog„. Die erste Lösung habe ich für den Fall noch erwähnt, dass der einfache Weg aus irgendeinem Grund scheitert. Zu letzterem Weg ist noch zu sagen, dass ich bei meinem Ubuntu alle Vorkommen von „libiphone“ in der Paketliste durch „libimobiledevice“ ersetzen und das Paket „python-iphone“ rausstreichen musste. Danach kann man mittels Rhythmbox einwandfrei auf die Musiksammlung des iPods zugreifen. Viel Spaß!

Mein neuer Liebling

Ich habe ein neues Lieblingsprogramm: Songbird! Das Programm als iTunes-Ersatz zu bezeichnen, ist fast schon eine Beleidigung. Es bietet alles, was ich von einem guten Musiktool erwarte – Songtextanzeige, Erweiterbarkeit über Module (Mozilla-Style) mit Autoupdate, mehrere Wiedergabelisten, Anbindung an ShoutCast und seit der kürzlich erschienenen Version 1.1 auch Verzeichnisüberwachung und die Anbindung an einen MusicStore (7digital). Dabei ist Songbird open-source und auf Windows, Linux und Mac lauffähig. Gegenüber iTunes empfinde ich es als übersichtlicher, insbesondere da man sich die benötigten Module selbst aussuchen kann. Unter diesen finden sich nette Dinge wie mashTape, welches zum gerade gespielten Interpreten Infos aus Wikipedia, last.fm etc. zusammenstellt und als Infobox anzeigt.