Dateikomprimierung auf dem Mac

Die Datei überschreitet die zulässige Dateigröße.
Wem dieser Satz nur allzu vertraut ist, der wird sicherlich den ein oder anderen Abend mit der Suche nach Komprimierungsmöglichkeiten verbracht haben. Die Scans der Heimdrucker werden immer hochauflösender, Bilder mit immer besseren Kameras aufgenommen und bei Videos etabliert sich so langsam 4k als Standard. Doch so manche Internetleitung oder Website macht bei so großen Dateien nicht mit.
Im Folgenden möchte ich deshalb einige nützliche Programme auf dem Mac vorstellen, die das digitale Leben ein wenig leichter machen.

PDF-Dokumente

Am häufigsten dürfte wohl dieser Fall eintreten: Für eine Bewerbung oder einen Antrag muss ein Dokument hochgeladen werden, leider umfasst dieses mehrere Seiten, die natürlich in guter Qualität vorliegen – man muss sie ja schließlich gut lesen können.
Das ausgewählte Dokument überschreitet die zulässige Dateigröße von (hier lächerlich kleine Zahl einfügen). Bitte versuchen Sie es erneut.“
Und jetzt?
Das Programm Vorschau, das auf jedem Mac installiert ist, liefert bereits einen eigenen Filter für das Reduzieren der Dateigröße. Man muss einfach nur das entsprechende Dokument öffnen und es anschließend exportieren. Dabei hat man die Möglichkeit einen „Quartz-Filter“ hinzuzufügen. Hier einfach „Reduce File Size“ auswählen und bestätigen. Wem dieser vorgefertigte Filter zu stark ist, der kann über das Programm „ColorSync“ (ebenfalls auf jedem Mac vorhanden) unter „Filter“ auch eigene Einstellungen vornehmen. Dabei legt man am besten einen neuen Filter (beispielsweise „Reduze File Size Good“) an und geht wie folgt vor: Rechts neben dem Namen des Filters ist ein kleiner Pfeil, dort fügt man „Bild-Anpassung (Farbe)“ und „Bild-Komprimierung“ hinzu. Bei „Bild-Anpassung“ sollte man die Qualität auf „Hoch“ und den Haken bei „Auflösung festlegen“ setzen und als Wert 100 eingeben. Bei „Bild-Komprimierung“ sollte der Modus auf JPEG gesetzt und der Schieberegler etwa im rechten Drittel platziert sein. Ausgehend von diesen Werten kann man dann je nach geforderter Größe und der gewünschten Qualität etwas experimentieren.

Fotos

Bei Fotos reicht es meist schon, das Dateiformat von dem Apple-üblichen .png auf .jpg zu ändern. Dies geht ebenfalls ganz einfach über die Vorschau. Man exportiert das Bild und wählt als Dateiformat .jpg. Dort kann man auch gleich mittels eines Schiebereglers die Qualität festlegen. Aber Achtung: stellt man die Qualität zu niedrig ein, kann es schnell zu sogenannten Artefakten, also Störungen und Verpixelungen im Bild kommen. Da die Dateigröße von JPEGs ohnehin geringer ist, kann man den Regler ruhig auf maximale Qualität stellen.

Videos

Hier scheitern leider die Bordmittel von Apple, daher stelle ich ein kleines Tool für die möglichst verlustfreie Komprimierung von Videodateien vor: Handbrake! Das Programm ist Open Source und somit kostenlos nutzbar. Beim Starten wählt man aus, welche Videodatei man bearbeiten möchte und im Anschluss bekommt man vielerlei Einstellungsmöglichkeiten um die Ohren gehauen. Unter dem Menüpunkt „Übersicht“ lässt sich praktischerweise das Dateiformat einstellen, was das Programm auch zur Konvertierung wirklich nützlich macht. Der für die Komprimierung wichtige Teil befindet sich jedoch unter dem Punkt „Video“. Hier kann eine Reduzierung der Bildfrequenz oder ein direktes Einstellen der Qualität zu geringeren Dateigrößen genutzt werden. Man sollte natürlich möglichst sparsam einstellen, denn gerade bei Videos macht sich eine schlechte Qualität schnell negativ bemerkbar. Es gilt: Experimentieren und immer wieder exportieren, um die Dateigröße zu überprüfen.

Damit sollte die nächste Uploadgrenze einer Website kein Hindernis mehr sein!

Das Problem mit der digitalen Ausleihe – E-Books in wenigen Arbeitsschritten herunterladen

Um digitale Bücher schnell auszuleihen benötigt man Hilfsmittel, die automatisch die einzelnen Kapitel herunterladen um dann die einzelnen Dokumente zu einem einzigen PDF zusammenzufügen.

E-Books sind der Traum eines Bibliotheksnutzers. Einmal heruntergeladen kann das Buch sofort, überall und so lange man will gelesen werden. Weil das Ausleihen damit viel zu einfach wird, hat man dem willigen Benutzer jedoch noch ein paar Steine in den Weg gelegt.

Viele PDF-Dateien müssen einzeln heruntergeladen werden
Viele PDF-Dateien müssen einzeln heruntergeladen werden

Wer schon einmal ein digitales Buch ausgeliehen hat kennt das Problem wahrscheinlich. Man landet beispielsweise auf der Seite des Anbieters www.springerlink.com bei dem der Download lizenziert ist und hat dann lediglich die Möglichkeit alle Kapitel des Buches einzeln als PDF herunter zu laden. Noch dazu heißt dann jede Datei „fulltext.pdf“ und muss nach dem herunterladen umbenannt werden, damit man die Kapitel noch auseinanderhalten kann. Bei Büchern mit mehr als 20 Kapiteln hört die Freude am digitalen Download aber auf.

Wenn man sich die vielen Arbeitsschritte ersparen will muss man automatisieren. Eine Möglichkeit dazu ist die Nutzung des Firefox Add-ons „DownThemAll!“ und des PDF-Konverters „FreePDF“.

Mit DownThemAll! kann man alle Kapitel auf einmal herunterladen. Dazu muss das Add-on zuerst im Firefox installiert werden. Neustart des Browsers nicht vergessen! Anschließend bekommt man auf der Seite mit den PDF-Dokumenten nach einem Rechtsklick und Klick auf „DownThemAll!“ alle Links auf dieser Seite angezeigt. Nun müssen wir zuerst die Einstellungen bearbeiten (ganz unten rechts). Den Schieberegler „Max. Anzahl gleichzeitiger Downloads“ ganz nach links schieben, damit nur noch eine Datei  gleichzeitig heruntergeladen wird. Dadurch erreichen wir, dass die PDFs in der richtigen Reihenfolge auf unserem Rechner landen. Nun noch „Falls ein Dateiname…“ auf „Umbenennen“ stellen, damit nicht bei jedem PDF erneut  nachgefragt wird. Nach Klick auf „OK“ müssen wir nun auf das Pluszeichen vor „Schnelles Filtern“ klicken und dort folgenden Eintrag einfügen:“*.pdf“. Noch die Checkbox „Andere Filter deaktivieren“ auswählen und gegebenenfalls den Pfad ändern, an dem die Dateien gespeichert werden sollen. Es empfiehlt sich einen eigenen Ordner anzulegen indem man einfach an die bestehende Adresse einen Zusatz wie „buchxy“ hinzufügt. Alle Dateien landen dann nach Klick auf „Starten!“ in dem Ordner buchxy unter den Eigenen Dateien.

Nun wäre es ja praktisch, wenn wir anstatt der vielen einzelnen Dateien ein einziges Dokument hätten. Das Zusammenfügen erledigt FreePDF für uns. Damit FreePDF funktioniert muss erst Ghostscript installiert werden. Danach kann FreePDF durch Klick auf die aktuellste Versionsnummer heruntergeladen und installiert werden. Jetzt befindet sich im Startmenü unter FreePDF das Programm FreePDF Join. Oben Rechts wählt man durch Klick auf das Ordnersymbol den Ordner mit den heruntergeladenen Dateien aus, markiert alle Dateien und klickt auf „Öffnen“. Jetzt sollte man darauf achten, dass die Dokumente auch ja in der richtigen Reihenfolge sind und anschließend auf das Disketten Symbol klicken. Nun muss man nur noch einen Namen für die zusammengefügt Datei eingeben, am besten den Titel des Buches und fertig ist man.

Nun hat man das  Buch in einem Dokument und kann es komplett nach Stichwörtern durchsuchen.