Seit ein paar Monaten begrüßt mich allmorgendlich Gnome 3, auch „Gnome Shell“ genannt, als Desktop auf meinem LMDE (Linux Mint Debian Edition). Die Abneigung gegen diese Version, die ja niemand so schön formulieren kann wie Linus Torvalds höchstpersönlich, kann ich schon gut nachvollziehen. Im Grundzustand halte ich Gnome 3 ebenfalls für indiskutabel. Aber es dabei zu belassen, wäre einfach nicht zeitgemäß. Denn egal ob Browser, Handys oder CMS – letztlich kommt es darauf an, was man – mit vertretbarem Aufwand versteht sich – über die Nutzung von Erweiterungen aus dem System machen kann. Und da bietet Gnome 3 eine kleine, aber feine und vor allem sehr komfortabel installierbare Auswahl. Die zentrale Seite für Gnome-3-Erweiterungen ist hier zu finden:
Besucht man mit einem laufenden und halbwegs aktuellen (d.h. ab Version 3.2) Gnome diese Seite, kann man die dort angebotenen Erweiterungen auch gleich über den „On/Off“-Schalter in der Detailansicht der jeweiligen Erweiterung installieren und deinstallieren. Möchte man sich unabhängig von der Webseite einen Überblick über die aktuell installierten Erweiterungen verschaffen, empfiehlt sich die Installation des Gnome Tweak Tools, welches inzwischen bei Ubuntu, Linux Mint und Debian über die Standard-Repositories verfügbar ist.
Im Folgenden möchte ich einige Erweiterungen empfehlen, die aus meinem Gnome 3 wieder einen sehr schönen und komfortabel bedienbaren Desktop gemacht haben, ohne dass ich auf die Vorteile (ja, die gibt’s auch 😉 ) der neuen Version verzichten müsste:
- Frippery Bottom Panel – fügt eine Anwendungsleiste am unteren Bildschirmrand hinzu
- Frippery Panel Favorites – ergänzt Gnome 3 um eine Iconleiste mit den Lieblingsanwendungen („Schnellstartleiste“)
- Frippery Applications Menu – sorgt für die Rückkehr des Anwendungs- oder Startmenüs
Diese drei genügen aus meiner Sicht bereits, um Gnome 3 problemlos nutzbar zu machen. Alle nun folgenden Vorschläge sind kein Muss, sondern eher Geschmackssache:
- Frippery Move Clock – verschiebt die Uhr an den Rand der Titelzeile
- Frippery Shutdown Menu – fügt neben der „Suspend“-Funktion eine Option für echtes Herunterfahren hinzu
- AlternateTab – macht den Wechsel zwischen Anwendungen per „Alt-Tab“ wesentlich komfortabler
- Evil Status Icon Forever – bietet die Möglichkeit, Statusicons zurück in die Titelleiste zu holen (z.B. sehr sinnvoll für Pidgin)
Es gibt weitere, sehr nützliche Extensions, z.B. Statusmonitore, diverse Multimedia-Integrationen etc. Da kann man nur sagen: Viel Spaß beim Ausprobieren! Und selbstverständlich dürfen hier in den Kommentaren gerne weitere Empfehlungen gegeben werden.
Aber warum macht man sich die Arbeit selber rumzubasteln, wenn man mit Linux Mint doch eine der wenigen Distributionen nutzt, die noch auf die Wünsche Ihrer Nutzer hört und man einfach Cinnamon installieren kann.