Medienpädagogische Veranstaltungen in Kooperation mit der Stadtbibliothek Köln

Professionalisierung anhand medienpädagogischer Praxis.
Entwicklung, Durchführung und Evaluation eigener medienpädagogischer Konzepte.
Studienprojekte in Kooperation mit der Stadtbibliothek Köln

Das Projekt war für mich […] eine gelungene Möglichkeit, um den medienpädagogischen Bereich einmal praktisch kennenlernen zu dürfen und so zu prüfen, ob die […] Richtung ein Berufszweig ist, dem ich mich später widmen möchte.

Samira Ellmann

Thema und Zielsetzung:

Im Zuge einer zunehmenden digitalen Durchdringung unserer Lebenswelten gewinnen Medienkompetenz und digitale Bildung weiterhin an Bedeutung. Mit diesem Kooperationsformat bietet sich für Studierende die Möglichkeit der Erweiterung eigener medienpädagogischer und didaktischer Kompetenzen.

Im Kontext der Vermittlung von Medienkompetenz im Rahmen digitaler Bildungsangebote findet eine Professionalisierung durch Handlungsorientierung und Praxisnähe statt.

Durch Einblick, Erprobung und Erweiterung eigener Fähigkeiten im realen Arbeitsumfeld ermöglichen sie nicht nur sich selbst, sondern gleichfalls den Teilnehmenden Aspekte gesellschaftlicher Partizipation ­– im Sinne von z.B. gelebter Vernetzung, Inklusion, Medienkompetenz und Engagement in den Stadtteilen.

Der Unsicherheit, die wir vor dem Workshop vor nicht planbaren Situationen hatten, würden wir beim nächsten Mal mit […] Mut begegnen, da wir gemerkt haben, dass wir solche Situationen gut und spontan managen konnten.

Sophia Strauch

Start der Kooperation war im September 2018. Das Ende ist offen. Studierende können im Rahmen der Veranstaltungen von Dr. Christine Paul teilnehmen.

Projektaufgabe:

Gemäß der Kooperationsidee steht die Entwicklung einer Idee und deren inhaltlich-didaktische Konzeption im Mittelpunkt. Diese mündet in praktischer Umsetzung und Evaluation eines eigenen medienpädagogischen Konzepts, welches auf die Ressourcen, Angebote und Zielgruppen der Stadtbibliothek zugeschnitten ist. Letztere besteht aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aller Altersstufen, welche, je nach Ansatz, altersspezifisch oder generationsübergreifend angesprochen werden.

Projektdesign:

Auf universitärer Seite steht die Verknüpfung von theoretischem und empirischem Wissen im Zuge konzeptioneller und praktischer Umsetzung in geeigneten Veranstaltungsformaten im Vordergrund. Studierende werden in allen Projektphasen, jedoch insbesondere in Konzeption und Evaluation, von Dr. Christine Paul unterstützend begleitet.

Die Durchführung findet gemäß der Kooperation in den Räumen der Stadtbibliothek Köln statt. An dieser Stelle können die Studierenden von der hervorragenden analogen und digitalen Medienausstattung der Zentral- und Stadtteilbibliotheken profitieren. Dazu gehören neben nahezu klassischem Beamer nebst Leinwand zudem 3-D-Drucker, VR-Brillen, Spielekonsolen, MINT Technik-Sets, programmierbare Roboter (u.a. Sphero, NAO), Musikinstrumente (Tombalino, Tongue Drum, Cajòn) und vieles mehr. Herausragend zeigt sich zudem die Tagtool-Wall (omai.at, urbanscreen.com) in der Stadtteilbibliothek Köln-Kalk.

Tagtool Wall Stadtbibliothek Köln-Kalk
Tagtool-Wall Stadtbibliothek Köln-Kalk

Über diese lassen sich künstlerische, musische sowie medienpädagogische und -psychologische Ideen verwirklichen. Die digitale Wand lässt ich über Tablets optisch steuern bzw. modifizieren und somit besteht die Option, den Raum auf vielfältige Weise ganz neu zu gestalten, zu erfahren und mit Anderen zu teilen.

Im Hinblick auf diese zahlreichen Optionen, ist eine enge, vor allem organisatorische, technische und inhaltliche Abstimmung mit den zuständigen BibliotheksmitarbeiterInnen vor Ort für eine erfolgreiche Umsetzung der eigenen Idee unerlässlich.

Projektakteure:

Das Projekt lebt von den Besucherinnen und Besuchern der Zentral- und Stadtteilbibliotheken Köln. Es wird getragen, unterstützt und geleitet von der Stadtbibliothek Köln und der Universität zu Köln:
Dr. Hannelore Vogt (Bibliotheksdirektorin) & Bodo Pohla (Bibliothekar) sowie weitere Mitarbeitende der Stadtbibliothek Köln
Dr. Christine Paul (wissenschaftlich-didaktische Leitung) sowie Studierende Ihrer Veranstaltungen

Ausgewählte Beispiele bereits durchgeführter Projekte:

© Jennifer Grüntjens
© Samira Ellmann & Sophia Strauch

Zur weiteren Information und Recherche:
Veranstaltungen im Programm der Stadtbibliothek Köln
Veranstaltungskalender der Stadtbibliothek Köln (u.a. Maker Kids, Makerspace, Digitale Werkstatt, Gaming)
Information und Dokumentation verschiedener Veranstaltungen (Bibliotheks Blog)
Dokumentation des Osterferienprogramms 2019 (Maker Kids)
Filmischer Einblick in durchgeführte medienpädagogische Veranstaltungen (YouTube)
Eröffnung der Bibliothek Köln-Kalk als Teil der „modernsten und innovativsten Stadtteilbibliotheken Deutschlands“ (Stadt Köln)

Beispielhafte Einbindung in universitäre Veranstaltungen:
Intermedia (SM5), Erziehungs- und Bildungswissenschaften (Lehramt), Medienpädagogik & -psychologie (siehe Blog MyOwnStudy)

Sprachdiagnostik und Förderung im Regel- und DaZ-Unterricht. Ein (evaluatives) Kooperationsprojekt der UzK & Maria Montessori Grundschule Köln

Lehrforschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Christine Paul,
Studiengänge Psychologie, Erziehungswissenschaften

Weitere Projektteilnehmer*innen: Malin Brensing, Cora Frickenhaus, Anna Frisch, Julia Heinrich, Nizar Nakleh, Andreas Normann, Julia Peters

Thema und Relevanz:

In einer multikulturellen Gesellschaft ist Integration und Chancengleichheit von großer Bedeutung. Ein wichtiger Faktor für erfolgreiche Teilhabe und wegweisender Prädiktor für späteren Erfolg ist und bleibt die Sprache (vgl. Kniffka & Siebert-Otto 2007, Alleman-Ghionda 2008, Heimken 2015).

In Kooperation mit der Maria Montessori Grundschule Am Pistorhof (http://www.monte-gs.de) und der Arbeitseinheit Pädagogische Psychologie wurde unter der Leitung von Dr. Christine Paul ein Projekt zur Sprachdiagnostik und Sprachförderung durchgeführt.

Forschungsfragen und -ziele:

Ziel des Projekts war es herauszufinden, ob und in welchem Maße Schüler*innen vom zusätzlichen Deutsch-als-Zweitsprache (DaZ) Unterricht profitieren. Dabei sollte insbesondere geklärt werden, in welchen Bereichen der semantisch-lexikalischen Fähigkeiten (Wortschatz, -findung, -abruf) Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, Stärken und Schwächen zeigen und welche Erfolge sich ggf. durch das schulinterne DaZ-Curriculum nachweisen lassen. Auf individueller Ebene sollte zudem in Kooperation zwischen Universität und Schule sowie unter Einbezug logopädischer Expertise Förderempfehlungen, basierend auf den jeweiligen Stärken und Schwächen, für jedes einzelne Kind abgeleitet und von schulischer Seite umgesetzt werden.

Forschungsdesign:

Das Lehrforschungsprojekt wurde als Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten als quasi-experimentelles Kontrollgruppendesign konzipiert. Es nahmen rund 30 Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 teil. Die Hälfte davon erhielt neben dem Schulunterricht zusätzliche Förderung im Rahmen eines DaZ-Programms. Dieses wurde von eigens dafür fortgebildeten Lehrerinnen durchgeführt.

Die erste Messung fand nach dem ersten Schulquartal (Ende 2015), die zweite nach ca. 6 Monaten (Mitte 2016) statt (ca. ein Schulhalbjahr). Zur Leistungsmessung wurde der Wortschatz- und Wortfindungstest für 6-10jährige (WWT, Glück 2011) als standardisiertes Messinstrument verwendet.

Nach den Auswertungen fanden zeitnah Gespräche zwischen den universitären Projektbeteiligten und den beteiligten Lehrkräften statt, um sich über Ergebnisse und weiteres Vorgehen (inkl. individueller Förderempfehlungen, -möglichkeiten und konkrete Umsetzung) auszutauschen.

Wichtigste Ergebnisse:

Als zentrales Ergebnis lässt sich festhalten: DaZ wirkt! Es konnte gezeigt werden, dass deutliche Verbesserungen der DaZ-Kinder bezüglich der Leistung im Bereich des Wortschatzes, der Wortfindung und des Wortabrufes zu verzeichnen waren. Die Kinder der Vergleichsgruppe zeigten demgegenüber keine Verbesserungen.

Literatur:

Allemann-Ghionda, C. & Pfeiffer, S. (Hrsg.) (2008). Bildungserfolg, Migration und Zweisprachigkeit: Perspektiven für Forschung und Entwicklung (Vol. 5). Berlin: Frank & Timme.

Glück, C. W. (2011). WWT 6–10. Wortschatz-und Wortfindungstest für 6-bis 10-jährige. München: Urban & Fischer.

Heimken, N. (2015). Migration, Bildung und Spracherwerb: Bildungssozialisation und Integration von Jugendlichen aus Einwandererfamilien. Berlin: Springer.

Kniffka, G., & Siebert-Ott, G. (2007). Deutsch als Zweitsprache: lehren und lernen. Paderborn: Schöningh.