DFG-Projekt

Das DFG-Projekt Hip-Hop’s Fifth Element: Knowledge, Pedagogy, and Artist-Scholar Collaboration läuft seit dem 01.02.2022 über einen Zeitraum von drei Jahren noch bis zum 01.02.2025. Geleitet wird es von Prof. Dr. Oliver Kautny (Universität zu Köln) und Prof. Dr. Justin A. Williams (University of Bristol). Auf Seiten der Universität zu Köln sind als Projektmitarbeiter*innen Dr. Chris Kattenbeck, Dr. Linus Eusterbrock und Charlotte Furtwängler beschäftigt. 

Das interdisziplinäre Projekt an der Schnittstelle von Musikpädagogik, Musikwissenschaft, Kulturwissenschaften und empirischer Bildungsforschung verfolgt drei Hauptziele. 

  1. Erstens geht es um die Erforschung von Knowledge im Hip-Hop: Was wird darunter verstanden? Warum nimmt es eine so besondere Stellung in der Hip-Hop-Kultur ein? Wie wird Knowledge konstruiert, tradiert, kanonisiert, vermittelt? 
  2. Zweitens geht es um die Entwicklung, Erprobung und Analyse von (hoch-)schuldidaktischen Materialien im Zusammenhang mit Hip-Hop. 
  3. Und drittens geht es um die Kollaboration und den Dialog mit Hip-Hop-Künstler*innen. D. h., Hip-Hop-Künstler*innen werden eingeladen, gemeinsam mit dem Projektteam zu forschen, zu lehren und didaktisches Material zu entwickeln. Zudem ist die Kollaboration selbst Gegenstand von Reflexion und Forschung. Und nicht zuletzt wird untersucht, welche Rolle eine Kollaboration mit Künstler*innen beim Prozess der Institutionalisierung von Hip-Hop in (musik-)pädagogischen Kontexten spielen kann bzw. sollte. In dem Zusammenhang werden auch Fragen nach Machtverhältnissen, kultureller Aneignung, Legitimation etc. virulent.  

Infrastrukturell verankert ist das Projekt am von Oliver Kautny gegründeten Cologne Hip Hop Institute der Universität zu Köln, das in den drei Bereichen Lehre, Forschung und Third Mission tätig ist und dessen Aktivitäten und Interessen sich mit zentralen Aspekten des Projekts überschneiden (v.a. die Entwicklung und Erprobung von didaktischem Material, die Zusammenarbeit mit Künstler*innen sowie die kritisch-selbstreflexive Begleitung der Institutionalisierung von Hip-Hop).

Umgesetzt wurden im Rahmen des Projekts bislang u. a. eine Arbeitstagung zur Institutionalisierung von Hip-Hop, an der internationale Gäste (Forscher*innen ebenso wie Künstler*innen) teilnahmen, diverse Lecture-Formate (z.B. eine Lesung des Rappers Torch), künstlerische Projekte (z. B. ein künstlerischer Dialog zwischen dem Rapper Keno und den Sami-Musikern Torgeir Vassvik und Rasmus Kjorstad), Workshops für Studierende (z. B. von der Rapperin Ket) sowie die Erprobung didaktischer Konzepte an Schulen (z. B. an der Heliosschule in Köln). Zudem haben Oliver Kautny und Chris Kattenbeck gemeinsam mit dem Rapper und Beatmaker Retrogott ein Seminar gestaltet. Und nicht zuletzt ist derzeit ein Sammelband in Arbeit, der verschiedene Perspektiven auf Hip-Hop und Musikpädagogik versammelt.