Vortrag von Marc Kudlowski auf der Tagung „Leben wie im Film“. (Aktuelle) Entwicklungen des Kinder- und Jugendfilms (23.-25.10.2025)
Der Medienverbund „Jumanji“ basiert auf dem gleichnamigen Bilderbuch aus dem Jahr 1981. Hierzulande ist das Ausgangsmedium wenig populär und wird schon lange nicht mehr aufgelegt. In den USA hingegen ist es zu einem modernen Klassiker avanciert. Während sich die erste Verfilmung (1995), deren Verbuchung (1996) und das PS2-Game (2007) noch eng an die Vorlage hielten, basierte die Zeichentrickserie (1996) nur noch lose auf dem Ausgangsmedium. Die Entwicklung von einer mit den Kategorien der Intermedialität beschreibbaren zu einer nur mit den Kategorien der Transmedialität vollständig durchdringbaren Medienverbundstruktur wurde allerdings erst 2017 mit dem filmischen Reboot „Jumanji: Welcome to the Jungle“ vollzogen. Denn in dieser zweiten Verfilmung wurden nicht nur Aktualisierungen des Stoffes in Bezug auf mediale Praktiken, Gender oder Race vorgenommen, sondern – typisch für transmediales Erzählen (vgl. Ryan 2015, 5) – dieser auch narrativ expandiert. Mit den beiden Filmen „Jumanji: The Next Level“ (2019) und „Jumanji: Level One“ (2021) sowie dem Game „Jumanji: Wild Adventures“ (2023) ist die narrative Expansion inzwischen weiter vorangeschritten. Im Vortrag soll die Entwicklung des Medienverbunds als Fall des transmedialen Worldbuildings erläutert und die Bedeutung des filmischen Reboots dafür geklärt werden.