Lehrveranstaltungsangebot SoSe 2025

Die Arbeitsgruppe Literatur – Bild – Medium bietet ein diverses Programm an Lehrveranstaltungen an. In diesem Beitrag möchten wir einen Überblick geben:

Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur und ihre Didaktik – Dilara Demirdögen

Die Beschäftigung mit jüdischer Literatur und Formen von Antisemitismus ist elementarer Bestandteil in den entsprechenden Lehr- und Bildungsplänen aller Schularten. Das Seminar erschließt mit den Studierenden mögliche literarische Texte und Auswahlkriterien für den Literaturunterricht und diskutiert Vermittlungspraktiken in der Beschäftigung mit (deutsch-)jüdischer Literatur im Deutschunterricht. Die Studierenden erarbeiten methodische Zugänge für einen identitätsorientierten Literaturunterricht mit Blick auf jüdisches Leben und Antisemitismus. Sie reflektieren zudem die Rolle von Lehrpersonen.

Dialogische Formen des Lesens im Literaturunterricht – Marc Kudlowski

Konzepte und Methoden des lauten Lesens literarischer Texte werden im Seminar vorgestellt und eingeübt. Dazu gehört auch das qualitätsvolle Vorlesen als Lehrkraft mitsamt Gesprächeinlagen. Die einzelnen Verfahren und Methoden des Lautlesens werden anhand von Studien (u.a. Lesesituationen im Alltag, Wirkungen von Vorlesewettbewerben) auf ihre Wirksamkeit hin reflektiert. Tools zur Diagnostik und Förderung des lauten Lesens und deren kritische Reflexion werden ebenfalls Teil des Seminars sein.

Einfach – komplex: Bilderbücher im inklusiven Literaturunterricht – Hannah Tenhaef

Bilderbücher können im Zusammenspiel der Zeichenmodalitäten Text und Bild vielseitige Möglichkeiten für die Gestaltung eines subjektorientierten Literaturunterrichts eröffnen, der Schüler*innen mit ganz verschiedenen Lernausgangslagen anspruchsvolle Literaturbegegnung ermöglicht. Das Seminar befasst sich mit der Auswahl und Analyse von Bilderbüchern aus einer inklusiven Perspektive.

Erzählende Kinder- und Jugendliteratur – Geschichte, Gattungen, Medien – Michael Staiger

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die erzählende Kinder- und Jugendliteratur aus drei Perspektiven: (1) literaturhistorisch, (2) gattungs- und genretheoretisch und (3) bezogen auf zentrale Medien (Buch, Bilderbuch, Comic, Film, Hörmedien).

Intermedialer Literaturunterricht – Marc Kudlowski

Im Seminar wird Intermedialer Literaturunterricht als Reaktion auf veränderte mediale Rezeptionsbedingungen, insbesondere die Rolle des Films als Leitmedium, zentral gesetzt. Am Vertiefungsbeispiel der Methode der „Intermedialen Lektüre“ sollen didaktische Potenziale von Medienverbünden herausgearbeitet und Planungserfahrungen für unterrichtliche Umsetzungen gesammelt werden.

Leseräume – Ben Dammers

Das Seminar untersucht fruchtbare Bezüge zwischen Rezeptions-, medialen und virtuellen Räumen des Lesens. Dies geschieht zunächst in einer theoretischen Erschließung der drei Sphären. In einem zweiten Block wird die didaktische Relevanz des Themenfeldes betrachtet: Welche Gestaltungspotenziale bietet der Deutschunterricht hinsichtlich variabler Rezeptionsräume? Inwiefern bedingt die bestehende Raumpraxis bestimmte Rezeptionshaltungen? In welchem Verhältnis steht das Textkorpus faktischer Schullektüre zur Bandbreite räumlicher Konfigurationen im Gesamtfeld aktueller Erzählmedien? Welche Auswirkungen hat das auf Medienkompetenz und mediale Teilhabe? Welchen Einfluss haben veränderte Rezeptionsräume und veränderte mediale Räumlichkeit auf die Wahrnehmung virtueller Räume und Virtualität insgesamt. Das Seminar ist an das Forschungsprojekt LIESL geknüpft und umfasst auch die Arbeit mit konkreten und authentischen Forschungsdaten (z.B. Blickbewegungen, Gesprächstranskripte, Fragebögen).

Literarisches Erstlesen – Ben Dammers

Im Seminar werden drei Bezugsfelder in den Blick genommen: Erstens wird das Feld potenzieller Erstlesebücher sondiert. Dazu gehören neben den im Markt als solche markierten Texte (Erstlesereihen) auch Bilderbücher, Comics, Mangas etc. Zweitens wird der aktuelle Forschungsstand zum Erstlesen erschlossen: Was wissen wir eigentlich über Gütekriterien von Erstlesetexten? Was wissen wir über Lesemotivationen? Was wissen wir über frühe literarische Kompetenz? Was wissen wir über das Lesen von Schrift-Bild-Kombinationen? Und welche Konsequenzen lassen sich für einen Anfangsunterricht ziehen, der auch das literarische Lesen ernst nimmt? Drittens findet eine Auseinandersetzung mit Möglichkeiten und Grenzen empirischer Forschung statt. Das Seminar ist an das Forschungsprojekt LIESL geknüpft und umfasst auch die Arbeit mit konkreten und authentischen Forschungsdaten (z.B. Blickbewegungen, Gesprächstranskripte, Fragebögen). Das Seminar wird in Kooperation mit der KGS Mainzer Straße (Südstadt) durchgeführt. 

Literatur- und medienästhetisches Lernen mit multimodaler Literatur – Michael Staiger

Im Seminar geht es erstens darum, sich theoretisch und analytisch den spezifischen Erzählformen und Ästhetiken multimodaler Literatur (insbesondere Bilderbuch, Kindercomic, multimodaler Kinder- und Jugendroman) anzunähern und zweitens ihr didaktisches Potenzial für das literar- und medienästhetische Lernen auszuloten.

Mehrdeutigkeiten in erzählender Kinderliteratur: Literarästhetisches Lernen in Theorie und Praxis – Dilara Demirdögen & Anne Krichel

Im Laufe dieses Praxis-Seminars werden spielspezifische und sinnlich-gestalterische Interpretationen in Form von digitalen oder analogen Anschlusshandlungen entwickelt, didaktisch aufbereitet und praktisch evaluiert werden. Dabei können sowohl schrift- und verbalsprachliche als auch visuelle, körperliche und akustische Verfahren für die individuelle Text-, Film-, Bild-, Ton-Produktion angewendet werden.

Text, Bild, Sinn: Inklusive Literaturbegegnungen gestalten – Hannah Tenhaef

Das Seminar widmet sich der Frage, wie Spielformen der Kinder- und Jugendliteratur im inklusiven Unterricht didaktisch fruchtbar gemacht werden können. Gemeinsam werden Lehr-Lern-Arrangements entwickelt, die diversen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen gerecht werden.

Von der Figurenanalyse zur figuralen Perspektivübernahme: Theoretische und didaktische Zugänge zum Coming-of-Age-Film – Anne Krichel

Am Beispiel des CoA-Films führt das Seminar in filmtheoretische und figurenanalytische Grundlagen ein und leitet hieraus didaktische Anschlusshandlungen ab. Dabei werden Verfahren der szenischen Interpretation für das Medium Film modifiziert und auf die filmische Figurenanalyse angewendet.

Zwischen Lese- und Literaturunterricht: Theoretische und didaktische Perspektiven auf Erstlesebücher – Anne Krichel

Ausgehend von multimodalen Erstlesetexten und deren Analysen sollen im Laufe dieses Seminars textproduktive Anschlusshandlungen entwickelt und praktisch erprobt werden, bei denen lese- und literaturdidaktische Kompetenzen gleichermaßen gefördert werden.


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