In der Zeitschrift kjl&m zum Thema „Texte sichtbar machen. Schrift und Schriftkultur in der Kinder- und Jugendliteratur“ steuert Ben Dammers den Auftaktbeitrag bei und befasst sich mit der Frage, wie Schrift Sehflächen und den Buchkörper strukturiert und inwiefern diese Strukturen physiologische Voraussetzungen des Sehens widerspiegeln:
„Während wir im fovealen Blick sukzessive dechiffrieren, nehmen wir in unserem parafovealen und peripheren Sichtfeld die Typografie des Textes als Architektur wahr. Diese Architektur erlaubt uns, selektiv zu lesen. Sie bietet uns Einstiege, Ausstiege, Umstiege und Abkürzungen an. Wenn wir Texte ‚querlesen‘, wird dies besonders augenfällig. Statt einem eindimensionalen Bandwurm aus Zeichen, einem Korridor mit nur einem Ein- und Ausgang, erzeugt Typografie das, was Ivan Illich ‚optisch planmäßig gebauter Text für logisch Denkende‘ (Illich 1991, 127) nennt.“
Ben Dammers