Freizeit

Freizeit kann als das Gegenstück zur Arbeitszeit verstanden werden und lässt sich vor allem darüber bestimmen, dass Menschen weitgehend selbstbestimmt entscheiden womit und mit wem sie diese verbringen möchten. In ihrer Freizeit können Personen ihren individuellen Interessen nachgehen, ihre Bedürfnisse befriedigen, sich in unterschiedlichen Rollen ausprobieren oder ihre sozialen Kontakte pflegen. Die individuelle Freizeitgestaltung kann sehr unterschiedlich aussehen und reicht von körperlicher Erholung über Medienkonsum bis zur Teilnahme an Bewegungs- oder Bildungsangeboten1.

Die Gestaltung der Freizeit von Menschen mit komplexen Behinderungen ist von einer höheren Fremdbestimmung und einer geringen Wahl- und Entscheidungsfreiheit gekennzeichnet. Besonders herausfordernd erscheint in diesem Zusammenhang zudem das Wahr- und Ernstnehmen von geäußerten Wünschen und Vorlieben des Personenkreises : So erfordert das Erkennen von Tätigkeiten, welche einer Person Freude oder Entspannung bereiten, häufig eine enge Beziehung zwischen Menschen mit komplexen Behinderungen und unterstützenden Personen. Durch bauliche Barrieren ist die Freizeitgestaltung zusätzlich häufig mit einem hohen Planungs- und Organisationsaufwand verbunden2.

In unserem Forschungsprojekt möchten wir herausfinden, was Teilhabe an und in der Freizeit für Menschen mit komplexen Behinderungen bedeuten kann und wie Angebote gelingen können, welche das Selbst- und Mitbestimmen von gemeinsamen Prozessen in der Freizeit ermöglichen. Besonders interessiert uns in diesem Zusammenhang auch, wie inklusive Freizeitangebote und -prozesse auch für Menschen mit komplexen Behinderungen realisiert werden können.

Weiter Informationen zu allen Lebensbereichen finden Sie auf der Website Qualitätsoffensive Teilhabe.

1 Markowetz, R. (2006). Freizeit. In: Hansen, G./Stein, R. (Hrsg.), Kompendium Sonderpädagogik. Bad Heilbrunn: Klinkhardt (S. 205-221).

2 Trescher, H. (2015). Inklusion. Zur Dekonstruktion von Diskursteilhabebarrieren im Kontext von Freizeit und Behinderung. Wiesbaden: Springer Fachmedien; Markowetz, R. (2000). Freizeit von Menschen mit Behinderungen. In: Markowetz, R. & Cloerkes, G. (Hrsg.): Freizeit in Leben behinderter Menschen. Theoretische Grundlagen und sozialintegrative Praxis. Heidelberg: Winter – Edition. (S.9-38).