Was ist das Ziel der Online-Befragung (1. Beteiligungsphase)?
Die Befragung dient einerseits der Identifikation von bestehenden Praxisbeispielen, aber auch dem Zusammentragen und Erforschen von Wissen zur Umsetzung und Planung von Angeboten zur Teilhabe von Menschen mit komplexen Behinderungen im Allgemeinen. Sie stellt deshalb einen eigenständigen Schritt in unserem Forschungsprojekt dar. Ihre Antworten und gegebenenfalls hochgeladenen Dokumente sind für uns entsprechend auch über das Identifizieren von „Leuchttürmen“ hinaus in jedem Fall wertvoll und sollen unter anderem dazu beitragen, einen Leitfaden zur Erstellung von teilhabeorientierten Angeboten für Menschen mit komplexen Behinderungen zu erarbeiten.
Werden die Dateien und Fotos, welche in der Befragung hochgeladen werden können, direkt als „Leuchttürme“ veröffentlicht?
Die Antworten und Einreichungen der Befragungen werden nicht eins zu eins als Leuchttürme von uns veröffentlicht. Wir würden in jedem Fall immer mit Ihnen in Rücksprache gehen und Ihre Zustimmung einholen, bevor wir eingereichte Daten oder Materialien veröffentlichen. Wir möchten in der Befragung also zwar schon mögliche Beispiele guter Praxis ausmachen, werden diese dann aber in einem zweiten Schritt genauer analysieren und möchten uns einzelne Beispiele in vier „Feldstudien“ anschauen und dokumentieren. Die Ergebnisse aus den Feldstudien werden aufbereiten und diese „Leuchttürme“ auf der Plattform „Qualitätsoffensive Teilhabe“ portraitieren.
Einen Überblick über unser gesamtes Forschungsvorhaben finden Sie hier.
Woher weiß ich, ob ich als „Leuchtturm“ ausgewählt wurde?
Als „Leuchttürme“ im engeren Sinne bezeichnen wir die Einrichtungen, in denen wir weiterführende Feldstudien durchführen möchten. Nachdem der Zeitraum der Online-Befragung beendet ist, werden wir alle eingereichten Beispiele und Antworten analysieren und uns im Anschluss bei den Einrichtungen melden, welche wir in den Feldstudien vertiefend besuchen möchten. Neben wenigen ausgewählten Beispielen für „Leuchttürme“ bzw. Feldstudien, werden wir alle weiteren Beispiele berücksichtigen und auswerten.
Werden alle eingereichten Beispiele als „Leuchttürme“ veröffentlicht?
Wir werden die eingereichten Angebote zur Teilhabe von Menschen mit komplexen Behinderungen sichten und uns im Anschluss auf vier Angebote fokussieren, welche wir in Feldstudien genauer in den Blick nehmen möchten. Die restlichen Angebote und Ideen aus der Praxis sollen allerdings nicht verloren gehen! Wir werden alle Angebote analysieren, um so Gelingensfaktoren zur Gestaltung teilhabeorientierter Angebote für Menschen mit komplexen Behinderungen zu erarbeiten. Möglichkeiten der Veröffentlichung von weiteren Beispielen guter Praxis im Sinne einer Sammlung werden wir zu einem späteren Zeitpunkt sondieren.
Ich gestalte Angebote zur Teilhabe von Menschen mit komplexen Behinderungen, aber arbeite nicht in einer „Einrichtung“. Kann ich mich trotzdem beteiligen?
Wir sind vor allem an der Gestaltung von teilhabeorientieren Angeboten für Menschen mit komplexen Behinderungen interessiert, weshalb wir gerne Beispielen aus unterschiedlichsten Initiativen einbeziehen! Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, die Befragung auszufüllen, auch wenn Sie sich nicht in allen Fragen zu 100% wiederfinden. Fragen, welche gar nicht passend erscheinen, können Sie einfach auslassen bzw. ein "x" eintragen. Am Ende der Befragung gibt es zudem die Möglichkeit, einige offene Anmerkungen zu machen.
Können auch Angehörige oder andere Unterstützer*innen von Menschen mit komplexen Behinderungen am Projekt teilnehmen?
ie Befragung richtet sich in erster Linie an pädagogische Fachkräfte und Menschen, welche in professionellen Settings mit dem Personenkreis tätig sind. In den Feldstudien möchten wir auch die Perspektive der Menschen mit komplexen Behinderungen selbst einbeziehen. Uns ist die Sichtweise von Angehörigen für die Gestaltung von teilhabeorientierten Angeboten wichtig. Daher erfassen wir diese Perspektive in parallel laufenden Vorstudien durch Interviews.
Warum richtet sich die Befragung nicht an Menschen mit komplexen Behinderungen selbst?
Das LINKED - Projekt umfasst verschiedene Bausteine und Beteiligungsphasen (Link zu Projektplan) und möchte in diesen auch jeweils verschiedene Perspektiven in den Blick nehmen.
Das Anliegen der Online-Befragung ist es nicht, via Fachpersonal etwas über das "Leben" von Menschen mit komplexen Behinderungen zu erfahren. Unser Ziel ist es, Einblicke in teilhabeorientierte Angebote zu erhalten, die für Menschen mit komplexen Behinderungen gestaltet werden und etwas darüber zu erfahren, wie Fachkräfte und Unterstützer*innen von Menschen mit komplexen Behinderungen in der Praxis Teilhabe verstehen.
Wir möchten im Linked-Projekt unbedingt auch die Perspektive von Menschen mit komplexen Behinderungen berücksichtigen. Das wird in Form von sogenannten Feldstudien erfolgen, bei denen wir Orte aufsuchen, an denen Menschen mit komplexen Behinderungen wohnen, arbeiten und/oder ihre Freizeit gestalten und sie u.a. auch selbst „befragen“. Die Personengruppe, welche wir im Blick haben, sind Menschen, die in der Regel nicht verbalsprachlich und auch nicht symbolisch basiert kommunizieren (also beispielsweise auch nicht mit gängigen Methoden der Unterstützen Kommunikation). Das macht die Erhebung subjektiver Perspektiven deutlich schwieriger, weshalb wir uns für dieses mehrstufige Vorgehen entschieden haben. Aktuell sind wir dabei, kreative und möglichst teilhabeorientierte Erhebungsmöglichkeiten zu entwickeln. Einen Überblick über unser gesamtes Forschungsvorhaben finden Sie hier (Link Projektplan).