Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, Kolleginnen und Kollegen, liebe Studis,
das Bündnis gegen Kürzungen trifft sich weiter – per Zoom-Konferenz, so wie fast der komplette Uni-Betrieb aktuell nur noch online stattfindet. Ein Notbehelf, der keine Dauerlösung sein kann. Eine kritische und lebendige Zivilgesellschaft ist die Grundlage der Demokratie, die Universität als Ort der gesellschaftlichen Debatte und der Reflexion wird gerade jetzt gebraucht! Den Termin für unser nächstes Treffen findet ihr zeitnah hier auf der Homepage
Aktuell werden zentrale Entscheidungen für die weitere Entwicklung der Hochschule diskutiert: Es wird darüber beraten, wie die erheblichen zusätzlichen Gelder des Zukunftsvertrags Studium und Lehre verteilt werden sollen. Ab dem kommenden Jahr wird der Haushalt der Universität voraussichtlich durch zusätzliche Mittel aus dem „Zukunftspakt Studium und Lehre fördern“ sukzessive um 50 bis 60 Millionen Euro steigen. Damit wird das Defizit an der Universität von 17 Millionen Euro deutlich überkompensiert. Positiv ist zudem, dass diese Mittel für die Lehre und die soziale Öffnung der Hochschule gedacht sind, eine Kernaufgabe der Hochschule, die seit Jahren zu kurz kommt.
Damit diese Mittel im Sinne aller Hochschulmitglieder genutzt werden, braucht es eine breite Debatte in der gesamten Universität! Wir regen an, dass sich Fachschaften, die Versammlungen der Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen sowie der Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung, die Institute und Fächergruppen und alle anderen in diese Debatte einmischen und Vorschläge unterbreiten. Im Zuge der Auseinandersetzung gegen die drohenden Kürzungen sowie durch die Proteste der „Students for Future“ sind in den letzten Semestern bereits einige Stellungnahmen für den Erhalt und Ausbau von gesellschaftlich relevanten Bereichen verfasst worden, ihr findet sie hier: https://blog.uni-koeln.de/keinekuerzungen/stellungnahmen/
Als Bündnis gegen Kürzungen fordern wir außerdem:
– Die unter dem vermeintlichen „Sachzwang“ knapper öffentlicher Mittel in den letzten Jahren vollzogenen Kürzungen müssen soweit wie möglich zurückgenommen werden.
– Lernen, Lehren, Forschen und überhaupt die Entwicklung guter Ideen braucht Kooperation, nicht Konkurrenz und Prekarität: Die Gelder aus dem Zukunftsvertrag müssen wesentlich für feste Stellen und zur Verstetigung bisher befristeter Verträge ausgegeben werden.
– Die neuen finanziellen Mittel müssen in einem transparenten und demokratischen Verfahren eingesetzt werden. Es muss genug Zeit für eine öffentliche Debatte unter Einbeziehung aller Mitgliedergruppen geben.
Ob der Gesundheitssektor oder die Hochschulen: Konkurrenz- und Kostendruck behindern notwendige Kooperation, die öffentlichen Daseinsvorsorge muss auskömmlich finanziert werden. Es ist dringend erforderlich, dass die Lösung der gesellschaftlichen Zukunftsfragen in den Mittelpunkt von Studium, Lehre und Forschung gerückt werden, wie die Überwindung von Fluchtursachen und enormer sozialer Ungleichheit, die Bekämpfung des Klimawandels und der Stärkung von Gesundheit, Menschenrechten, Frieden und Völkerverständigung.
Bleibt gesund und munter! Und mischt euch in die Debatte ein, damit die Gelder sinnvoll und im Sinne aller Hochschulmitglieder vergeben werden!