Die Forderungen

1. Ausgleich des Mitteldefizits

Keine Kürzungen an der Universität, sondern einen Ausgleich des Defizits der Universität durch Landesmittel und mittelfristig den Ausbau der öffentlichen Grundfinanzierung.

2. Transparenter Universitätshaushalt

Die Aufstellung des Universitätshaushaltes muss zukünftig transparent und im Bottom-up-Verfahren gestaltet werden, indem alle Fakultäten und alle Mitgliedergruppen – Studierende, Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die Kollegen*innen in Technik und Verwaltung – verstärkt am Prozess und der Entscheidungsfindung beteiligt werden.

Begründung

Bildung und Wissenschaft sind Grundnahrungsmittel einer lebendigen Demokratie. Gerade in den aktuellen Zeiten braucht es Hochschulen, an denen sich alle mit gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen und konstruktiv für eine menschenwürdige Zukunft kooperieren können. Dafür braucht es auch eine auskömmliche öffentliche Grundfinanzierung. Stattdessen sind im wissenschaftlichen Mittelbau bundesweit circa 90% der Kolleginnen und Kollegen befristet angestellt und werden häufig miserabel bezahlt. Auch in Köln ist die Forschung in vielen Bereichen vom aufreibenden Einwerben von zusätzlichen „Drittmitteln“ abhängig, oft fehlen Seminarplätze und etlichen Studierenden wird die Aufnahme eines Studiums verwehrt. Aufgrund fehlender Mittel sind schon jetzt die Südasien/Südostasien-Studien von der Abschaffung bedroht und komplett von privaten Zuwendungen abhängig. Auch an anderen Fakultäten wird die Abschaffung von Studiengängen diskutiert.

Wir fordern keine Kürzungen, sondern Verbesserungen, um sinnvoll lernen, lehren und forschen zu können. Dafür sind folgende Voraussetzungen notwendig:

Erhöhung der Grundfinanzierung
Die Universität zu Köln hat sich zu Frieden, Nachhaltigkeit und Demokratie verpflichtet und will zu lebenslangem Lernen und einer Kultur der Kooperation beitragen. Dafür braucht es eine Erhöhung der Grundfinanzierung: Die zusätzlich durch Drittmittel eingeworbenen Gelder sind immer zeitlich begrenzt und schaffen somit kurzfristige und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die nachhaltige und kritische Forschung und Lehre behindern.

Langfristige Mittelvergabe
Eine kritische, lebendige, diskussionsfreudige und solidarische Entwicklung der Wissenschaft und der Hochschule wird nur durch finanzielle Unabhängigkeit der Universität von kurzfristiger Mittelvergabe garantiert. Der Kürzungsdruck forciert dagegen Konkurrenz um knapper werdende Mittel und gefährdet wissenschaftliche Kooperation.

Erhalt der Fächervielfalt
Die an der Universität zu Köln vertretene Fächervielfalt muss erhalten bleiben, da nur so Interdisziplinarität in einem kooperativen Klima stattfinden und die Vielfalt von freier Forschung und Lehre erhalten werden kann.

Qualitätssicherung in der Betreuung von Studierenden
Zielsetzung einer Universität ist es integrativ zu sein und für die soziale Öffnung des Studiums für alle einzutreten. Lehre und Studienberatung brauchen entsprechende Mittel und Stellen!

Verbindung von Forschung und Lehre
Ein besonderes Merkmal der hiesigen Universitäten ist die produktive Verbindung von Forschung und Lehre. Dieses wird durch die Kürzungen stark geschwächt, weil Zeit für Forschung eingeschränkt wird und damit weniger aktuelle Forschung in die Lehre einfließt.