Fast jede und jeder zehnte hat für eine auskömmliche Hochschulfinanzierung unterschrieben! Morgen wird um 12:30 eine Kundgebung am Albertus-Magnus-Platz gegen die Kürzungen stattfinden, danach gehen wir zusammen zur öffentlichen Senatssitzung, auf der die Petition beraten wird.
Und wir freuen uns, dass die heutige Vollversammlung mit über 1500 Studierenden das Quorum erreicht hat und einen weitreichenden Beschluss für eine nachhaltige Universität und Gesellschaft gefasst hat! Die Vollversammlung fordert darin auch die öffentliche Ausfinanzierung der Hochschule, damit Forschung unabhängig von partikularen Interessen stattfinden kann, den Ausbau pluraler Ökonomik, kritischer Erziehungswissenschaft und kritischer Psychologie sowie grundsätzlich von Wissenschaften mit Bezug zur Nachhaltigkeit.
Hier der komplette Beschluss:
1. FFF-Solidarität und Klima-Notstand
Die Studierendenschaft der Universität zu Köln
• solidarisiert sich mit den Forderungen der Fridays for Future Bewegung und fordert die Universität zu Köln auf, es ihr gleichzutun.
• unterstützt die Ausrufung des Klima-Notstandes durch die Stadt Köln und fordert die Universität zu Köln auf, es ihr gleichzutun.
• ruft den Klima-Notstand aus.
2. Klimaneutralität
Die Studierendenschaft der Universität zu Köln
• fordert die Universität zu Köln und ihr angegliederten Einrichtungen (u.a. das Studierendenwerk) auf, den Status der Klimaneutralität bis 2025, sowie eine komplette Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2021, zu erreichen. Mit der Realisierung soll sofort und unter Einbeziehung der Studierendenschaft begonnen werden.
• fordert die Universität zu Köln auf, bis zu Beginn des Sommersemesters 2020 ihren CO2-Fußabdruck zu analysieren und darüber in einem umfassenden öffentlichen Bericht zu informieren. Ein Bericht dieser Art soll in einem jährlichen Turnus erstellt und unaufgefordert auf der Homepage der Universität veröffentlicht werden.
3. ÖPNV
Die Studierendenschaft der Universität zu Köln
• fordert die Universität zu Köln auf, sich dafür einzusetzen die Nutzung
klimafreundlicher Verkehrsmittel für Studierende zu erleichtern. Konkret soll sie sich hier für den Ausbau der Infrastruktur des ÖPNV stark machen.
• fordert die Universität zu Köln auf, dass sie ihre Stimme – im Sinne der Forderungen unter Punkt 1 – auf kommunaler Ebene für bessere ÖPNV-Konditionen für alle einsetzt.
4. Bildungsangebot
Die Studierendenschaft der Universität zu Köln
• fordert die Universität zu Köln auf, ein dauerhaftes und kostenloses
Bildungsangebot zum Thema „Klimakrise, Klimagerechtigkeit, Lösungsansätze” zu entwickeln, das an alle interessierten Hörer*innen und an Studierende aller Fachrichtungen gerichtet ist.
• fordert eine methodische und theoretische Pluralisierung in allen Fachbereichen mit gesellschaftstheoretischen Bezügen (beispielsweise: Plurale Ökonomik; Kritische Psychologie; Kritische Erziehungswissenschaft; usw.)
5. Finanzierung des wissenschaftlichen Bildungsbetriebs
Die Studierendenschaft der Universität zu Köln
• fordert die Bundesregierung und nordrhein-westfälische Landesregierung dazu auf, eine dauerhaft adäquate Finanzierung der wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen zu gewährleisten.
• fordert konkret, dass die Grundfinanzierung der staatlichen Bildungseinrichtungen vollständig durch den landespolitischen Bildungsetat gedeckt wird, um die finanzielle Abhängigkeit der Hochschulen von Drittmitteln auszuschließen. Nur so kann eine unabhängige Lehre und Forschung gewährleistet werden.