Supermarktketten und private Großhandelsmärkte – zum Teil mit Beteiligung internationaler Konzerne – breiten sich zunehmend in Indien aus. Sie verändern die Struktur des Einzelhandels und mit ihr das Bild der Städte sowie den Aufbau der Lieferketten. Der Wandel im Handel trifft aber auch auf Widerstände. Großdemonstrationen, Streiks und zerstörte Supermärkte zwingen Politik und Unternehmen zu Zugeständnissen. Der Vortrag gibt Einblicke in diese Entwicklungen und analysiert die zu Grunde liegenden Prozesse.
Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt infolge der Lederproduktion
Exam. Geogr. Katrin Matern (Universität zu Köln), Donnerstag 09.01.2014 17.00 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Chrom wird durch anthropogene Tätigkeiten der Umwelt in hohem Maße zugeführt. Ein markantes Beispiel ist die Industriestadt Kanpur im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, wo chromhaltige Abfälle, sogenannte Chromite ore processing residue (COPR) aus der Vorstufe der Ledergerbung illegal deponiert werden und Böden und Grundwasser stark kontaminieren.
Die Auswirkungen für die lokale Bevölkerung sind dramatisch, da insbesondere das toxische sechswertige Chrom immense Gesundheitsschäden verursacht.
Das vorgestellte Forschungsprojekt wurde zu Teilen aus der GfE Dr. Hohmann-Förderung finanziert.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln unterstützt im Rahmen der Dr. Hohmann-Förderung Forschungsprojekte junger Geographinnen und Geographen der Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (z.B. Dissertations- oder Habilitationsvorhaben). Als Reise-, Sachmittel- oder Publikationskostenzuschuss kann eine Förderung von bis zu 3.500,- Euro gewährt werden. Die Bewerbungsfrist für die Beantragung der diesjährigen Dr. Hohmann-Förderung ist der 11. April 2014. Eine Förderung durch die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln schließt andere Fördermöglichkeiten nicht aus. Kriterien für die Vergabe umfassen wissenschaftliche Exzellenz, Innovation, Durchführbarkeit und Anwendungspotenzial des Forschungsprojekts.
Für die Bewerbung sind einzureichen:
Konzept und Ziele des Forschungsprojekts (max. 3 Seiten)
Arbeits- und Zeitplan
Kostenplan und Zuschussbedarf
Referenzschreiben einer Hochschullehrerin bzw. eines Hochschullehrers
Lebenslauf
Bereitschaftserklärung zur Darlegung der Forschungsergebnisse in der Gesellschaft für Erdkunde zu Köln
Die Adresse zur Einreichung der Bewerbungsunterlagen lautet: Gesellschaft für Erdkunde zu Köln e. V., z.Hd. Dr. Max Engel, Geographisches Institut, Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln. Rückfragen können telefonisch (0221-470-1562) oder per Email (max.engel@uni-koeln.de) erfolgen.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln lädt Sie herzlich zur Weihnachtsfeier 2013 ein.
Um 18.30 Uhr wird Dr. Mehdi Riazi (Orientalisches Seminar) mit Studierenden der Orientalistik und der Geographie einen Bildervortrag zur Iranexkursion 2013 halten.
Danach wird Dr. Andreas Janotta (Geographisches Institut der Universität zu Köln) um 19.00 Uhr einen Vortrag zum Rundbau des Geographischen Instituts im Zeichen des funktionalen Wandels halten.
Im Anschluss an die Vorträge findet im Foyer des Hörsaals ein gemütliches Beisammensein bei Glühwein und Weihnachtsgebäck statt.
Naturräumliche und sozioökonomische Dynamik im südasiatischen Hochgebirge
Prof. Dr. M. Nüsser (Südasien-Institut, Universität Heidelberg), Donnerstag 12.12. 18.30 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Mit den Gebirgsbögen des Himalaya, Karakorum und Hindukusch und dem in einer durchschnittlichen Höhe von etwa 4500 m gelegenen tibetischen Plateau umfasst Hochasien die größte Massenerhebung der Erde.
Nach einer Einführung in die regionalen Strukturen und Entwicklungsprozesse werden charakteristische Landschafts- und Landnutzungsveränderungen im Zentrum des Vortrags stehen.
Knapp ein Drittel der Bevölkerung Indiens (367 Mio. Menschen) lebt in Städten. Allerdings ist Indien einer der Hotspots der derzeitigen Verstädterungsprozesses.
Bis 2050 wird die Mehrheit der indischen Bevölkerung in Städten leben.Die UN prognostizieren einen Zuwachs der städtischen Bevölkerung um 548 Mio. Menschen.
Prof. Dr. Sridharan wird darüber sprechen, was diese Transformation für Indien bedeutet.
Urban Population MapProf. Dr. N. SridharanCable makersDobi ghatts MumbaiUrban India
Einladung zum Filmabend, Donnerstag 21.11.2013 um 18.30 Uhr, Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften.
Filmvorführung und Multivision mit Chime Yangzom
Chime Yangzom (Bild links) wurde 1991 in Lhasa geboren, besuchte dort eine chinesische Schule und wurde als Neunjährige zusammen mit ihrer kleinen Schwester von ihrer Mutter ins Exil nach Indien geschickt.
In einer dreizehnköpfigen Flüchtlingsgruppe überquerten sie am 15. April 2000 den 5718 Meter hohenNangpa-Grenzpass. Auf der nepalesischen Seite der Grenze trafen sie auf ein ZDF-Filmteam. Die Filmemacherin Maria Blumencron dokumentierte die Flucht der beiden Geschwister und auch deren Kindheit im indischen Exil. 2011 schrieben sie gemeinsam das Buch ‚Kein Pfad führt zurück‘ und gingen damit Europaweit auf Multivisions-Tour.
Quelle: Maria BlumencronQuelle: Maria BlumencronQuelle: Maria BlumencronQuelle: Maria Blumencron
Chimes Traum, selber Filmemacherin zu werden, scheint sich zu erfüllen. Seit Oktober 2013 ist sie die erste tibetische Film-Studentin im Mediencampus der Hochschule Darmstadt.
In ihrer Multivision ‚Flucht über den Himalaya‘ zeigt Chime die vielfach preisgekrönte ZDF-Dokumentation von Maria Blumencron und erzählt an Hand zahlreicher Fotos und Filmausschnitte ihre 13-jährige Geschichte – beginnend mit ihrer Kindheit in Lhasa bis zu ihrer Aufnahmeprüfung an einer deutschen Hochschule.
Quelle: Maria BlumencronQuelle: Maria BlumencronQuelle: Maria Blumencron
Greta Bokeloh, Preisträgerin des Dr.-Prill-Preises 2013 in der Kategorie „Facharbeiten“.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln (GfE) hat Greta Bokeloh drei Fragen zu ihrer Facharbeit gestellt. Der Titel der ausgezeichneten Arbeit lautet: „Stellwerk 60“ – die autofreie Siedlung in Köln-Nippes im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Vorbildfunktion.
GfE: Welche Fragestellung haben Sie bei Ihrer Facharbeit untersucht?
G. Bokeloh: Ich habe die autofreie Siedlung in Hinblick auf Ihre Nachhaltigkeit und Vorbildfunktion analysiert. Dabei habe ich eine Umfrage innerhalb der Siedlung gemacht sowie mich mit dem Vorsitzenden der Siedlung Hans-Georg Kleinmann getroffen, um mir ein genaueres Bild über das Stellwerk 60 zu verschaffen.
Ab hier autofrei (Foto: G. Bokeloh)
GfE: Was haben Sie dabei herausgefunden?
G. Bokeloh: In der Kölner Siedlung „Stellwerk 60“ ist das Konzept autofreien Lebens sehr überzeugend umgesetzt worden. Das Projekt hat sich vor allem auf den ursprünglichen Ansatz konzentriert, seinen Bewohnern im städtischen Raum ein Leben ohne Auto zu ermöglichen. Der Standort auf einer brachliegenden, ehemaligen Werksfläche der Bahn in Innenstadtlage ist dafür hervorragend geeignet. Die Bewohner können auf die vorhandene städtische Infrastruktur des lebendigen Stadtteils Köln-Nippes zugreifen, ohne dabei weite Wege zurückzulegen. Das neue Konzept ist vollständig in bestehende Stadtstrukturen eingebettet und bietet gleichzeitig etwas völlig Neues im städtischen Raum Kölns. Es werden Alternativen zum Autoverkehr aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht das Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel, das nur die eigene Energie verbraucht, mit dem man weder im Stau steht noch einen Parkplatz suchen muss. Das Projekt bietet darüber hinaus auch weitergehende ökologisch-soziale Ansätze, nachhaltig miteinander zu leben, lässt seinen Bewohnern aber die individuelle Freiheit und Verantwortung, diese selbst zu intensivieren.
Bei den Bewohnern scheint sich nicht nur die Einstellung verändert zu haben, dass man irgendwie umweltfreundlicher leben müsste, sondern sie handeln in puncto Autonutzung auch danach. Dies bietet ein nachahmenswertes Modell für andere Menschen und Projekte, das auch in der Öffentlichkeitsarbeit und bei Führungen durch die Siedlung genutzt wird.
Bei der Frage nach der Vorbildfunktion von „Stellwerk 60“ kann festgestellt werden, dass die Zufriedenheit der autofreien Bewohner über die hinzugewonnene Lebensqualität einen Beitrag zu einem allmählichen und nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft leisten kann.
GfE: Warum hat das Thema Ihrer Arbeit eine aktuelle Bedeutung?
Ausschnitt aus der Facharbeit zur Aktualität und Bedeutsamkeit des Themas:
„Klimawandel, seine katastrophalen Auswirkungen und die von uns Menschen bewirkten Ursachen wie Umweltverschmutzung, CO²-Ausstoß und Maßlosigkeiten im Verbrauch von Rohstoffen, Energie und Nahrung sind heute ein existenzielles Thema. Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Erde in der Zukunft nicht mehr bewohnbar sein wird, wenn wir unser Verhalten nicht grundsätzlich ändern und unsere Lebensgrundlagen systematisch bewahren. Gesucht wird daher nach intelligenten Alternativen zu bisherigen Lebens-, Wohn- und Transportweisen.“
Wachwechsel an der indisch-pakistanischen Grenze. Quelle: Parameswaran Sivan @ picasaTerroranschlag in MumbaiWahl des Studierenden Parlaments an der Jawarlahal Nehru University. Quelle: C. ButschQuelle: BBCQuelle: The Daily StarQuelle: Wikimedia
Einzigartig in der Welt sind die Staaten Südasiens in einer regionalen Gemeinschaft vereint und bedrohen sich dennoch mit Atomwaffen. Indien führt beim Export von Software und Bangladesch von Textilien. Trotz Armut und Hunger gilt ihnen unsere Hoffnung als neue Motoren der Wetwirtschaft.
Einladung zum Vortrag:
Dr. rer. pol. Wolfgang-Peter Zingel , Diplom-Volkswirt
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln (GfE) hat am 24.10.2013 Geographie-Studenten und Schülern aus Köln den Dr. Prill-Preis für herausragende innovative Abschlussarbeiten verliehen.
Preisträger des Dr.-Prill-Preises 2013
Ausgezeichnet wurden in unterschiedlichen Kategorien folgende Arbeiten:
Diplom-, Master- und Staatsexamensarbeiten des Geographischen Instituts:
1. Preis: Rebecca Niemann
2. Preis: Hannes Laermanns
3. Preis: Janina Klug
Preisträgerinnen in der Kategorie Diplom-, Master- und Staatsexamen: J. Klug und R. Niemann
Bachelorarbeiten des Geographischen Instituts (gleichrangig bewertet):
Tobias Bothe
Sophia Gross-Fengels
Maximilian Willkomm
Preisträger in der Kategorie „Bachelorarbeiten“: T. Bothe, S. Gross-Fengels, M. Willkomm
Schülerpreis für Erdkunde-Facharbeiten (gleichrangig bewertet):
Greta Bokeloh, Landrat-Lucas-Gymnasium
Ravn Schütte, Gymnasium Odenthal
Preisträgerin in der Kategorie „Schülerpreis“: G. Bokeloh
Über den Stifter:
Dr. Fredi Prill (1926-1988) war Oberstudienrat am Gymnasium in Wermelskirchen, wo er Biologie, Physik und Erdkunde unterrichtete. Seine Begeisterung für die Geographie führte ihn zu der Gesellschaft für Erdkunde zu Köln. Um über seinen Tod hinaus die Geographie in Schule, Hochschule und Öffentlichkeit zu fördern, stiftete er dem Verein einen Teil seines Vermögens.