Dr. habil. Florian Wittmann, Max Planck Institut für Chemie, Mainz
Amazonische Überschwemmungswälder bedecken eine Fläche von ca. 500.000 km2 und gehören zu den artenreichsten Wäldern der Erde. Die periodischen Überflutungen bedingen spezifische Adaptationen der Bäume an ihren Standort und führen zur Artenbildung insbesondere der Entstehung endemischer Baumarten.
Die klimatisch-tektonische Stabilität Amazoniens ermöglichte die Entwicklung einer spezifischen Feuchtgebietsflora. Die ökologische Integrität der Überschwemmungswälder ist jedoch zunehmend durch Entwaldung, hydrologische Veränderungen und aufgrund des anthropogenen Klimawandels gefährdet. Einige endemische Arten sind bereits vom Aussterben bedroht.
Geänderte Anfangszeit! Donnerstag 26.06.2014, 16:00 Uhr Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften Zülpicher Straße 49a Eintritt 2 €, Mitglieder frei
Am Donnerstag den 12.06.2014 um 18.30 Uhr, lädt die GfE zu „Geographen in der Praxis“ ein. Drei Geographen berichten aus ihrem Berufsleben, in diesem Jahr aus den Bereichen Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Laboranalyse.
Referenten:
Dipl.-Geogr. Timo Grebe (Stadtplanung)
Dipl.-Geogr. Sven Bremenfeld (Laboranalyse)
Dipl. Geogr. David Fliegel (Wirtschaftsförderung)
Im Anschlus an die Vorträge wird es die Gelegenheit für Gespräche mit den Referenten geben.
Vielen Dank für die überaus interessanten Eindrücke in die vielseitige Berufswelt der Geographen! Hier einige Eindrücke vom Vortragsabend:
Dipl.-Geogr. Timo GrebeDipl.-Geogr. Sven BremenfeldDipl. Geogr. David FliegelDipl.-Geogr. Timo Grebe, Dipl. Geogr. David Fliegel, Dipl.-Geogr. Sven Bremenfeld
Dr. Simon Matthias May, Donnerstag 8.5.2014, 17:00 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Dr. S. M. May
Sowohl im Atlantik als auch im Mittelmeer besteht eine erhebliche Gefährdung durch Tsunamis, die durch vulkanische Rutschungen ausgelöst werden. Der Vortrag zeigt Beispiele aus historischen und geologischen Zeiträumen und liefert Einblicke in die damit verbundene laufende Forschung am Geographischen Institut der Universität zu Köln.
anschließend:
Der Preisträger der Dr. Hohmann Förderung: Daniel Dräbing (Bonn)Die Preisträger der Dr. Hohmann Förderung: Daniel Kelterbaum und Hannes Laermanns (Köln)Dr. Matthias May – Köln
Verleihung der Dr. Hohmann-Förderung
mit Empfang.
Die Dr. Hohmann- Förderung erhielten:
Daniel Dräbing aus Bonn mit dem Projekt: Der Einfluss von Schmelzwasser auf das Auftauverhalten in steilen Permafrost-Felswänden
und
Daniel Kelterbaum und Hannes Laermanns aus Köln mit dem Projekt: Paläogeographische Untersuchungen der Küstenentwicklung Georgiens –14C-Datierungen zur Unterstützung eines DFG-Antrags.
Prof. Dr. Dieter Anhuf, Donnerstag 24.04.2014 18.30 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Prof. Dr. D. Anhuf
Nicht nur das schnelle Wachstum und die hohe Bevölkerungsdichte in São Paulo, sondern auch die Industrie mit einem nationalen Produktionsanteil von knapp 30% führen in der größten Stadt Südamerikas zu zahlreichen Umweltproblemen.
Die brasilianische Agrarwirtschaft hat zudem zu einer unwiederbringlichen Vernichtung natürlicher Wälder und Savannen geführt. Gerade die jüngeren Entwicklungen der Leitkulturen Soja und Zucker sind daran beteiligt. Aber auch die umweltspezifischen Konsequenzen des anthropogenen Nutzungsdrucks u.a. im Amazonasgebiet werden angesprochen.
Agrobusiness und VermarktungswegeInfrastrukturausbau als Voraussetzung für eine modernisierungorientierte Inkorporation der PeripherieFolgen von “Entwicklung”: Regenwaldzerstörungeine andere Sichtweisenach dem Vortragnach dem Vortragnach dem VortragProf. Dr. Dieter Anhuf, Universität Passau
Aushandlungsprozesse um kulturelles Erbe und Umweltschutz in Delhi
Tine Trumpp & Alexander Follmann, Universität zu Köln, Donnerstag 06.02.2014 17.00 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Im Zuge der wirtschaftlichen Liberalisierung sowie der fortschreitenden Globalisierung zielt die Stadtentwicklungspolitik indischer Megastädte vermehrt darauf ab, die Attraktivität und das Image der Städte zu verbessern. Dies ist eng verknüpft mit dem Wunsch einer wachsenden Mittelschicht nach einer grünen und sauberen urbanen Umwelt. Gleichzeitig üben hohes Bevölkerungswachstum, Modernisierungsstreben und Kommerzialisierungsprozesse großen Druck auf dortige Stadtstrukturen aus. Welche Akteure spielen hier eine Rolle und wie verlaufen die Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Interessengruppen? Der Vortrag gibt am Beispiel Delhi Einblicke in aktuelle Forschungen zur Regier- und Steuerbarkeit südasiatischer Megastädte.
Tine Trumpp stellt ein Projekt vor, das die Aushandlungsprozesse um den Schutz kulturellen Erbes in Delhi untersucht. Welche Chancen und Potentiale bietet städtisches Kulturerbe für die zukünftige Stadtentwicklung? Wie gestaltet sich hierbei eine ‚Cultural-Governance‘ und durch welche Faktoren wird diese beeinflusst? Welche Handlungsmöglichkeiten haben die Akteure vor dem Hintergrund eines immer stärker werdenden entwicklungsbedingten Landnutzungsdrucks einerseits und dem Wunsch nach dem Erhalt historischer Strukturen andererseits?
Am Beispiel ausgewählter Großprojekte aus der Flussaue der Yamuna zeigt Alexander Follmann Widersprüchlichkeiten in der urbanen Umwelt-Governance der Megastadt auf. Sein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Rolle der staatlichen Akteure, die die Großprojekte im Widerspruch zu bestehenden Umweltschutzvorgaben und gegen den Widerstand lokaler Umweltschutzorganisationen realisiert haben.
Supermarktketten und private Großhandelsmärkte – zum Teil mit Beteiligung internationaler Konzerne – breiten sich zunehmend in Indien aus. Sie verändern die Struktur des Einzelhandels und mit ihr das Bild der Städte sowie den Aufbau der Lieferketten. Der Wandel im Handel trifft aber auch auf Widerstände. Großdemonstrationen, Streiks und zerstörte Supermärkte zwingen Politik und Unternehmen zu Zugeständnissen. Der Vortrag gibt Einblicke in diese Entwicklungen und analysiert die zu Grunde liegenden Prozesse.
Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt infolge der Lederproduktion
Exam. Geogr. Katrin Matern (Universität zu Köln), Donnerstag 09.01.2014 17.00 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Chrom wird durch anthropogene Tätigkeiten der Umwelt in hohem Maße zugeführt. Ein markantes Beispiel ist die Industriestadt Kanpur im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, wo chromhaltige Abfälle, sogenannte Chromite ore processing residue (COPR) aus der Vorstufe der Ledergerbung illegal deponiert werden und Böden und Grundwasser stark kontaminieren.
Foto: K. MaternFoto: K. MaternFoto: K. MaternFoto: K. MaternFoto: K. Matern
Die Auswirkungen für die lokale Bevölkerung sind dramatisch, da insbesondere das toxische sechswertige Chrom immense Gesundheitsschäden verursacht.
Das vorgestellte Forschungsprojekt wurde zu Teilen aus der GfE Dr. Hohmann-Förderung finanziert.
Naturräumliche und sozioökonomische Dynamik im südasiatischen Hochgebirge
Prof. Dr. M. Nüsser (Südasien-Institut, Universität Heidelberg), Donnerstag 12.12. 18.30 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Mit den Gebirgsbögen des Himalaya, Karakorum und Hindukusch und dem in einer durchschnittlichen Höhe von etwa 4500 m gelegenen tibetischen Plateau umfasst Hochasien die größte Massenerhebung der Erde.
Nach einer Einführung in die regionalen Strukturen und Entwicklungsprozesse werden charakteristische Landschafts- und Landnutzungsveränderungen im Zentrum des Vortrags stehen.
Knapp ein Drittel der Bevölkerung Indiens (367 Mio. Menschen) lebt in Städten. Allerdings ist Indien einer der Hotspots der derzeitigen Verstädterungsprozesses.
Bis 2050 wird die Mehrheit der indischen Bevölkerung in Städten leben.Die UN prognostizieren einen Zuwachs der städtischen Bevölkerung um 548 Mio. Menschen.
Prof. Dr. Sridharan wird darüber sprechen, was diese Transformation für Indien bedeutet.
Urban Population MapProf. Dr. N. SridharanCable makersDobi ghatts MumbaiUrban India
Wachwechsel an der indisch-pakistanischen Grenze. Quelle: Parameswaran Sivan @ picasaTerroranschlag in MumbaiWahl des Studierenden Parlaments an der Jawarlahal Nehru University. Quelle: C. ButschQuelle: BBCQuelle: The Daily StarQuelle: Wikimedia
Einzigartig in der Welt sind die Staaten Südasiens in einer regionalen Gemeinschaft vereint und bedrohen sich dennoch mit Atomwaffen. Indien führt beim Export von Software und Bangladesch von Textilien. Trotz Armut und Hunger gilt ihnen unsere Hoffnung als neue Motoren der Wetwirtschaft.
Einladung zum Vortrag:
Dr. rer. pol. Wolfgang-Peter Zingel , Diplom-Volkswirt