Ohne Risiko ist in der Welt der Risikogesellschaft nichts zu haben: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Was bedeutet unter diesen Bedingungen „Risiko“? Was hat das mit Geographie zu tun? Wie lässt es sich beforschen? Der Vortrag stellt Konzepte der geographischen Risikoforschung vor und erläutert sie anhand von Beispielen.
Mit diesem einführenden Vortrag möchten wir in die Themenreihe „Risiko“ im Sommersemester 2018 starten.
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 19.04.2018, 18.30 Uhr Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Zentralasien verfügt über ungeheure Energieressourcen, die jedoch sehr ungleich auf die fünf postsowjetischen Staaten verteilt sind und die erst zum Teil erschlossen sind. Da fossile Energieträger fehlen oder nur in geringem Maß verfügbar sind, beruht die Energiewirtschaft Kirgistans im Wesentlichen auf der Nutzung der Wasserkraft. Doch das Wasser, das die Turbinen antreibt, wird auch für Bewässerungszwecke benötigt, insbesondere im Nachbarstaat Usbekistan und vor allem in Zeiten, in denen die Nachfrage nach elektrischem Strom geringer ist, das Wasser also lieber in Stauseen zurückgehalten wird. Daraus können sich zwischenstaatliche Konflikte ergeben, die nur mühsam zu lösen sind. Gleichzeitig lässt der angestrebte Ausbau der Wasserkraftnutzung weitere Akteure auftreten, die wirtschaftliche mit politischen Zielen verknüpfen. Diese Situation wirft Fragen auf, denen im Vortrag nachgegangen werden soll: Welche energetischen Potentiale stehen Kirgistan im Portfolio seiner natürlichen Ressourcen zur Verfügung? Wie hat sich die Nutzung dieser Möglichkeiten seit der späten Sowjetzeit entwickelt, welche aktuellen Projekte werden realisiert und welche Akteure sind daran beteiligt? In welchem Umfang besteht eine Abhängigkeit des Landes von zwischenstaatlichen Beziehungen?
Entgegen unserer Wahrnehmung spielt Wasserkraft weltweit noch immer eine entscheidende Rolle. Der globale Ausbau erfolgt schneller als in allen vergleichbaren Perioden zuvor und innerhalb der erneuerbaren Energien hat die Wasserkraft aktuell einen Anteil von 68%. China spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Reich der Mitte erzeugt über ein Viertel der weltweiten Hydroenergie, bei Kleinwasserkraft ist es sogar über die Hälfte. In einigen Regionen Chinas sind dadurch seit der Jahrtausendwende charakteristische (Hydro-)Energielandschaften entstanden. Der Vortrag zeichnet diese Entwicklungen nach, bettet sie in einen energiepolitischen Kontext und zeigt unterschiedliche Implikationen auf – vor Ort (v.a. in Yunnan), für China und global.
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 23.11.2017, 18.30 Uhr Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Das deutsche Energiesystem ist seit mehreren Jahren erheblichen Veränderungen unterworfen. Durch gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz, aber auch aufgrund des Trends zur Rekommunalisierung von Stadtwerken und dem Bestreben zivilgesellschaftlicher Akteure das Energiesystem entlang sozial-ökologischer Prinzipien auszurichten verändern sich Energielandschaften. In dem Vortrag wird diese Entwicklung nachgezeichnet und spezifisch geographische Forschungsperspektiven auf den Zusammenhang von Energie und Raum werden dargelegt. Ferner wird der Frage nachgegangen, welche idealtypischen Formen und Dimensionen von Macht (vgl. Allen, 1998: power with, power to und power over) an der Herausbildung von Energielandschaften beteiligt sind.
Energielandschaften
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 09.11.2017, 18.30 Uhr Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Welche Auswirkungen hat der Abbau von Steinkohle im Ruhrgebiet auf das natürliche Relief? Welche Räume sind betroffen? Mit welchen langfristigen Konsequenzen müssen wir rechnen? Diese und weiterführende Fragen sollen in dem Vortrag angesprochen und im Kontext aktueller anthropogeomorphologischer Forschung diskutiert werden.
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 26.10.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
| Über ein Drittel der globalen Endenergie wird in Gebäuden verbraucht. Ressourceneffizientes Bauen gilt daher als vielversprechender Ansatz zur Einsparung von Energie und Treibhausgasen. Zunehmende Bedeutung erlangt dabei die kommunale Ebene, auf der nachhaltigkeitsorientierte Transformationen in Gang gesetzt werden sollen. Welche Chancen und Herausforderungen damit verknüpft sind, zeigen kontrastierende Fallstudien aus Freiburg und Brisbane.
Foto: S. FastenrathFoto: S. FastenrathFoto: S. Fastenrath
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 12.10.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Wie kaum ein anderer Sektor vereinigt der Rohstoffsektor großes Potential für nachhaltige Entwicklung mit besonders augenscheinlichen Gefahren. Er kann einen signifikanten Beitrag zur Zielerreichung der Agenda 2030 leisten. Schlecht gemanagt kann er jedoch zum Fluch werden, der die Zielerreichung verhindert. Im Rahmen seines Vortrags wird Herr Dr. Beier diese Herausforderungen beleuchten und mit Ihnen diskutieren.
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 29.06.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
In dem Vortrag wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss natürliche Ressourcen und Topographie auf das Siedlungsverhalten der Menschen im Raum Aachen seit dem Neolithikum hatten. Eine wesentliche Grundlage hierfür ist die Rekonstruktion der ursprünglichen Geländeoberfläche des Stadtgebietes. Sie soll neue Erkenntnisse zu den räumlichen Voraussetzungen liefern, welche die ersten Siedler vor ca. 2000 Jahren vorfanden und dabei helfen, konkrete historische und archäologische Fragestellungen zu beantworten.
Bernhard Pröschel ist Stipendiat der Dr. Hohmann-Förderung.
Foto: B. PröschelAbbildung: B. Pröschel
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 01.06.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Nur etwa 3,6% der Landesfläche Ägyptens sind landwirtschaftlich nutzbar. Hier werden ca. 86% der Wasserressourcen verbraucht. Begrenzte Ressourcen, Bevölkerungswachstum, Ansprüche der Nil-Oberlieger und Auswirkungen des Klimawandels führen zu zunehmenden Problemen in der Wasserverfügbarkeit und -verteilung.Der Vortrag beleuchtet an ausgewählten Fallbeispielen die komplexe Wassersituation Ägyptens und versucht Ausblicke auf zu erwartende Entwicklungen.
Foto: Olaf BubenzerFoto: Olaf BubenzerFoto: Olaf Bubenzer
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 18.05.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Konzepte wie Green Economy oder Smart Growth werden zunehmend kritisch kommentiert. Diese Nachhaltigkeitsansätze haben bisher keine absolute Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch erreicht. Demgegenüber werden in der Postwachstumsdebatte grundsätzlichere Veränderungen in Produktionssystemen und Konsummustern diskutiert. Alternative Wirtschaftsformen spielen in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Der Vortrag beleuchtet diese Ansätze aus geographischer Perspektive und gibt damit eine Einführung in die Thematik der aktuellen Themenreihe.
Foto: A. FollmannFoto: A. FollmannFoto: A. Follmann
EINLADUNG ZUM VORTRAG: Donnerstag 04.05.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a