Aushandlungsprozesse um kulturelles Erbe und Umweltschutz in Delhi
Tine Trumpp & Alexander Follmann, Universität zu Köln, Donnerstag 06.02.2014 17.00 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Im Zuge der wirtschaftlichen Liberalisierung sowie der fortschreitenden Globalisierung zielt die Stadtentwicklungspolitik indischer Megastädte vermehrt darauf ab, die Attraktivität und das Image der Städte zu verbessern. Dies ist eng verknüpft mit dem Wunsch einer wachsenden Mittelschicht nach einer grünen und sauberen urbanen Umwelt. Gleichzeitig üben hohes Bevölkerungswachstum, Modernisierungsstreben und Kommerzialisierungsprozesse großen Druck auf dortige Stadtstrukturen aus. Welche Akteure spielen hier eine Rolle und wie verlaufen die Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Interessengruppen? Der Vortrag gibt am Beispiel Delhi Einblicke in aktuelle Forschungen zur Regier- und Steuerbarkeit südasiatischer Megastädte.
Tine Trumpp stellt ein Projekt vor, das die Aushandlungsprozesse um den Schutz kulturellen Erbes in Delhi untersucht. Welche Chancen und Potentiale bietet städtisches Kulturerbe für die zukünftige Stadtentwicklung? Wie gestaltet sich hierbei eine ‚Cultural-Governance‘ und durch welche Faktoren wird diese beeinflusst? Welche Handlungsmöglichkeiten haben die Akteure vor dem Hintergrund eines immer stärker werdenden entwicklungsbedingten Landnutzungsdrucks einerseits und dem Wunsch nach dem Erhalt historischer Strukturen andererseits?
Am Beispiel ausgewählter Großprojekte aus der Flussaue der Yamuna zeigt Alexander Follmann Widersprüchlichkeiten in der urbanen Umwelt-Governance der Megastadt auf. Sein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Rolle der staatlichen Akteure, die die Großprojekte im Widerspruch zu bestehenden Umweltschutzvorgaben und gegen den Widerstand lokaler Umweltschutzorganisationen realisiert haben.
Einladung zum Kolloquiumsvortrag:
Donnerstag 06.02.2014, 17 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Eintritt: 2,- Euro, Mitglieder frei.