Boris Braun, Universität zu Köln
In den letzten Jahren wurden viele deutsche Fließgewässer und Auen mit großem Aufwand „renaturiert“ und in einen verbesserten ökologischen Zustand überführt. Dabei geht es nicht mehr nur ausschließlich um Gewässermodellierung, sondern zunehmend auch um dynamische Konzepte wie den Prozessschutz oder sogar die Wiederherstellung einer „neuen Wildnis“. Dies gilt auch in stark besiedelten Räumen Mitteleuropas, wo nur noch wenige Flächenreserven existieren und Nutzungskonkurrenzen besonders ausgeprägt sind.
Der Vortrag soll den Fragen nachgehen, welche Natur eigentlich wieder hergestellt werden soll, wo immanente Widersprüche in modernen Schutzkonzepten existieren und wie sich die neue von der ursprünglichen Natur unterscheidet. Hierzu werden auch empirische Befunde zur Bewertung von stadtnahen Renaturierungsprojekten aus dem Rheinland vorgestellt.
An Beispielen aus dem Rheinland wird aufgezeigt, wie Menschen Natur und Landschaftsbilder bewerten, welche Einstellungen zur Renaturierung existieren und wie neue, dynamische Naturschutzkonzepte verstanden und interpretiert werden. Denn: Ohne gesellschaftliche Akzeptanz lassen sich Renaturierung und Naturschutz nicht verwirklichen.
Wir laden herzlich ein zum nächsten Vortrag in unserer Reihe “Flusslandschaften”.
Donnerstag 23.05.2019, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a
Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei