Meeresspiegelanstieg und Überschwemmungen an der Nordküste Zentraljavas – physische Ursachen und soziale Anpassungsmaßnahmen

Lisa-Michéle Bott, Universität zu Köln

Viele Menschen an der Nordküste Javas haben mit Überflutungen ihrer Wohngebiete zu kämpfen. Besonders betroffen sind die Millionenstädte Jakarta und Semarang. Obwohl bisher kein mit dem der globalen Erwärmung in Zusammenhang stehender Meersspiegelanstieg gemessen werden kann, nehmen die Überflutungsereignisse weiter zu. Ursache sind vor allem massive Landabsenkungen im urbanisierten Küstenraum. Trotz der hohen Risiken wandern die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht ab, sondern haben Strategien entwickelt mit den Naturgefahren zu leben. Der Vortrag widmet sich zwei Hauptfragen aus der Mensch-Umwelt-Forschung: Wie lassen sich einerseits die physischen Ursachen der Überschwemmungen bestimmen und wie gehen andererseits die Menschen in den betroffenen Küstenabschnitten mit den Gefahren um?

Die GfE lädt herzlich zum Themenvortrag in der Reihe „Risiko“ ein.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 21.06.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

Nehmen Naturgefahren und Risiken in Gebirgsräumen zu? Antworten aus der Geomorphologie

Prof. Lothar Schrott, Universität Bonn

Erdrutsche, Lawinen oder Hochwasser – nahezu täglich wird über Naturgefahren aus Gebirgsregionen berichtet. 
Werden diese Gebiete tatsächlich gefährlicher für den Menschen? Welche Auswirkungen hat hierbei der Klimawandel?  
Anhand von aktuellen Beispielen aus dem Alpen- und Andenraum wird aufgezeigt, welchen Beitrag die Geomorphologie im Kontext der Naturgefahrenforschung leisten kann.

Die GfE lädt herzlich zum Themenvortrag in der Reihe „Risiko“ ein.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 07.06.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

Foto: L. Schrott

Eine Felsgleitung zerstörte 2013 die Felbertauerautobahn​. Foto: L. Schrott

Steinschlagnetze an einer Bundesstrasse im Wallis/Schweiz. ​Foto: L. Schrott

Zerstörtes Haus durch einen Murgang. Taxenbach, Österreich 2013. Foto: L. Schrott

Foto: L. Schrott

Foto: L. Schrott

Die Gefährdung von Küstengebieten durch Tsunamis – Eine geowissenschaftliche Perspektive

Dr. Dominik Brill, Universität zu Köln

Die zerstörerische Kraft von Tsunamis ist nicht zuletzt durch die verheerenden Ereignisse im Indischen Ozean im Dezember 2004 und in Japan im März 2011 in den Fokus öffentlicher Wahrnehmung geraten. Ausgelöst durch Erdbeben oder gewaltige Hangrutschungen durchqueren Tsunamiwellen mit Jetgeschwindigkeit ganze Ozeane, bevor sie sich an der Küste zu meterhohen Wasserbergen auftürmen. Ansätze zur Verminderung des Tsunamirisikos beruhen vorwiegend darauf, die Verwundbarkeit potentiell betroffener Küstengebiete zu reduzieren. Grundlage solcher Maßnahmen sind jedoch detaillierte Kenntnisse über die Häufigkeit und Magnitude möglicher Ereignisse. Während instrumentelle Messdaten und historische Archive zeitlich begrenzt sind, eröffnet die Untersuchung geologischer Befunde die einzigartige Möglichkeit auch das Auftreten seltener Megatsunamis einzubeziehen. So hätte es die Analyse von Tsunamisedimenten nach heutigen Erkenntnissen der Forschung ermöglicht, die Tsunamigefährdung des Indischen Ozeans oder die potentielle Wellenhöhe von Tsunamis an der Küste Sendais noch vor den verheerenden Ereignissen in den Jahren 2004 und 2011 vorauszusagen. Während diese Erkenntnisse für die genannten Tsunamis zu spät kommen, bildet die Untersuchung geologischer Befunde in anderen Regionen mit historisch nicht belegtem Tsunamirisiko die Grundlage für die Initiierung von Vorkehrungsmaßnahmen.

Die GfE lädt herzlich zum Themenvortrag in der Reihe „Risiko“ ein.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 03.05.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

No risk, no fun! Konzepte und Beispiele der geographischen Risikoforschung

Prof. Dr. Detlef Müller-Mahn, Universität Bonn

Ohne Risiko ist in der Welt der Risikogesellschaft nichts zu haben: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Was bedeutet unter diesen Bedingungen „Risiko“? Was hat das mit Geographie zu tun? Wie lässt es sich beforschen? Der Vortrag stellt Konzepte der geographischen Risikoforschung vor und erläutert sie anhand von Beispielen.

Mit diesem einführenden Vortrag möchten wir in die Themenreihe „Risiko“ im Sommersemester 2018 starten.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 19.04.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

Neues Vortragsprogramm für das Sommersemester 2018

Das Vortragsprogramm für das Sommersemester 2018 ist online!

Am 19.04.2018 startet die neue Vortragsreihe der GfE zum Thema Risiko.
Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Gesellschaften verschiedener Weltregionen mit Risiken wie Überflutungen, Erdbeben, Tsunamis und weiteren Gefahren umgehen.

Unser Filmabend (05.07.2018) ergänzt die Themenreihe mit dem Film „Risiko Vulkan – Der Feuerberg von Java„.

Diese und weitere Informationen können Sie auch unserem aktuellen Programmflyer entnehmen.

Filmabend: “Power to Change – Die EnergieRebellion”

Deutschland steht zweifellos vor der größten strukturellen Veränderung seit Beginn des Industriezeitalters. Mit POWER TO CHANGE – Die EnergieRebellion wird das Jahrhundertprojekt Energiewende filmisch erlebbar.

Dies ist die Geschichte einer Suche – einer Reise, auf der Fragen aufgeworfen und Antworten gefunden werden.

  • Was bedeutet die Energiewende für uns konkret?
  • Wo liegen die wirtschaftlichen, ökologischen, und sozialen Chancen?
  • Wo die Probleme und Risiken?
  • Was können wir gewinnen, um welchen Preis?

Der Film wird die Auseinandersetzung um eine Energiewende darstellen, die von unten erfolgt – dezentral und regional. Er greift die persönlichen Geschichten von Menschen auf, die die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensgrundlage selbst in die Hand nehmen und verwebt dabei Personen und Schauplätze zu einem authentischen Zeitdokument.

Mit journalistisch-analytischem Blick, untermauert von einer tiefreichenden Recherche zeigt POWER TO CHANGE – Die EnergieRebellion Aktivisten, Unternehmer, Zweifler und Kritiker – ihr alltäglicher Kampf um die Energiewende wird auf die mediale Weltbühne projiziert. Ein Film, der einen Punkt hinter die Weltuntergangsszenarien und abgehobenen Diskussionen um die Machbarkeit der Energiewende setzt: Kurzweilig, spannend, faszinierend und ohne moralischen Zeigefinger. Trotzdem unversöhnlich da, wo Versöhnung nicht möglich ist.

Hier geht’s zur Homepage des Films

Hier geht’s zum Trailer

EINLADUNG ZUM Filmabend:
Donnerstag, 25.01.2018, 18.30 Uhr

Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

Der Wasser-Energie-Nexus. Eine politische Geographie der natürlichen Ressourcen Kirgistans

Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Zentralasien verfügt über ungeheure Energieressourcen, die jedoch sehr ungleich auf die fünf postsowjetischen Staaten verteilt sind und die erst zum Teil erschlossen sind. Da fossile Energieträger fehlen oder nur in geringem Maß verfügbar sind, beruht die Energiewirtschaft Kirgistans im Wesentlichen auf der Nutzung der Wasserkraft. Doch das Wasser, das die Turbinen antreibt, wird auch für Bewässerungszwecke benötigt, insbesondere im Nachbarstaat Usbekistan und vor allem in Zeiten, in denen die Nachfrage nach elektrischem Strom geringer ist, das Wasser also lieber in Stauseen zurückgehalten wird. Daraus können sich zwischenstaatliche Konflikte ergeben, die nur mühsam zu lösen sind. Gleichzeitig lässt der angestrebte Ausbau der Wasserkraftnutzung weitere Akteure auftreten, die wirtschaftliche mit politischen Zielen verknüpfen. Diese Situation wirft Fragen auf, denen im Vortrag nachgegangen werden soll: Welche energetischen Potentiale stehen Kirgistan im Portfolio seiner natürlichen Ressourcen zur Verfügung? Wie hat sich die Nutzung dieser Möglichkeiten seit der späten Sowjetzeit entwickelt, welche aktuellen Projekte werden realisiert und welche Akteure sind daran beteiligt? In welchem Umfang besteht eine Abhängigkeit des Landes von zwischenstaatlichen Beziehungen?

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 11.01.2018, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

Exkursionsvorträge & Weihnachtsfeier 2017

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Lichterketten funkeln und es duftet nach Plätzchen und Glühwein. Deshalb wollen wir mit Ihnen das Jahr mit einer kleinen Weihnachtsfeier Revue passieren und uns noch einmal auf Reisen mitnehmen lassen von drei Exkursionsvorträgen nach London, Irland und Thailand/Myanmar.

Im Anschluss an die Vorträge laden wir Sie im Foyer des Hörsaals zum gemütlichen Beisammensein bei Glühwein, Gebäck und Kerzenschein ein.

EINLADUNG ZU DEN VORTRÄGEN UND ZUR WEIHNACHTSFEIER:
Donnerstag 07.12.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: frei

Chinas Hydropower-Boom – Ursachen, Auswirkungen, Probleme und Herausforderungen

Thomas Hennig, Philipps-Universität Marburg

Entgegen unserer Wahrnehmung spielt Wasserkraft weltweit noch immer eine entscheidende Rolle. Der globale Ausbau erfolgt schneller als in allen vergleichbaren Perioden zuvor und innerhalb der erneuerbaren Energien hat die Wasserkraft aktuell einen Anteil von 68%. China spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Reich der Mitte erzeugt über ein Viertel der weltweiten Hydroenergie, bei Kleinwasserkraft ist es sogar über die Hälfte. In einigen Regionen Chinas sind dadurch seit der Jahrtausendwende charakteristische (Hydro-)Energielandschaften entstanden.
Der Vortrag zeichnet diese Entwicklungen nach, bettet sie in einen energiepolitischen Kontext und zeigt unterschiedliche Implikationen auf – vor Ort (v.a. in Yunnan), für China und global.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 23.11.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei

Energie – Macht – Raum: Geographien neuer Energielandschaften

Antje Bruns, Universität Trier

Das deutsche Energiesystem ist seit mehreren Jahren erheblichen Veränderungen unterworfen. Durch gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz, aber auch aufgrund des Trends zur Rekommunalisierung von Stadtwerken und dem Bestreben zivilgesellschaftlicher Akteure das Energiesystem entlang sozial-ökologischer Prinzipien auszurichten verändern sich Energielandschaften. In dem Vortrag wird diese Entwicklung nachgezeichnet und spezifisch geographische Forschungsperspektiven auf den Zusammenhang von Energie und Raum werden dargelegt. Ferner wird der Frage nachgegangen, welche idealtypischen Formen und Dimensionen von Macht (vgl. Allen, 1998: power with, power to und power over) an der Herausbildung von Energielandschaften beteiligt sind.

EINLADUNG ZUM VORTRAG:
Donnerstag 09.11.2017, 18.30 Uhr
Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften, Zülpicher Straße 49a

Eintritt: 2,50 €
Mitglieder frei