Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln (GfE) hat am 24.10.2013 Geographie-Studenten und Schülern aus Köln den Dr. Prill-Preis für herausragende innovative Abschlussarbeiten verliehen.
Preisträger des Dr.-Prill-Preises 2013
Ausgezeichnet wurden in unterschiedlichen Kategorien folgende Arbeiten:
Diplom-, Master- und Staatsexamensarbeiten des Geographischen Instituts:
1. Preis: Rebecca Niemann
2. Preis: Hannes Laermanns
3. Preis: Janina Klug
Preisträgerinnen in der Kategorie Diplom-, Master- und Staatsexamen: J. Klug und R. Niemann
Bachelorarbeiten des Geographischen Instituts (gleichrangig bewertet):
Tobias Bothe
Sophia Gross-Fengels
Maximilian Willkomm
Preisträger in der Kategorie „Bachelorarbeiten“: T. Bothe, S. Gross-Fengels, M. Willkomm
Schülerpreis für Erdkunde-Facharbeiten (gleichrangig bewertet):
Greta Bokeloh, Landrat-Lucas-Gymnasium
Ravn Schütte, Gymnasium Odenthal
Preisträgerin in der Kategorie „Schülerpreis“: G. Bokeloh
Über den Stifter:
Dr. Fredi Prill (1926-1988) war Oberstudienrat am Gymnasium in Wermelskirchen, wo er Biologie, Physik und Erdkunde unterrichtete. Seine Begeisterung für die Geographie führte ihn zu der Gesellschaft für Erdkunde zu Köln. Um über seinen Tod hinaus die Geographie in Schule, Hochschule und Öffentlichkeit zu fördern, stiftete er dem Verein einen Teil seines Vermögens.
Maximilian Willkomm, Preisträger des Dr. Prill-Preises, Kategorie „Bachelorarbeiten“
Maximilian Willkomm ist einer der Preisträger des Dr.-Prill-Preises in der Kategorie „Bachelorarbeiten“. Er hat uns drei Fragen zu seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Bewertung ausgewählter Vegetationsindizes für die nicht-destruktive Biomasse-Bestimmung von Reis mittels hyperspektraler Felddaten“ beantwortet.
GfE:Welche Fragestellung haben Sie in Ihrer Abschlussarbeit untersucht?
M. Willkomm: In meiner Bachelorarbeit habe ich das Potential verschiedener Vegetationsindizes zur Einschätzung trockener Reisbiomasse untersucht. Zur Erstellung dieser Indizes wurden sogenannte hyperspektrale Daten erfasst, die den jeweiligen Anteil der reflektierten elektromagnetischen Strahlung eines weiten Wellenlängenspektrums abbilden. So wird beispielsweise gemessen wie viel Prozent der grünen Strahlung oder des nahen Infrarotbereichs an den Blattoberflächen reflektiert. Später werden die Reflexionsdaten zu einem Index umgerechnet. Zum Beispiel besteht der sogenannte Simple Ratio Index aus dem Quotienten des Reflexionsgrades im Infrarotbereich und im roten Bereich. Ich habe darüber hinaus auch den Normalized Difference Vegetation Index (NDVI) und den Red-Edge Index berechnet. Das betrachtete Versuchsfeld bestand aus Reispflanzenparzellen verschiedener Düngestufen. Neben der Messung der Indizes wurde an jeweils drei Terminen auch das Gewicht der trockenen Reisbiomasse bestimmt. Die wesentliche Aufgabe meiner Bachelorarbeit bestand darin den möglichen Zusammenhang zwischen den Indizes und der Biomasse zu untersuchen, um in Zukunft die Reisbiomasse ohne direktes Wiegen vorherzusagen.
GfE: Wie kamen Sie auf die Idee für die Abschlussarbeit?
M. Willkomm: Im Februar 2012 habe ich mich für ein ausgeschriebenes Praktikum der Arbeitsgruppe GIS und Fernerkundung bei Herrn Prof Bareth an unserem Institut beworben. Das Praktikum führte mich in die Kleinstadt Jiansanjiang in NE-China. Meine hauptsächliche Aufgabe war es die dort durchgeführten Feldkampagnen zu unterstützen. Die Messungen im Feld und im Labor waren Teil der internationalen Forschungskooperation ICASD (International Center for Agro-Informatics and Sustainable Development). Dabei ging es in erster Linie darum verschiedene Pflanzenparameter von Reispflanzen eines Versuchsfeldes mit verschiedenen Fernerkundungssensoren zu erfassen. Meine Hauptaufgabe war es vor allem hyperspektrale Reflexionsdaten der Reisblätter zu messen. Da es mir sehr wichtig war meine Bachelorarbeit im Rahmen einer empirischen Untersuchung zu erstellen, bot sich die Gelegenheit auch selbst erfasste Daten zu verwenden. Nach meinem dreimonatigen Aufenthalt, habe ich also mit der Datenanalyse begonnen. Dass meine Ergebnisse auch für das übergeordnete Forschungsprojekt von Bedeutung sind, gab mir weitere Motivation.
GfE: Wofür werden Sie das Preisgeld verwenden?
M. Willkomm: Als Geograph ist man an der Enddeckung neuer Lebensräume, Kulturen und Landschaften immer interessiert. Das Preisgeld kann ich auf den anstehenden Exkursionen im nächsten Jahr sicher gut gebrauchen.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln lädt am Donnerstag den 24.10.2013 um 17.00 Uhr in den Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften zur Verleihung der Dr.-Prill-Preise 2013 ein.
Die Preise werden in den folgenden Kategorien ausgezeichnet:
Diplom-, Master- und Staatsexamensarbeiten
Preis: Rebecca Niemann
Preis: Hannes Laermanns
Preis: Janina Klug
Bachelorarbeiten
Tobias Bothe
Sophia Gross-Fengels
Maximilian Willkomm
Facharbeiten im Fach Erdkunde
Greta Bokeloh, Gymnasium Odenthal
Ravn Schütte, Landrat-Lucas-Gymnasium
Der „ausgezeichnete“ Vortrag:
Rebecca Niemann: Verbreitung von Biogasanlagen und Beziehung zwischen Energie undregionaler Entwicklung in Indonesien
Auf dem frisch gedruckten Flyer konnten Besucher des Abschlussvortrages der Sommerreihe schon einen Eindruck vom Vortragsngebot der GfE im kommenden Winter erhalten:
Gerhard Gerold(Göttingen), Donnerstag, 11.07.2013, 18:30 Uhr, Hörsaal Geo-Bio-Wissenschaften (Zülpicher Straße 49a)
„Land use change“ und „climate change” gehören mit zu den wichtigsten globalen Prozessen, die das planetarische Umweltsystem verändern und gefährden. Die Tropen mit den Regenwaldgebieten stellen seit 30-40 Jahren einen Schwerpunkt der Waldrodung dar, mit gravierenden Rückwirkungen auf die Ökosystemservicefunktionen mit Biodiversitätsverlust, Wasserhaushaltsänderung,Verringerung der Kohlenstoffspeicherung und Erhöhung der Treibhausgasemissionen. Andauernde Regenwaldkonversion in Verbindung mit den prognostizierten regionalen Klimaänderungen sollen sich bis 2050 katastrophal auf den Erhalt des Regenwaldökosystems auswirken („dieback-Hypothese“ für Amazonien).
Mit dem Vortrag werden anhand eigener Verbundprojekterfahrungen aus Indonesien und Brasilien geoökologische Konsequenzen der Regenwaldrodung aufgezeigt und die Entwicklungsprognosen anhand des Amazonasgebietes kritisch hinterfragt.
Foto: Gerhard GeroldFoto: Gerhard GeroldFoto: Gerhard GeroldFoto: Gerhard GeroldHerr Gerold (Göttingen) während des VortragsHat der Regenwald eine Zukunft? – Fazit des Abends: Er hat zumindest eine Chance!Prof. Dr. Ernst Brunotte (Köln) und Gerhard Gerold (Göttingen) beim Empfang nach dem VortragGerhard Gerold (Göttingen) vor dem Geo-/Bio-Hörsaal
Prof. J. Nipper (Köln), Freitag 05.07.2013, 18:15 Uhr, Hörsaal Geo-Bio-Wissenschaften (Zülpicher Straße 49a)
Im Rahmen der diesjährigen Absolventen- und Ehemaligenfeier hält Herr Prof. J. Nipper einen Vortrag über die Stadt Köln mit dem Titel: Köln 3*9. Betrachtungen über eine lange Zeit. Der Vortrag ist eingebettet in den Ablauf der Feier:
16:30 Uhr Absolventenfeier: Verabschiedung der Absolventen des letzten Studienjahres mit Verleihung der „Urkunden“ (anschließend Sektempfang und ca. 15 Minuten Pause).
17:45 Uhr Kurzvortrag von Dr. A. Janotta: Das Augusta-Gelände – strukturelle und architektonische Veränderungen eines städtischen Baufeldes.
18:15 Uhr GfE-Vortrag von Prof. J. Nipper: Köln 3*9. Betrachtungen über eine lange Zeit.
ab 19:15 Uhr Ehemaligen- und Absolvententreffen – Grillabend.
21:00 Uhr Prämierung des Gewinnerbildes zum Fotowettbewerb.
Zur Feier können Sie sich bis zum 01.07.13 als Ehemaliger mit Angabe der Teilnehmeranzahl und als Absolvent zusätzlich mit Angabe Ihres Abschlussarbeitsthemas und des Erstgutachters anmelden. es genügt eine E-Mail an: juliane.bendig@uni-koeln.de.
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.geographie.uni-koeln.de/index.371.de.html
Raphael Holland (geoFact GmbH), Raffael Weber (CROSSMEDIA GmbH), Christian Hartmann (Planungsbüro Koenzen), Donnerstag, 04.07.2013, 18:30 Uhr, Hörsaal Geo-Bio-Wissenschaften (Zülpicher Straße 49a)
Drei ehemalige Studenten des Kölner Geographischen Instituts berichten aus ihrer Erfahrung in der Praxis. Wir laden alle Interessierten, vor allem aber alle heutigen Studenten herzlich ein, mehr über praktische Tätigkeitsfelder für Geographen zu erfahren und einen Einblick in interessante Berufsfelder und Möglichkeiten nach dem Studium zu bekommen.
Geographen in der Geophysik – wo führt das hin? Dipl.-Geogr. Raphael Holland (geoFact GmbH)
Lokale Mediaplanung und Geomarketing Dipl.-Geogr. Raffael Weber (CROSSMEDIA GmbH)
Fließgewässerentwicklung, ein kurzer Einblick in Methodik und Umsetzung Dipl.-Geogr. Christian Hartmann (Planungsbüro Koenzen)
am 4. Juli möchten wir Sie gern nach dem GfE-Vortrag, an Stelle des Empfangs vor dem Hörsaal, zu einem GfE Stammtisch im Brauhaus Hellers einladen.
(http://www.hellers-brauhaus.de/)
Der Stammtisch soll dem Austausch der Mitglieder in lockerer Atmosphäre und der Ideensammlung für zukünftige Vorträge und Aktivitäten der Gesellschaft dienen.
Der Vortrag mit Beispielen aus der geographischen Praxis, bietet hierzu einen geeigneten Einstieg.
Bitte melden Sie sich bis zum 27. Juni an, damit wir einen entsprechenden Tisch reservieren können.
(Mail an: juliane.bendig@uni-koeln.de)
Am 06.06.1887 wurde die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln in einer Versammlung, an der – wie die Kölnische Volkszeitung damals schrieb – 14 Gelehrte, höhere Beamte und Offiziere teilnahmen, gegründet. Damit wird die GfE heute 126 Jahre alt.
Die GfE präsentiert sich online mit einem neuen modernen Webauftritt. Der auf der letzten Mitgliederversammlung gewählte Vorstand hat sich zu diesem Schritt entschieden, um in Zukunft besser mit den Mitgliedern, Freunden und Interessierten der GfE kommunizieren zu können.