Maximilian Willkomm, Preisträger des Dr. Prill-Preises, Kategorie „Bachelorarbeiten“
Maximilian Willkomm ist einer der Preisträger des Dr.-Prill-Preises in der Kategorie „Bachelorarbeiten“. Er hat uns drei Fragen zu seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Bewertung ausgewählter Vegetationsindizes für die nicht-destruktive Biomasse-Bestimmung von Reis mittels hyperspektraler Felddaten“ beantwortet.
GfE: Welche Fragestellung haben Sie in Ihrer Abschlussarbeit untersucht?
M. Willkomm: In meiner Bachelorarbeit habe ich das Potential verschiedener Vegetationsindizes zur Einschätzung trockener Reisbiomasse untersucht. Zur Erstellung dieser Indizes wurden sogenannte hyperspektrale Daten erfasst, die den jeweiligen Anteil der reflektierten elektromagnetischen Strahlung eines weiten Wellenlängenspektrums abbilden. So wird beispielsweise gemessen wie viel Prozent der grünen Strahlung oder des nahen Infrarotbereichs an den Blattoberflächen reflektiert. Später werden die Reflexionsdaten zu einem Index umgerechnet. Zum Beispiel besteht der sogenannte Simple Ratio Index aus dem Quotienten des Reflexionsgrades im Infrarotbereich und im roten Bereich. Ich habe darüber hinaus auch den Normalized Difference Vegetation Index (NDVI) und den Red-Edge Index berechnet. Das betrachtete Versuchsfeld bestand aus Reispflanzenparzellen verschiedener Düngestufen. Neben der Messung der Indizes wurde an jeweils drei Terminen auch das Gewicht der trockenen Reisbiomasse bestimmt. Die wesentliche Aufgabe meiner Bachelorarbeit bestand darin den möglichen Zusammenhang zwischen den Indizes und der Biomasse zu untersuchen, um in Zukunft die Reisbiomasse ohne direktes Wiegen vorherzusagen.
GfE: Wie kamen Sie auf die Idee für die Abschlussarbeit?
M. Willkomm: Im Februar 2012 habe ich mich für ein ausgeschriebenes Praktikum der Arbeitsgruppe GIS und Fernerkundung bei Herrn Prof Bareth an unserem Institut beworben. Das Praktikum führte mich in die Kleinstadt Jiansanjiang in NE-China. Meine hauptsächliche Aufgabe war es die dort durchgeführten Feldkampagnen zu unterstützen. Die Messungen im Feld und im Labor waren Teil der internationalen Forschungskooperation ICASD (International Center for Agro-Informatics and Sustainable Development). Dabei ging es in erster Linie darum verschiedene Pflanzenparameter von Reispflanzen eines Versuchsfeldes mit verschiedenen Fernerkundungssensoren zu erfassen. Meine Hauptaufgabe war es vor allem hyperspektrale Reflexionsdaten der Reisblätter zu messen. Da es mir sehr wichtig war meine Bachelorarbeit im Rahmen einer empirischen Untersuchung zu erstellen, bot sich die Gelegenheit auch selbst erfasste Daten zu verwenden. Nach meinem dreimonatigen Aufenthalt, habe ich also mit der Datenanalyse begonnen. Dass meine Ergebnisse auch für das übergeordnete Forschungsprojekt von Bedeutung sind, gab mir weitere Motivation.
GfE: Wofür werden Sie das Preisgeld verwenden?
M. Willkomm: Als Geograph ist man an der Enddeckung neuer Lebensräume, Kulturen und Landschaften immer interessiert. Das Preisgeld kann ich auf den anstehenden Exkursionen im nächsten Jahr sicher gut gebrauchen.