Projekt

BMBF Projekt: „Sorgen im Vorzimmer“: Hochschulsekretär*innen zwischen neuen Arbeitsanforderungen und alten Rollenbildern (SoVo) im Verbundvorhaben „Wissenschaft und Sorge. Eine intersektional-explorative Studie – WISO“

Das Teilprojekt rückt die Sorgeverantwortung, Sorgearbeit und Sorgebedarfe von Beschäftigten aus dem Bereich der sogenannten ‚wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten‘ in den Blick. Konkret widmet es sich der Gruppe der Hochschulsekretär*innen, die in allen Organisationsbereichen an Hochschulen tätig sind und von daher eine gute  Querschnittsperspektive bieten. Gleichzeitig handelt es sich um ein Berufsbild, das einerseits durch seine fast ausschließlich weiblichen Mitglieder hochgradig vergeschlechtlicht erscheint und angesichts der niedrigen tariflichen Eingruppierung wenig wertgeschätzt wird, an das jedoch andererseits im Zuge hochschulischer Reorganisationsprozesse und Verwaltungsmodernisierung neue Anforderungen gestellt werden. Auf der Grundlage qualitativer Befragungsdaten geht das Projekt der Frage nach, ob und wie Hochschulsekretärinnen ihre Arbeit als Sorgearbeit erleben und wie sie diese vor dem Hintergrund des Spannungsfeldes von institutionellen Anforderungen, vergeschlechtlichten Berufsbildern und subjektiven Leistungsverständnisse bewältigen.

Das Projekt ist Teil des Verbundprojektes „Wissenschaft und Sorge“ (WiSo), dessen primäres Ziel es ist, das Verhältnis von Sorge(verantwortung) und Hochschule unter Berücksichtigung von Differenzdimensionen wie Klasse, Geschlecht, Race und Körper, die in ihrer Überschneidung zu Mehrfachstigmatisierung und -diskriminierung führen können, zu bestimmen. Dabei werden in vier Teilprojekten unterschiedliche Perspektiven und Akteursgruppen in den Blick genommen: (1) wissenschaftliches Personal, 2) Expert*innen (3) nicht-wissenschaftliches Personal sowie (4) Dokumente der Hochschulen. Mit Blick auf eine diversitätsgerechte ‘sorgende Hochschule’ sollen anhand der Daten heterogene Sorgebeziehungen, Sorgebedarfe und Sorgeverantwortungen bzw. Sorgeverantwortungsträger*innen im Bereich der Wissenschaft sichtbar gemacht sowie die Facetten von Sorge aufgezeigt werden. Darüber hinaus gilt es, soziale Ungleichheitslagen im Sorgearrangement zu identifizieren, Dysfunktionalitäten und Leerstellen, ebenso wie Potentiale und Chancen in Form von Good-Practice-Ansätzen aufzuzeigen.