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Die „Odyssee“ zählt zweifellos zu den einflussreichsten Werken der Menschheitsgeschichte und ist längst ein fester Bestandteil der Populärkultur geworden, sei es nun im Roman, im Comic, im Videospiel oder in Film und Fernsehen.
Dabei kann man verschiedene Formen der Rezeption unterscheiden. Zunächst einmal gibt es Nacherzählungen der Odyssee, die sich im Wesentlichen an das antike Setting und den vorgebenen Rahmen der Erzählung halten, wie z.B. die Verfilmung „Die Fahrten des Odysseus“ (orig. Ulisse, Italien 1954) mit Kirk Douglas. Dann gibt es Werke, die die „Odyssee“ neu interpretieren bzw. auf andere Zeiten übertragen, wie z.B. James Joyces Roman „Ulysses“ von 1922, der Film „O Brother, Where Art Thou?“ der Coen-Brüder (USA 2000) oder die Sci-Fi-Comic-Reihe „ODY-C“ von Matt Fraction und Christian Ward (ab 2014). Dan Simmons‘ zweibändiges Science-Fiction-Epos „Ilium“ (2003) und „Olympos“ (2005) konzentriert sich eher auf die „Ilias“ behandelt aber auch einzelne Aspekte der „Odyssee“, wie es auch in besonderem Maße Tad Williams in „Otherland“ (1996-2001) in Form einer den homerischen Epen nachempfundenen virtuellen Welt macht. Auch gibt es Werke, die sich vom Namen her an die „Odyssee“ anlehnen, aber nur sehr lose inhaltliche Berührungspunkte mit ihr aufweisen, wie z.B. „2001: A Space Odyssey“ (Film: Stanley Kubrick 1968; Roman: Arthur C. Clark 1968) oder der aktuelle Spiele-Hit „Assassin’s Creed Odyssey“ (2018), der zwar einerseits im Peloponnesischen Krieg spielt, aber andererseits auch einige direkte Berührungspunkte mit der „Odyssee“ aufweist.
Um sich diesem umfangreichen Phänomen anzunähern, wird am 14.03.2019 in Köln eine Tagung stattfinden, in deren Zentrum eine Live-Erzählung der „Odyssee“ durch Hugh Lupton und Daniel Morden stehen wird. Begleitet wird dieser Auftritt von Fachvorträgen zur Odyssee und ihrer Rezeption sowie zum digitalen Storytelling, wobei sich die thematische Ausrichtung an den oben aufgeführten Werken orientiert und mit mündlicher Erzählung, Roman, Comic und Film- und Fernsehen sehr verschiedene Medienformen berücksichtigt werden sollen.
Organisiert wird die Tagung von Dr. Michael Kleu (Lehrstuhl für Alte Geschichte), Regina Sommer und Suna Niemetz (beide Haus der Märchen und Geschichten e.V.).
Bild: Danica Zeuß