Türkeistudien droht Einstellung

Es hat sich bestätigt, was wir schon länger befürchten: Aufgrund der finanziell angespannten Lage soll jetzt auch die Juniorprofessur für Turkologie auslaufen. Die Juniorprofessur für türkische Sprache und Kultur war ohnehin durch befristete Mittel finanziert, nun fehlen Gelder für die Verstetigung. Nach nur sechs Jahren würden damit die Türkeistudien an der Universität komplett wegfallen und jahrelange Bemühungen für den nachhaltigen Aufbau dieses Bereichs zu nichte gemacht – nämlich die wissenschaftliche Beschäftigung mit türkischer Sprache, Kultur, Geschichte und Gesellschaft. Mittlerweile haben darüber die Kölnische Rundschau wie auch am 14.09. der Kölner Stadtanzeiger berichtet. Leider haben wir den Artikel aus der Rundschau nicht – wir freuen uns, wenn uns jemand den Artikel zukommen lassen kann!

Entgegen der Beteuerungen vom „Erhalt der Fächervielfalt“ bzw. dem „Schutz kleiner Fächer“ wird deutlich, dass die Kürzungen eben diese Bereiche treffen. Bei der letzten Kürzungsrunde 2014 ist bereits die beschlossen worden, die Finanzierung der einzigen Professur für Indologie an der Universität einzustellen und den Studiengang „Süd-Asien/Süd-Ost-Asien“ (SASOA) auslaufen zu lassen. Die Professur und der Studiengang können möglicherweise durch Drittmittel extern weiterfinanziert werden – eine sehr prekäre und unbefriedigende Situation.

Ebenso von der Streichung bedroht ist die Osteuropäische Geschichte, die Petition für den Erhalt der Professur und des damit verbundenen Studiengangs findet ihr unter „Stellungnahmen“, ebenso die Stellungnahme der Philosophischen Fakultät für den Erhalt von „SASOA“. Nun also auch die Türkologie.

Damit sind drei Bereiche von der Streichung bedroht, die gerade in den aktuellen Zeiten unverzichtbar sind: Wissenschaftlicher Austausch sowie eine aufgeklärte Auseinandersetzung mit der Türkei, mit Russland und mit Süd-Ost-Asien sind unbedingt erforderlich, um Völkerverständigung und internationale Kooperation wider Vorurteile und verbrämten Nationalismus zu stärken. Genau dazu hat sich die Universität 2014 in ihrer Grundordnung verpflichtet, nämlich Beiträge zu Frieden, Nachhaltigkeit und Demokratie zu entwickeln und sich für eine Kultur der Verständigung und Kooperation einzusetzen.

Daher müssen die Kürzungen umgehend gestoppt werden. Wir werden auf unser Homepage zeitnah das nächste Treffen unser Arbeitsgruppe ankündigen und planen zu Semesterbeginn eine Versammlung aller Mitgliedergruppen der Universität.