Die Kölner Japanologie stellt sich vor: Teil XI

Name
Sanae Chevalier

Was wollte ich eigentlich mal werden?
Ständig etwas anderes 🙂 In der Grundschule wollte ich Manga-Zeichnerin werden. Ich habe damals mit Freundinnen eine Serie über eine Katze und ihre Familie gezeichnet. Danach kamen andere Kindheitsträume wie Schriftstellerin, Konditorin, Redakteurin oder Polizistin. Ich glaube, ich habe mich immer davon inspirieren lassen, was ich gerade gelesen, im Fernsehen gesehen oder erlebt habe. Nachdem ich in der Junior High School mit Englisch angefangen und viel Michael Jackson gehört habe, wollte ich einen Job, in dem ich Englisch sprechen kann.

Was mache ich jetzt?
Ich bin Lehrerin für japanische Sprachkurse. Ich unterstütze unsere Studierenden dabei, in Grammatik, Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen besser zu werden. Mit meinen Kollegen und Kolleginnen unterrichte ich Japanisch 1 bis 4 sowie den Mittelstufenkurs.

Wie bin ich zu diesem Beruf gekommen?
Bevor ich Japanisch-Lehrerin geworden bin, habe ich in Japan für eine amerikanische Bank gearbeitet. Das Team war sehr international. Dadurch habe ich bei der Arbeit viele Sprachen gehört und Menschen getroffen, die Japanisch gelernt hatten oder gerade Unterricht nahmen. So habe ich begonnen, mich für Japanisch als Fremdsprache zu interessieren.

Nach meiner Ausbildung zur Japanisch-Lehrerin habe ich in Deutschland Unterricht in verschiedenen Universitäten und öffentlichen Institutionen gegeben. Das war eine ziemlich herausfordernde Zeit, weil ich während des Tages ständig von einem Ort zum anderen hetzen musste. Hinzu kam, dass jedes Institut andere Lehrbücher und andere Unterrichtsansätze genutzt hat. Rückblickend war es eine tolle Gelegenheit, all diese Unterschiede mal erfahren zu haben. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt. Allerdings bin ich jetzt auch glücklich, mich als Vollzeitbeschäftigte an der Uni Köln komplett auf meine Studierenden hier konzentrieren zu können.

Was schätze ich an meinem Beruf?
Ich weiß, dass Japanisch für viele Europäer nicht leicht ist, weil ihre Muttersprache sehr anders ist. Ich bin daher immer wieder beeindruckt, wenn Studierende nach einer Weile anfangen, gut Japanisch zu sprechen. Es ist auch einfach großartig zu sehen, wie sich Studierende durch ihr eigenes Engagement weiterentwickeln – wie sie neue Erfahrungen machen, Freunde und PartnerInnen finden, später einen Job bekommen, bei dem sie ihre Japanisch-Kenntnisse nutzen können, oder an der Uni bleiben, um ihre Masterarbeit oder Dissertation zu schreiben. Es macht mich sehr zufrieden, sie auf diesem Weg etwas begleiten und unterstützen zu können.

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