von Simon Holdermann, Christoph Lange, Julian Schmischke & Souad Zeineddine
Die Gleichzeitigkeit von Homogenität und Diversität
Wir sind vier wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und/oder Doktorand*innen an der Uni Köln.[1] In dieser Hinsicht besteht eine gewisse Nähe zum Blog, dessen Initiator*innen und den Debatten, die sich abseits des Blogs aus den bisherigen Beiträgen ergeben haben. Gleichzeitig war die Reichweite der Debatte um die Umbenennung der DGV selbst in Köln beschränkt. So haben einige Mitarbeiter*innen des Instituts für Ethnologie der Universität Köln erst vom ‚Umbennungsstreit‘ und Blog erfahren als ein entsprechender Hinweis auf der Facebook-Seite des Instituts veröffentlicht wurde. Sechs Monate nach der Entscheidung.
Nach und nach stellten sich uns einige kritische Fragen: Wer diskutiert da eigentlich? Mit wem? Und vor allem: Über was? Weiter zugespitzt: Handelt es sich bei der Debatte um eines der viel diskutierten Filterblasen-Phänomene, die vermeintliche Relevanz und Öffentlichkeiten erzeugen, wo gar keine existieren und lediglich durch einen kleinen Kreis ‚besorgter Akteur*innen‘ gepusht werden? Etwas ernster gewendet: Uns schien die Debatte erstaunlich homogen. Homogen zum einen im Sinne ihrer ablehnenden Positionierung gegenüber der Umbenennung als solcher. Und zum anderen homogen, erschreckend homogen, in Hinblick auf den Status der Beitragenden: überwiegend professoral, etabliert, männlich und weiß.
Neben der Homogenität in der ablehnenden Haltung waren es auch die repetitiven fachgeschichtlichen Belehrungen (Kohl 2017, Geisenheimer 2018, Streck 2018), die Gleichförmigkeit der Argumentationslinien sowie die teils problematischen Rhetoriken (näher dazu weiter unten), die uns motivierten, zusammenzukommen und uns mit der Debatte um die Umbenennung auseinanderzusetzen.
more „Das Flurgespräch als ethnographisches Feld“