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Kulturrelativismus und Aufklärung

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Kulturrelativismus und Aufklärung

Monat: Juli 2017

VIER STATT ZWEI: (RELATIVISMUS UND UNIVERSALISM)2

25. Juli 2017

von Mario Schmidt

Sowohl der in der Süddeutschen Zeitung erschiene Beitrag als auch einige der im Blog versammelten interventions scheinen von der problematischen Annahme auszugehen, dass Relativismus und Universalismus ein sich gegenseitig logisch ausschließendes Paar konstituieren. Mit anderen Worten: entweder man ist Relativist oder man ist Universalist. Das Hauptproblem dieser Annahme ist die Verkennung der Tatsache, dass jede Aussage auf zwei Arten als universalistisch oder relativistisch verstanden werden kann: einerseits mit Bezug auf die in der Aussage enthaltene Proposition, anderseits mit Bezug auf die Gültigkeit der Aussage selbst. Dies führt dazu, dass die Debatte eigentlich entlang vier möglicher Alternativen geführt werden müsste.

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ETHNOLOGIE ALS BERUF

18. Juli 2017

von Heike Delitz

Zunächst möchte man in diese (nicht neue, wiederkehrende) Diskussion um die Verklärung oder aber Verurteilung der Praxen und Subjektverständnisse anderer Kollektive einwerfen: nicht die Ethnologie als Disziplin, sondern kultur-, also modernitätskritische Intellektuelle des 18., 19. und des 20. – und vielleicht auch des 21. – Jahrhunderts haben ‚die Anderen‘ verklärt: Philosophen, Literaten, Künstler, gegenwärtig ebenso Survival-Trainer, oder Hebammen; und EthnologInnen – nicht indes als WissenschaftlerInnen, sondern als politisch oder kulturkritisch Engagierte. Es ist fast zu banal: Der Ethnologie als Wissenschaft geht es mitnichten darum, jeden ’noch so absonderlichen‘ Brauch zu verklären – und ebenso wenig kann es ihr darum gehen, ihn normativ zu bewerten, aus dem Blick der Menschenrechte zu verurteilen. Man kann auch hier Max Webers Vortrag zu ‚Wissenschaft als Beruf‘ in Anschlag bringen – in einem Vortrag zu Ethnologie als Beruf ginge es nach wie vor darum, Analyse und Kritik auseinanderzuhalten. Ethische Positionierungen gehören in das politische oder intellektuelle Leben, oder zum Beruf der Philosophie.

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DIE BEDEUTUNG DER ETHNOLOGIE IM ZEITALTER VON BREXIT

11. Juli 2017

von Bettina Schmidt

Ganz ehrlich gesagt ist der Artikel von Christian Weber in der Süddeutschen Zeitung an mir vorbeigegangen. Ich lebe seit 2004 in Großbritannien und habe mit Brexit genug Probleme. Auch ist die Ethnologen-Dresche leider kein Einzelfall. In Brasilien, meinem derzeitigen Forschungsfeld, werden Ethnologen in polemischen Zeitungskampagnen oftmals als naive Verteidiger der Indigenen angegriffen, vor allem wenn sie indigene Landrechte verteidigen. Dabei wird von den Gegnern gerne mit der wachsenden Zahl großstädtischer Obdachloser argumentiert, die das Land bräuchten. Allerdings geht es in der Regel um Land für den industriellen Anbau von Soja oder der Zucht von Rindern, und Obdachlose gehen leer aus. Und auch in Großbritannien, wo Ethnologie sogar in einigen Schulen gelehrt wird, gerät das Fach zunehmend unter Beschuss, wobei der Vorwurf des Kolonialismus eine nützliche Waffe ist. Auf der anderen Seite ist das Interesse an ethnologischen Themen und ethnologischer Methodik größer denn je. Der Begriff der Ethnographie wird zunehmend von Soziologen und anderen Empirikern als Synonym für qualitative Methodik verwendet, ohne allerdings Ethnographie so wie in der Ethnologie zu praktizieren. Was mich bei der Debatte um den Kulturrelativismus aber vor allem stört, ist die Art und Weise, wie auf Franz Boas und sein Werk eingegangen wird. In meinem Beitrag geht es daher um die Bedeutung von Boas im 21. Jahrhundert, im Zeitalter von Brexit.

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AUFKLÄRUNG UND RELATIONISMUS

4. Juli 2017

von Jörg Potthast

Beherrscht die (Sozial- und Kultur-)Anthropologie eine Universalsprache, mit der sie sich überall verständlich machen könnte? Ist sie in der Lage, restlos zur Sprache zu bringen, was den Leuten selbst unaussprechlich bleibt, was Tabus und Schweigegeboten unterliegt oder wovon andere nur vorsprachlich wissen? Hat sie ein exklusives Mandat dazu? Niemand würde diese Fragen mit einem dreifachen „Ja“ beantworten und „anthropologisch forschen“ mit „Aufklärung betreiben“ übersetzen. Kein anderes Fach hat sich so gründlich mit dieser und anderen fragwürdigen Autorisierungen wissenschaftlicher Repräsentation auseinandergesetzt. Kein Fach ist sensibler für ganz unterschiedliche Spielarten dafür, „Wissenschaft“ im Namen der „Aufklärung“ zu missbrauchen.

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