von Faruzan Abulimiti, Armin Bestvater, Katharina Funk, Tobias Gaschler, Lea-Elisa Jakob, Vanessa Jüttner, Can Kapcik, Aaron Klinger, Felix Leikauf, Marvin Marcks, Gesa Marxsen, Yosé-Gré Reenders, Katharina Schramm, Cheyenne Thiel
Fast ein Jahr nach Bénédicte Savoys medienwirksamen Rücktritt aus dem Beirat des Humboldt-Forums ist die politische und akademische Debatte um das Großprojekt und die Zukunft ethnographischer Sammlungen kaum abgeklungen. Fast täglich gibt es neue Einlassungen – nicht zuletzt auf diesem Blog. Es regt sich zudem seit längerem in der Museumslandschaft: Provenienzforschung erfährt ungeahnte Aufmerksamkeit, Restitutionsforderungen erhalten neues Gewicht und einige Kurator*innen arbeiten engagiert daran, neue Wege für Kooperationen zu beschreiten. Nachdem die Museen und ethnographischen Sammlungen lange Zeit eher ein Nischendasein gefristet haben – sei es in der öffentlichen Wahrnehmung oder innerhalb der universitären Fachdiskussionen – sind sie nunmehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Vielschichtige Sammlungs-, Klassifikations- und Wissenspraktiken, postkoloniale Verflechtungsgeschichten, Erinnerungspolitiken und nicht zuletzt Fragen von Zugehörigkeit und nationaler Identität sind mit ihnen verknüpft und Gegenstand der kritischen Auseinandersetzung.
Wie aber nehmen junge Studierende der Sozial- und Kulturanthropologie diese Debatten wahr? Welche Fragen stellen sie sich, welche Erwartungen haben sie? Im Rahmen eines BA-Seminars “Sammeln – Ordnen- Ausstellen: Museen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit” an der Universität Bayreuth haben wir uns diese Fragen gestellt und während einer dreitägigen Exkursion nach Berlin bearbeitet. Dabei hatten die Student*innen die Gelegenheit, mit unterschiedlichen Akteur*innen und Kritiker*innen ins Gespräch zu kommen und sich selbst ein Bild vom Konzept des Humboldt-Forums zu machen. Aus den verschiedenen Interaktionen und Reflexionen ist im gemeinsamen Denkprozess dieser Beitrag entstanden.
more „Durch den Tunnel der Kritik zum Weitblick Studentische Perspektiven auf die aktuelle Museums-Debatte „