Modul 2: Vorlieben/Präferenzen II
II. Ich-Buch
Ich-Bücher stammen aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation. „Ich-Bücher […] enthalten wichtige Informationen […über Menschen mit komplexen Behinderungen]. Sie sind somit eine Informationsquelle für Bezugspersonen“ (Fröhlich, 2016) und werden (ggf. mit Unterstützung) von den Personen selbst gestaltet (deshalb in der Ich-Form) und richten sich an nicht lautsprachlich kommunizierende Menschen; bei eigener Gestaltung sollte ein Symbolverständnis vorhanden sein.
Über-Dich-Bücher vs. Ich-Bücher
• Über-Dich-Bücher werden über eine Person geschrieben und sollten daher auch nicht in der Ich-Form geschrieben werden → zu Beginn sollte es einen deutlichen Hinweis auf den*die Autor*in des Buches geben, damit deutlich wird, dass die Person mit komplexen Behinderungen dies nicht selbst verfasst hat.
• Ich-Bücher werden (ggf. mit Unterstützung) von der Person mit komplexen Behinderungen selbst gestaltet. Sie sind in der Ich-Form geschrieben und beinhalten nur, was diese auch über sich weitersagen will. Ich-Bücher sind auf dem Abstraktionsniveau des Nutzenden verfasst und können daher von ihm*ihr auch als Kommunikationsbuch genutzt werden → D.h. Autor*innen haben ein Symbolverständnis und können auswählen.
Ziele sind:
• eine schnelle und erfolgreiche Verständigung auch mit unvertrauten Kommunikationspartner*innen zu ermöglichen.
• eine Informationsquelle gerade auch für neue oder kurzfristige Bezugspersonen zu bieten.
• einen ersten Kommunikationsanlass zu schaffen, um mit neuen Bezugspersonen ins Gespräch zu kommen (Ice-Breaker).
• viele Kommunikationsanlässe zu bieten, die dann auch zu längeren und für beide Gesprächspartner*innen zufriedenstellenden Gesprächen führen.
• die Möglichkeit schaffen, Kommunikation zu üben (Vokabular und dialogische Konversation).
• mehr Selbstbestimmung, Teilhabe und Lebensqualität zu erreichen und zu ermöglichen.
Birchler-Hofbauer, Karin: „Ich-Buch“ für die UK, zit. nach Fröhlich, 2016, 10.
Struktur
Im Folgenden werden mögliche Inhalte eines Ich-Buchs dargestellt. Es müssen nicht alle genutzt werden und es können auch zusätzliche Seiten entwickelt werden.
Die gezeigten Abbildungen zum Thema Kommunikation und Wünsche stammen aus der Ich-Buch-Vorlage 4.0 – diese sowie viele weitere Vorlagen stehen auf der Website die-UK-Kiste.de zum Download bereit.
Reflexionsfrage: Wie könnte ein Arbeits-Ich-Buch aussehen? Wie könnte uns die Methode helfen, um arbeitsbezogene Bedürfnisse zu erheben?