Modul 3: Arbeitsbezogene Methoden
II. Ergo-Kit und Movakic
Ergo-Kit
Ergo-Kit stammt aus der Physiotherapie und wird zur Diagnostik der physischen Arbeitskapazitäten genutzt. Es ermöglicht, die Fähigkeit zur Ausführung bestimmter Tätigkeiten unter arbeitsbezogenen Bedingungen zu bewerten.
Zielgruppe sind Menschen mit und ohne muskuloskelettale Beschwerden.
Struktur/ Aufbau
Das Ergo-Kit (EK) umfasst 55 standardisierte Tests. Die Tests basieren auf arbeitsbezogenen Tätigkeiten mit den folgenden Hauptmerkmalen:
Tippt oder klickt auf die Begriffe, um mehr darüber zu erfahren.
Die Tests basieren auf der direkten Beobachtung der Tätigkeit.
Ergänzende Kommunikation: Teilnehmer*innen können während der Tests Feedback zu ihrem Komfort oder Schwierigkeiten geben, z. B. wenn sie eine Tätigkeit als unangenehm empfinden.

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MOVAKIC (MOtor eVAluation in Kids with Intellectual and Complex disabilities)
MOVAKIC stammt ebenfalls aus der Physiotherapie und wurde für Kinder mit komplexen Behinderungen entwickelt. Es ermittelt die motorischen Fähigkeiten/ Kompetenzen von Kindern mit komplexen Behinderungen.
Allgemeines zu Movakic:
• Digitales Fragebogensystem mit Onlineverwaltung
• Entwickelt zur Planung und Evaluation von physiotherapeutischen Interventionen.
Struktur des Instruments:
• 12 Situationen, die verschiedene Körperpositionen mit/ohne Hilfsmittel abbilden, werden bewertet / erfasst:
Diese 12 Situationen werden mit Blick auf 21 Items aus vier motorischen Fähigkeitsbereichen (basierend auf der ICF-CY) erfasst:
• Die vier motorischen Fähigkeitsbereiche sind:
1. Positionshaltung
2. Aktivitäten
3. Positionswechsel
4. Fortbewegung
→ können hier eingesehen werden: https://www.rehadat-icf.de/de/klassifikation/aktivitaeten-partizipation/d4/
• Die 21 Items sind der Tabelle rechts zu entnehmen.
• Die einzelnen Situationen (1-12) werden nicht mit Blick auf jeweils alle 21 Items erfasst / bewertet. Die je Situation zu erfassenden Items sind mit X gekennzeichnet.

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Alle Items werden anhand von fünfstufigen Likert-Skalen bewertet. Dazu werden folgende Bewertungskriterien herangezogen:
• Unterstützungsbedarf (manuelle Hilfe oder Einsatz von bestimmten Hilfsmitteln)
• Eigenständige Aktivität des Kindes
• Intensität der notwendigen Stimulation (durch z.B. physische Anregung)
Mensch, 2016
Beispiele:
„Wie umfangreich war die manuelle Unterstützung, die Sie dem Kind gegeben haben, um die Position zu halten?“
○ | ○ | ○ | ○ | ○ |
Vollständige manuelle Unterstützung | keine manuelle Unterstützung |
„Wie hoch ist das Aktivitätsniveau des Kindes?“
○ | ○ | ○ | ○ | ○ |
Vollständig passiv | Vollständig aktiv |
Reflexionsfragen: Was kann damit erhoben werden? Für welche Aspekte in Bezug auf arbeitsbezogene Bedürfnisse könnten diese Methoden genutzt werden?