Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln lädt Sie herzlich zur Weihnachtsfeier 2013 ein.
Um 18.30 Uhr wird Dr. Mehdi Riazi (Orientalisches Seminar) mit Studierenden der Orientalistik und der Geographie einen Bildervortrag zur Iranexkursion 2013 halten.
Danach wird Dr. Andreas Janotta (Geographisches Institut der Universität zu Köln) um 19.00 Uhr einen Vortrag zum Rundbau des Geographischen Instituts im Zeichen des funktionalen Wandels halten.
Im Anschluss an die Vorträge findet im Foyer des Hörsaals ein gemütliches Beisammensein bei Glühwein und Weihnachtsgebäck statt.
Naturräumliche und sozioökonomische Dynamik im südasiatischen Hochgebirge
Prof. Dr. M. Nüsser (Südasien-Institut, Universität Heidelberg), Donnerstag 12.12. 18.30 Uhr, Geo-Bio Hörsaal.
Mit den Gebirgsbögen des Himalaya, Karakorum und Hindukusch und dem in einer durchschnittlichen Höhe von etwa 4500 m gelegenen tibetischen Plateau umfasst Hochasien die größte Massenerhebung der Erde.
Nach einer Einführung in die regionalen Strukturen und Entwicklungsprozesse werden charakteristische Landschafts- und Landnutzungsveränderungen im Zentrum des Vortrags stehen.
Knapp ein Drittel der Bevölkerung Indiens (367 Mio. Menschen) lebt in Städten. Allerdings ist Indien einer der Hotspots der derzeitigen Verstädterungsprozesses.
Bis 2050 wird die Mehrheit der indischen Bevölkerung in Städten leben.Die UN prognostizieren einen Zuwachs der städtischen Bevölkerung um 548 Mio. Menschen.
Prof. Dr. Sridharan wird darüber sprechen, was diese Transformation für Indien bedeutet.
Urban Population MapProf. Dr. N. SridharanCable makersDobi ghatts MumbaiUrban India
Einladung zum Filmabend, Donnerstag 21.11.2013 um 18.30 Uhr, Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften.
Filmvorführung und Multivision mit Chime Yangzom
Chime Yangzom (Bild links) wurde 1991 in Lhasa geboren, besuchte dort eine chinesische Schule und wurde als Neunjährige zusammen mit ihrer kleinen Schwester von ihrer Mutter ins Exil nach Indien geschickt.
In einer dreizehnköpfigen Flüchtlingsgruppe überquerten sie am 15. April 2000 den 5718 Meter hohenNangpa-Grenzpass. Auf der nepalesischen Seite der Grenze trafen sie auf ein ZDF-Filmteam. Die Filmemacherin Maria Blumencron dokumentierte die Flucht der beiden Geschwister und auch deren Kindheit im indischen Exil. 2011 schrieben sie gemeinsam das Buch ‚Kein Pfad führt zurück‘ und gingen damit Europaweit auf Multivisions-Tour.
Quelle: Maria BlumencronQuelle: Maria BlumencronQuelle: Maria BlumencronQuelle: Maria Blumencron
Chimes Traum, selber Filmemacherin zu werden, scheint sich zu erfüllen. Seit Oktober 2013 ist sie die erste tibetische Film-Studentin im Mediencampus der Hochschule Darmstadt.
In ihrer Multivision ‚Flucht über den Himalaya‘ zeigt Chime die vielfach preisgekrönte ZDF-Dokumentation von Maria Blumencron und erzählt an Hand zahlreicher Fotos und Filmausschnitte ihre 13-jährige Geschichte – beginnend mit ihrer Kindheit in Lhasa bis zu ihrer Aufnahmeprüfung an einer deutschen Hochschule.
Quelle: Maria BlumencronQuelle: Maria BlumencronQuelle: Maria Blumencron
Greta Bokeloh, Preisträgerin des Dr.-Prill-Preises 2013 in der Kategorie „Facharbeiten“.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln (GfE) hat Greta Bokeloh drei Fragen zu ihrer Facharbeit gestellt. Der Titel der ausgezeichneten Arbeit lautet: „Stellwerk 60“ – die autofreie Siedlung in Köln-Nippes im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Vorbildfunktion.
GfE: Welche Fragestellung haben Sie bei Ihrer Facharbeit untersucht?
G. Bokeloh: Ich habe die autofreie Siedlung in Hinblick auf Ihre Nachhaltigkeit und Vorbildfunktion analysiert. Dabei habe ich eine Umfrage innerhalb der Siedlung gemacht sowie mich mit dem Vorsitzenden der Siedlung Hans-Georg Kleinmann getroffen, um mir ein genaueres Bild über das Stellwerk 60 zu verschaffen.
Ab hier autofrei (Foto: G. Bokeloh)
GfE: Was haben Sie dabei herausgefunden?
G. Bokeloh: In der Kölner Siedlung „Stellwerk 60“ ist das Konzept autofreien Lebens sehr überzeugend umgesetzt worden. Das Projekt hat sich vor allem auf den ursprünglichen Ansatz konzentriert, seinen Bewohnern im städtischen Raum ein Leben ohne Auto zu ermöglichen. Der Standort auf einer brachliegenden, ehemaligen Werksfläche der Bahn in Innenstadtlage ist dafür hervorragend geeignet. Die Bewohner können auf die vorhandene städtische Infrastruktur des lebendigen Stadtteils Köln-Nippes zugreifen, ohne dabei weite Wege zurückzulegen. Das neue Konzept ist vollständig in bestehende Stadtstrukturen eingebettet und bietet gleichzeitig etwas völlig Neues im städtischen Raum Kölns. Es werden Alternativen zum Autoverkehr aufgezeigt. Im Mittelpunkt steht das Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel, das nur die eigene Energie verbraucht, mit dem man weder im Stau steht noch einen Parkplatz suchen muss. Das Projekt bietet darüber hinaus auch weitergehende ökologisch-soziale Ansätze, nachhaltig miteinander zu leben, lässt seinen Bewohnern aber die individuelle Freiheit und Verantwortung, diese selbst zu intensivieren.
Bei den Bewohnern scheint sich nicht nur die Einstellung verändert zu haben, dass man irgendwie umweltfreundlicher leben müsste, sondern sie handeln in puncto Autonutzung auch danach. Dies bietet ein nachahmenswertes Modell für andere Menschen und Projekte, das auch in der Öffentlichkeitsarbeit und bei Führungen durch die Siedlung genutzt wird.
Bei der Frage nach der Vorbildfunktion von „Stellwerk 60“ kann festgestellt werden, dass die Zufriedenheit der autofreien Bewohner über die hinzugewonnene Lebensqualität einen Beitrag zu einem allmählichen und nachhaltigen Wandel in der Gesellschaft leisten kann.
GfE: Warum hat das Thema Ihrer Arbeit eine aktuelle Bedeutung?
Ausschnitt aus der Facharbeit zur Aktualität und Bedeutsamkeit des Themas:
„Klimawandel, seine katastrophalen Auswirkungen und die von uns Menschen bewirkten Ursachen wie Umweltverschmutzung, CO²-Ausstoß und Maßlosigkeiten im Verbrauch von Rohstoffen, Energie und Nahrung sind heute ein existenzielles Thema. Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Erde in der Zukunft nicht mehr bewohnbar sein wird, wenn wir unser Verhalten nicht grundsätzlich ändern und unsere Lebensgrundlagen systematisch bewahren. Gesucht wird daher nach intelligenten Alternativen zu bisherigen Lebens-, Wohn- und Transportweisen.“
Wachwechsel an der indisch-pakistanischen Grenze. Quelle: Parameswaran Sivan @ picasaTerroranschlag in MumbaiWahl des Studierenden Parlaments an der Jawarlahal Nehru University. Quelle: C. ButschQuelle: BBCQuelle: The Daily StarQuelle: Wikimedia
Einzigartig in der Welt sind die Staaten Südasiens in einer regionalen Gemeinschaft vereint und bedrohen sich dennoch mit Atomwaffen. Indien führt beim Export von Software und Bangladesch von Textilien. Trotz Armut und Hunger gilt ihnen unsere Hoffnung als neue Motoren der Wetwirtschaft.
Einladung zum Vortrag:
Dr. rer. pol. Wolfgang-Peter Zingel , Diplom-Volkswirt
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln (GfE) hat am 24.10.2013 Geographie-Studenten und Schülern aus Köln den Dr. Prill-Preis für herausragende innovative Abschlussarbeiten verliehen.
Preisträger des Dr.-Prill-Preises 2013
Ausgezeichnet wurden in unterschiedlichen Kategorien folgende Arbeiten:
Diplom-, Master- und Staatsexamensarbeiten des Geographischen Instituts:
1. Preis: Rebecca Niemann
2. Preis: Hannes Laermanns
3. Preis: Janina Klug
Preisträgerinnen in der Kategorie Diplom-, Master- und Staatsexamen: J. Klug und R. Niemann
Bachelorarbeiten des Geographischen Instituts (gleichrangig bewertet):
Tobias Bothe
Sophia Gross-Fengels
Maximilian Willkomm
Preisträger in der Kategorie „Bachelorarbeiten“: T. Bothe, S. Gross-Fengels, M. Willkomm
Schülerpreis für Erdkunde-Facharbeiten (gleichrangig bewertet):
Greta Bokeloh, Landrat-Lucas-Gymnasium
Ravn Schütte, Gymnasium Odenthal
Preisträgerin in der Kategorie „Schülerpreis“: G. Bokeloh
Über den Stifter:
Dr. Fredi Prill (1926-1988) war Oberstudienrat am Gymnasium in Wermelskirchen, wo er Biologie, Physik und Erdkunde unterrichtete. Seine Begeisterung für die Geographie führte ihn zu der Gesellschaft für Erdkunde zu Köln. Um über seinen Tod hinaus die Geographie in Schule, Hochschule und Öffentlichkeit zu fördern, stiftete er dem Verein einen Teil seines Vermögens.
Maximilian Willkomm, Preisträger des Dr. Prill-Preises, Kategorie „Bachelorarbeiten“
Maximilian Willkomm ist einer der Preisträger des Dr.-Prill-Preises in der Kategorie „Bachelorarbeiten“. Er hat uns drei Fragen zu seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Bewertung ausgewählter Vegetationsindizes für die nicht-destruktive Biomasse-Bestimmung von Reis mittels hyperspektraler Felddaten“ beantwortet.
GfE:Welche Fragestellung haben Sie in Ihrer Abschlussarbeit untersucht?
M. Willkomm: In meiner Bachelorarbeit habe ich das Potential verschiedener Vegetationsindizes zur Einschätzung trockener Reisbiomasse untersucht. Zur Erstellung dieser Indizes wurden sogenannte hyperspektrale Daten erfasst, die den jeweiligen Anteil der reflektierten elektromagnetischen Strahlung eines weiten Wellenlängenspektrums abbilden. So wird beispielsweise gemessen wie viel Prozent der grünen Strahlung oder des nahen Infrarotbereichs an den Blattoberflächen reflektiert. Später werden die Reflexionsdaten zu einem Index umgerechnet. Zum Beispiel besteht der sogenannte Simple Ratio Index aus dem Quotienten des Reflexionsgrades im Infrarotbereich und im roten Bereich. Ich habe darüber hinaus auch den Normalized Difference Vegetation Index (NDVI) und den Red-Edge Index berechnet. Das betrachtete Versuchsfeld bestand aus Reispflanzenparzellen verschiedener Düngestufen. Neben der Messung der Indizes wurde an jeweils drei Terminen auch das Gewicht der trockenen Reisbiomasse bestimmt. Die wesentliche Aufgabe meiner Bachelorarbeit bestand darin den möglichen Zusammenhang zwischen den Indizes und der Biomasse zu untersuchen, um in Zukunft die Reisbiomasse ohne direktes Wiegen vorherzusagen.
GfE: Wie kamen Sie auf die Idee für die Abschlussarbeit?
M. Willkomm: Im Februar 2012 habe ich mich für ein ausgeschriebenes Praktikum der Arbeitsgruppe GIS und Fernerkundung bei Herrn Prof Bareth an unserem Institut beworben. Das Praktikum führte mich in die Kleinstadt Jiansanjiang in NE-China. Meine hauptsächliche Aufgabe war es die dort durchgeführten Feldkampagnen zu unterstützen. Die Messungen im Feld und im Labor waren Teil der internationalen Forschungskooperation ICASD (International Center for Agro-Informatics and Sustainable Development). Dabei ging es in erster Linie darum verschiedene Pflanzenparameter von Reispflanzen eines Versuchsfeldes mit verschiedenen Fernerkundungssensoren zu erfassen. Meine Hauptaufgabe war es vor allem hyperspektrale Reflexionsdaten der Reisblätter zu messen. Da es mir sehr wichtig war meine Bachelorarbeit im Rahmen einer empirischen Untersuchung zu erstellen, bot sich die Gelegenheit auch selbst erfasste Daten zu verwenden. Nach meinem dreimonatigen Aufenthalt, habe ich also mit der Datenanalyse begonnen. Dass meine Ergebnisse auch für das übergeordnete Forschungsprojekt von Bedeutung sind, gab mir weitere Motivation.
GfE: Wofür werden Sie das Preisgeld verwenden?
M. Willkomm: Als Geograph ist man an der Enddeckung neuer Lebensräume, Kulturen und Landschaften immer interessiert. Das Preisgeld kann ich auf den anstehenden Exkursionen im nächsten Jahr sicher gut gebrauchen.
Die Gesellschaft für Erdkunde zu Köln lädt am Donnerstag den 24.10.2013 um 17.00 Uhr in den Hörsaal der Geo-/Bio-Wissenschaften zur Verleihung der Dr.-Prill-Preise 2013 ein.
Die Preise werden in den folgenden Kategorien ausgezeichnet:
Diplom-, Master- und Staatsexamensarbeiten
Preis: Rebecca Niemann
Preis: Hannes Laermanns
Preis: Janina Klug
Bachelorarbeiten
Tobias Bothe
Sophia Gross-Fengels
Maximilian Willkomm
Facharbeiten im Fach Erdkunde
Greta Bokeloh, Gymnasium Odenthal
Ravn Schütte, Landrat-Lucas-Gymnasium
Der „ausgezeichnete“ Vortrag:
Rebecca Niemann: Verbreitung von Biogasanlagen und Beziehung zwischen Energie undregionaler Entwicklung in Indonesien
Auf dem frisch gedruckten Flyer konnten Besucher des Abschlussvortrages der Sommerreihe schon einen Eindruck vom Vortragsngebot der GfE im kommenden Winter erhalten: