Aus dem Nichts tauchte ein dunkles Schloss umgeben von Fledermäusen auf.

Sie standen nun vor dem großen Tor der zerfallenen Burg. Langsam humpelte der größte Wolf auf Anni und Olivia zu. Mit einer angsteinflößenden Stimme sprach er zu den beiden: „Los, nicht so viel träumen !“ Sie mussten nun hunderte von Treppenstufen hinunter steigen , bis sie schließlich vor einer sehr morschen Holztür standen. Der Wolf drückte mit seiner Pfote gegen einen Stein und die Tür öffnete sich. Erst jetzt bemerkten Anni und Olivia, dass sie auf einem rot markierten Viereck standen. Anni wunderte sich: „Entschuldigung Herr Wolf, was ist das für eine Markierung?“ Der Wolf antwortete barsch : „Fragt nicht so viel, bleibt einfach ruhig stehen.“ Plötzlich schoben sich die Steine unter ihren Füßen zur Seite und die beiden besten Freundinnen fielen schreiend in ein dunkles Loch. Nach einem langen Fallen landeten die beiden unsanft auf einem steinigen, matschigen Boden. „ Aua! Kann der Tag eigentlich noch schräger werden?“ , meckerte Anni. „ Ich denke nicht, das hier war schon ziemlich schräg!“, erwiderte Olivia. „ Ach, glaubt mir, es kann noch viel schräger werden! Ich hab das alles schon durchgemacht, aber ich kann natürlich versuchen euch zu helfen.“ , hörten sie eine lustige und freundlich klingende Stimme aus der Ecke sagen. „Hallo, wer ist denn da?“, fragten Anni und Olivia im Chor. „Ich bin Olaf, ein lustiger, cooler, netter …“ (10 Minuten später) „… und nicht zu vergessen, der beste Schneemann der Welt! Außerdem liebe ich es…“ „Jajaja! Es tut uns wirklich leid, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit!“ , unterbrach ihn Olivia. „Wolltest du uns nicht helfen? Dann hilf uns doch auch. Wie kommen wir hier wieder raus?“, bat Anni. „Na gut, aber nur weil ich der netteste Schneemann der Welt bin!“ „Wartet mal kurz, ich baue mich eben schnell um, dann passe ich durch das Fenster dort oben!“, rief Olaf entschlossen. Anni und Olivia konnten kaum glauben, was nun passierte. Aus einer der Ecken des dunklen Raumes trat ein kleiner, weißer Schneemann hervor, der sie mit seinen schwarzen Augen freundlich anblickte. Dann sprang er in die Luft, drehte sich einmal um die eigene Achse und schwups, landete er schon wieder auf dem Boden. Nur sah sein Körper jetzt völlig anders aus. Irgendwie… verdreht. Der obere Teil seines Körpers saß nun dort, wo vorher sein Kopf war und sein Kopf befand sich darunter, allerdings falsch herum. Die beiden Mädchen schauten sich ungläubig an. „Nun schaut nicht so komisch, ich brauche jetzt auch eure Hilfe! Wir dürfen keine Zeit verlieren!“, sagte Olaf. „Ihr müsst mich so hoch werfen, dass ich durch das Fenster dort oben komme. Ich bin mir sicher, dass ihr das zusammen schafft!“ Also überlegten Anni und Olivia nicht lange und warfen Olaf in hohem Bogen durch das kleine Fenster. Dann hörten sie erst einmal eine längere Zeit nichts. „Wo ist er denn jetzt?! Hoffentlich ist er nicht abgehauen und hat uns im Stich gelassen!“, fragte sich Olivia besorgt. Doch da tauchte der Kopf des Schneemanns vor dem Fenster auf und ein langes, dickes Seil wurde herunter geworfen. „Los, haltet euch an dem Seil fest, wir ziehen euch hoch!“, rief Olaf. „Wir?“, fragte Anni. Doch die beiden wollten wirklich nicht länger als nötig in diesem dunklen, kalten und gruseligen Verlies bleiben, also packten die Freundinnen das Ende des Seils und wurden schon in die Höhe gezogen. Oben im Freien angekommen warteten schon Olaf und ein großes, braunes Rentier mit lustigen Knopfaugen auf die Mädchen. „Das hier ist Sven, mein bester Freund.“