Die Vorhänge auf dem Flur flatterten und eine Tür knarzte. Langsam schlich sie zur Tür hin. Es war eine alte Turmkammer, in der ein Stockbett und Strohsäcke standen. Hinter dem Holzbett sah sie ein Licht und danach einen Schatten. Eine Gestalt näherte sich im Dunkeln. Luna fing an zu zittern und ging einen Schritt zurück. Sie lief aus der Tür und die Gestalt verfolgte sie. Plötzlich konnte sie nicht weiterlaufen, da vor ihr eine Wand war. Das Wesen kam jetzt zum Vorschein. Es hatte schwarze glatte Haare, ein blasses Gesicht, eine Hakennase und spitze Zähne, an denen Blut klebte. Sie trug einen schwarz-roten Umhang und ein weißes Hemd. Luna erkannte das Wesen aus einem Film und fragte: ,,Bist du ein Vampir?“ Das Wesen antwortete: ,,Ja, ich bin Graf Dracula! Willkommen in meiner Burg Transsilvanien.“ Luna sagte: ,,Dracula, wissen sie, wo die Menschenwelt ist? Ich würde gerne zurück.“ Da sagte Graf Dracula: ,,Du kommst nicht mehr zurück. Dies ist der letzte Ort, an dem du sein wirst. Es sei denn, du wirst zwei Aufgaben für mich erfüllen. Dann bringe ich dich wieder zurück.“ Luna wollte unbedingt wieder zurück nach Hause und fragte Graf Dracula, welche Aufgaben sie erledigen müsse. ,,Erstens musst du das Sonnenlicht für mich vernichten. Und zweitens musst du mir drei Beutel voll Einhornblut besorgen.“ Luna dachte sich: ,,Wie soll ich denn diese Aufgaben erledigen. Das ist doch unmöglich.“ Trotzdem wollte sie es versuchen, weil sie unbedingt nach Hause wollte. Also gab ihr Graf Dracula eine Truhe mit einem Messer, um das Einhornblut zu bekommen und ein Stück Pergament, dass ihr helfen sollte, das Sonnenlicht zu vernichten. Sie nahm die beiden Gegenstände an und machte sich auf den Weg ins nebelbewölkte Tal. Sie öffnete das Pergament und sah eine unbekannte Sprache darauf. Auf der anderen Seite war nichts zu lesen. Sie ging an den See und versuchte die Schrift zu entziffern. Nach einer Weile erschreckte sie ein kleines Tier, welches hinter ihr auftauchte. Vor Schreck ließ sie das Pergament fallen und es landete im See. Schnell wollte sie es holen und sah auf einmal, dass sich auf der Rückseite glänzende Schrift auf ihrer Sprache bildete. Dort stand: ,,Wenn der Mond am hellsten steht, sage den Spruch auf. Dieser lautet: ,,Wenn Vollmond ist in der Nacht, ist der See zum Leben erwacht. Der Tag wird niemals mehr erscheinen, so soll es für immer bleiben.“
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