„CHEST DE LA VIE!“, rufe ich sofort und wende mich an meinen Kollegen David, der versucht verzweifelt Informationen aus Bob herauszubekommen. Aber dieser hört gar nicht mehr auf zu reden und erzählt jedes kleinste unwichtige Detail. Währenddessen driften meine Gedanken ab und ich überlege bereits, wie wir weiter vorgehen. „Moment wir brauchen doch erstmal einen Plan“, unterbreche ich Bob, der immer noch redet. „Ich habe da schon so eine Idee, wer es gewesen sein könnte. Heute morgen habe ich in der Zeitung gelesen, dass ein Kunstdiebin, die gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen ist in der Stadt unterwegs ist und bereits in anderen Städten ihr Unwesen getrieben hat. Das könnte eine erste Spur sein. Allerdings muss ich euch warnen. Sie ist wohl sehr schwer zu fassen, weil sie ein echter Profi ist und bei über 30 Diebstählen nur einmal gefasst wurde. Andererseits handelt es sich hier um ein so kleines, unbedeutsames Museum, dass es echt unwahrscheinlich ist, dass sie sich die Mühe macht hier einzubrechen.“ Nun meldet sich auch Mister Clarks endlich mal zu Wort: „Junges Fräulein, ich möchte doch bitten. Mein Museum gibt es seit etlichen Jahren, es steht unter Denkmalschutz und ist DIE Attraktion der Stadt. Ich weiß wirklich nicht, wie diese Generation überleben soll. Kein Sinn für Kultur und stattdessen immer aufs Handy schauen und Tikki Tokkis drehen…“ David unterbricht den Museumsdirektor: „Konzentrieren wir uns mal wieder auf den Fall.“ Bob stimmt ihm zu und schlägt vor, die Reinigungskraft zu befragen, da sie heute Nacht vielleicht etwas Auffälliges bemerkt haben könnte.
Daraufhin machen wir uns auf den Weg in die Putzkammer. Unterwegs erklärt Mister Clarks, dass er gleich den Googleübersetzer benutzen muss, weil die Reinigungskraft des Museums ausschließlich Mazedonisch spricht. „Jaja ich weiß schon. Ich bin auch in Mazedonien geboren und spreche fließend mazedonisch. Deshalb kann ich gerne übersetzen“, schlage ich vor. Alle Augen sind auf mich gerichtet. „Ich drehe nämlich nicht nur TikToks, so heißt es richtig, und war schon zweimal hier. Da bin ich der Reinigungskraft begegnet“, sage ich schnell.