In einer anderen Welt

Ich öffnete langsam die Augen und stand mühsam auf. Neben mir lag Mira auf dem Boden. Mein Kopf pochte wie wild von dem harten Aufprall. ,,Mira? Alles gut?” Sie blinzelte und schlug die Augen auf. ,,Wo sind wir?”, fragte sie mich verwirrt. Erst jetzt blickte ich mich um. Die Bäume trugen keine Blätter, der Boden war fast nur Erde und der Rest von dem Gras, das hier mal geblüht hatte, war schon längst vertrocknet. Es war Stockdunkel. Kalter Nebel legte sich über das Land und lies mir die Haare zu Berge stehen. Plötzlich hüllte sich eine große Gestalt aus dem Nebel heraus. Sie trug einen langen schwarzen Mantel, dessen Kragen sich gegen den Wind aufgestellt hatte. Der Teil, den man von dem Gesicht der Gestalt sehen konnte, war schneeweiß und das eine Auge des Fremden war komplett schwarz. In der Hand trug der Mann einen schwarzen Stab mit einem silbernen Griff in Form einer Schlange. ,,Ah, ich habe schon seit vielen Jahren auf euch gewartet”, sagte der Mann. ,,Auf meinen Thronfolger, der meine Aufgaben übernimmt”, fuhr er fort. ,,Du!”, rief er plötzlich und sein Arm schnellte vor. Er packte Mira an der Schulter, ,,Du wirst die nächste sein, die meinen Thron erben wird. Du bist als erstes in diese Welt gekommen, Terrifienes nennen wir sie.” 

Der Mann pfiff und nach einigen Sekunden ergoß sich eine Welle von unmenschlichen Körpern aus den Höhlen eines Berges. Die schwarzen Wesen mit einer Vielzahl von Augen und Beinen ergriffen Mira und ihre Schreie verschmolzen mit den meinen. Die Insanius, so nannte der König sie, zerrten Mira in eine Höhle in dem Berg und mit einem Mal wurde es wieder still. ,,Nur du kannst sie noch retten”, sagte er zu mir und mit diesen Worten verschwand er im dichten Nebel. 

Wo ist Mira?