Kapitel 5: Ich entkomme irgendwie doch

Mit seinen starren Geisteraugen schaute mich der Schuldirektor an. Er musterte mich von oben nach unten, bis er mich ansprach: “Was haben wir denn hier verloren junges Fräulein.” “Gar nichts”, antwortete ich schnell. Der Schweiß tropfte mir von der Stirn. Ich schluckte. Doch wie in Lichtgeschwindigkeit änderte sich seine Stimmung, jetzt schaute er mich mit einem Blick an, den ich nur zu gut kannte. Der Blick war eine Mischung aus Mitleid, Ekel erregen und Verwirrung. Doch ehe ich nachdenken konnte, schnippte er mit der linken Hand und plötzlich war ich mit durchsichtigen Fesseln gefesselt. An einer kleinen Schlaufe, am Ende der Fessel, zog mich der Direktor in ein Zimmer, das ich nur zu gut kannte. Es war das Direktorat. Neben dem Schreibtisch, des Direktors stand eine zierliche Frau, auch die war nur in Umrissen zu erkennen. Auch sie schaute mich böse an. Der Direktor und die Frau verließen den Raum und ließen mich zurück. Ich schaute mich um und dachte schon ich wäre verloren. Plötzlich hörte ich ein leises Husten. Es kam aus dem großen Schrank am Ende des Raumes. Da ich sehr sportlich war konnte ich auch mit den Fesseln auf den Schrank zu hüpfen. Leise fragte ich: ”Wer ist da?” Ich hörte nur ein “Mhhhh”. Irgendwas sagte mir, dass sich in dem Schrank meine Freunde befinden würden. So nahm ich all meine Kraft zusammen und versuchte an die Klammer zu kommen, die in meinen Haaren steckte. Mit Hilfe der Klammer konnte ich mich von den Fesseln befreien. Ohne nachzudenken, öffnete ich den Schrank und sah meine Freundinnen, die beide gefesselt und geknebelt waren. Es war kein Wunder, dass sie mir nicht geantwortet hatten. Schnell suchten wir nach einer Möglichkeit, aus dem Zimmer zu fliehen. Da sahen wir die Vorhänge. Wir beschlossen sie aneinander zu binden und uns aus dem Fenster herunter zu hangeln. Unten angekommen fiel mir auf, dass wir Leana vergessen hatten. So musste eine von uns noch einmal in das Zimmer zurück. Wir beschlossen, dass Melli dies versuchen sollte, da sie die stärkste von uns ist. Sie hangelte sich noch einmal an dem Seil hoch, während wir Wache hielten. Oben angekommen schnappte sie sich Leana und rutschte mit ihr im Arm das Seil herunter.

Glücklich und mit einem leichten Gefühl rannten wir nach Hause. Das war mein gruseliges Erlebnis an der Geisterschule. Wir hoffen, dass ihr keine Hosenscheißer ward und weiter gelesen habt. Bis auf ein nächstes spannendes Erlebnis.